Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
017 - Der Engel des Schreckens

017 - Der Engel des Schreckens

Titel: 017 - Der Engel des Schreckens
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
beinahe geblendet.« Er versuchte in den Spiegel zu blicken.
    »Wenn ich gewußt hätte, daß Sie es sind ...«
    »Daß ich nicht lache!« fuhr er sie an. »Selbstverständlich wußten Sie sehr gut, wer hinter dem alten Jaggs steckt!« Er nahm die Perücke ab und riß sich den Bart vom Gesicht.
    »War es sehr schmerzhaft?« fragte sie mitleidig.
    Statt aller Antwort knurrte Jack vor sich hin.
    »Woher sollte ich denn wissen, daß Sie es waren?« fragte sie mit tugendhafter Entrüstung. »Ich hielt Sie für einen gefährlichen alten Mann ...«
    »Ich glaube Ihnen kein Wort, Miss Briggerland«, versetzte Jack. »Sie wußten genau, wer ich war, und ahnten auch, warum ich diese Verkleidung angenommen auch, warum ich diese Verkleidung angenommen hatte. Ich stand wenige Meter von Ihnen entfernt, als Ihnen plötzlich klarwurde, daß ich nur in der Maske eines alten Mannes in Lydia Merediths Wohnung schlafen konnte.«
    »Aber warum mußten Sie denn überhaupt in ihrer Wohnung schlafen?« fragte sie. »Das macht einen sehr eigenartigen Eindruck.«
    »Eine ganz unnötige Frage! Ich verlöre nur meine Zeit, wenn ich sie Ihnen beantworten wollte«, antwortete Jack ernst. »Ich hielt mich in ihrer Wohnung auf, um Lydia Meredith vor Ihren mörderischen Plänen zu schützen!«
    »Meinen - mörderischen - Plänen?« wiederholte sie verblüfft. »Sie wissen wohl selbst nicht, was Sie sagen.«
    »Das weiß ich sehr genau.« Sein Gesicht war nicht sehr freundlich. »Ich habe genügend Beweise in den Händen, um Ihren Vater und vielleicht auch Sie verhaften zu lassen. Monatelang habe ich mich mit dem ersten Unfall beschäftigt, der Ihnen so gelegen kam - Sie wissen doch, der reiche Australier, der so auffallend plötzlich starb! In dem Meredith-Fall kann ich Ihnen vielleicht nichts nachweisen, kann Sie vielleicht auch nicht wegen Ihrer Angriffe auf Mrs. Meredith hinter Schloß und Riegel bringen, aber ich habe genug Beweise, um Ihren Vater für sein früheres Verbrechen hängen zu lassen.«
    Ihr Gesicht war ausdruckslos - wie eine Maske. Niemals zuvor hatte sie sich in solcher Gefahr befunden. Und die ganze Zeit hindurch, während sie hm mit regungslosem Gesicht in die Augen starrte, waren ihre Gedanken beschäftigt. Die Gedanken glitten in die Vergangenheit zurück, untersuchten jede Einzelheit des Verbrechens, von dem er gesprochen hatte, suchten nach irgendeinem Fehler in dem sorgsam vorbereiteten Plan, der einem braven Menschen ein gewalttätiges Ende bereitet hatte.
    »Diese Art Bluff macht keinen Eindruck auf mich«, sagte sie schließlich. »Ihre Sache muß wirklich recht schwach stehen, wenn Sie sogar Verbrechen erfinden müssen, die ich begangen haben soll.«
    »Darüber später. Wo ist Lydia?« sagte er kurz.
    »Ich habe Ihnen ja schon gesagt, ich weiß es nicht. Sie ist mit dem Chauffeur unterwegs. Ich erwarte sie bald zurück.«
    »Begleitet Ihr Vater Mrs. Meredith?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nein, mein Vater ist schon sehr früh weggefahren. Ich weiß überhaupt nicht, wer Ihnen das Recht gibt, mich zu verhören. Wirklich Jack Glover, Sie tun beinahe so wichtig wie ein französischer Untersuchungsbeamter«, fügte sie lächelnd hinzu.
    »Wie wichtig diese Herren tun, werden Sie vielleicht sehr bald erfahren«, sagte er bedeutungsvoll. »Wo ist Ihr Fahrer Mordon?«
    »Er ist nicht hier - ich habe Ihnen doch gesagt, daß er mit Lydia weggefahren ist. Warum fragen Sie?« erkundigte sie sich mit innerer Unruhe. Sie hatte gerade noch im richtigen Augenblick gehandelt. Mordon war also mit der Fälschung in Verbindung gebracht worden!
    Seine ersten Worte bestätigten ihre Vermutung.
    »Es liegt ein Haftbefehl gegen Mordon vor, der sofort ausgeführt wird, wenn er zurückkommt. Es ist uns gelungen, seine Spur in London aufzufinden und auch die Frau, die den Scheck einkassiert hat. Wir kennen jede seiner Bewegungen von dem Augenblick an, als er Nizza im Flugzeug verließ, bis zu dem Zeitpunkt, als er wieder nach Nizza zurückkam. Die Firmen, bei denen er das Geld wechselte, können beschwören, daß er es gewesen ist.«
    Wenn Jack glaubte, Jean Briggerland einzuschüchtern, so irrte er sich. Sie zog die Augenbrauen in die Höhe.
    »Ich kann es nicht für möglich halten. Mordon war ein so ehrlicher Mann. Wir vertrauten ihm unbedingt, und niemals hat er unser Vertrauen enttäuscht. Und jetzt, Mr. Glover«, fügte sie kühl hinzu, »möchte ich Sie darauf aufmerksam machen, daß eine Unterredung mit einem Mann in meinem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher