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017 - Das Höllenschwert

017 - Das Höllenschwert

Titel: 017 - Das Höllenschwert
Autoren: A.F.Morland
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Aretha!«
    Randall hastete an den beiden Mädchen vorbei, erreichte Arethas Zimmertür, schlug mit der Hand auf die Klinke und half mit der Schulter nach.
    Zum Glück war nicht abgeschlossen. Die Tür schwang zur Seite und krachte gegen die Wand. Aretha lehnte neben dem Frisierspiegel, mit dem Gesicht zur Wand, den Kopf mit hochgehobenen Armen geschützt.
    Sie war nackt, zitterte und weinte. Als Ray Randall sie berührte, kreischte sie sofort wieder auf.
    Da sich das Mädchen allein im Zimmer befand, konnte Randall nicht verstehen, warum sie sich wie eine Verrückte gebärdete.
    Ein hysterischer Anfall? »Aretha!« sagte er eindringlich. Sie schrie weiter. Er drückte fest zu. Seine Finger gruben sich in ihre Oberarme. Er schüttelte sie. »Aretha, komm zu dir? Ich bin’s – Ray!«
    Sie schaute ihn an, schien gleichzeitig aber durch ihn hindurchzublicken. Er schüttelte sie heftiger.
    »Verdammt noch mal, Aretha, was hast du denn?«
    Doris und Susann betraten den Raum. Sie waren blaß. Es dauerte einige Sekunden, bis Arethas Blick etwas klarer wurde.
    Ihre Lider flatterten. Sie erkannte Ray Randall endlich, warf sich gegen ihn, schlang zitternd ihre Arme um ihn und preßte sich verzweifelt an ihn. »Oh, Ray, am Fenster… draußen … auf dem Baum …«
    Randall wandte den Kopf. »Was hast du auf dem Baum gesehen?« wollte er wissen.
    »Siehst du ihn nicht?«
    »Ich sehe nur den Baum.«
    Arethas Blick wirkte ungläubig. Sie nahm all ihren Mut zusammen, um zum Fenster zu sehen. Tatsächlich. Dort war nur noch der Baum.
    »Aber… aber er war da«, stammelte Aretha Stone. »Ich … ich habe ihn ganz deutlich gesehen, Ray. Du mußt mir glauben.«
    »Wer war da? Ein Dorfbewohner, der auf den Baum kletterte, um einen Blick in dieses Zimmer zu werfen? Ein Spanner? Dem schlage ich die Nase zu Brei!«
    Aretha schüttelte den Kopf. »Es war kein Mann… Kein gewöhnlicher Mann jedenfalls … Es … es war ein Vogel … Aber auch kein gewöhnlicher Vogel. Mein Gott, Ray, wie soll ich dir das erklären…?«
    »Am besten so, daß ich es verstehe«, sagte Randall.
    Aretha versuchte sich zusammenzunehmen. Sie schluckte die Panik, die wie ein Kloß in ihrem Hals saß, hinunter und wischte sich die Tränen von den heißen Wangen.
    »Auf dem Baum saß ein riesiger schwarzer Vogel, Ray… Mit dem Kopf eines Mannes!«
    Der Fotograf ließ von ihr ab. Der Blick, den er mit Susan Shawn und Doris Kelley wechselte, verriet Aretha Stone, daß er ihr kein Wort glaubte.
    Aretha sah ihre Kolleginnen aufgewühlt an. »Ihr denkt, ich spinne, nicht wahr?«
    »Vielleicht solltest du dich ein bißchen hinlegen«, sagte Doris fürsorglich.
    »Zum Teufel, ich bin nicht verrückt!« schrie Aretha.
    »Das behauptet doch niemand«, sagte Susan.
    »Glaubt ihr, ich sehe euch nicht an, was ihr über mich denkt?«
    stieß Aretha zornig hervor. »Ich habe den Vogel gesehen, und er hatte einen Männerkopf. Es war ein Monster!«
    »Ist ja schon gut«, sagte Ray Randall. »Beruhige dich wieder, Aretha. Der Bursche ist zum Glück ja nicht mehr hier.«
    »Aber er wird wiederkommen.«
    »Das soll er bloß, dann rupfe ich ihm die Federn«, behauptete der Fotograf. Er machte Doris und Susan ein Zeichen. Die beiden zogen sich zurück. Auch er wollte das Zimmer verlassen.
    Doch Aretha hielt ihn ängstlich zurück. Ein eindringliches Flehen befand sich in ihrem Blick. »Laß mich nicht allein, Ray. Ich habe Angst.«
    Er streichelte zärtlich ihre Wange und lächelte. »Brauchst du nicht zu haben. Du siehst ja, wie schnell ich zur Stelle bin, wenn ich gebraucht werde. Vergiß den Knaben. Tu so, als würde es ihn nicht geben.«
    »Aber es gibt ihn!« sagte Aretha, jedes Wort betonend.
    »Er wird dich nicht noch einmal belästigen, das verspreche ich dir.«
    »Kann ich nicht zu dir, in dein Zimmer…«
    »Glaub mir, das ist wirklich nicht nötig. Die letzten Tage haben mich ein bißchen gestreßt, wie du weißt. Ich möchte nicht, daß wir einander auf die Nerven gehen. Wir brauchen ein freies, unbelastetes Arbeitsklima…«
    »Bitte, Ray«, bettelte Aretha. »Du würdest mich kaum bemerken.«
    Er nickte. »Na schön, wenn es unbedingt sein muß, komm rüber zu mir.«
    Sie küßte ihn. »Danke, Ray«, sagte sie mit belegter Stimme.
    Und dann kam es zum nächsten Schock. Jetzt schrien Doris Kelley und Susan Shawn wie auf der Folter.
    ***
    Schwarze Geier griffen an. Mächtige Tiere. Wie Todesschatten sausten sie auf das Gasthaus zu. Zwei mächtige Vögel waren es, die mit
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