Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0167 - Horror-Hochzeit

0167 - Horror-Hochzeit

Titel: 0167 - Horror-Hochzeit
Autoren: Andreas Brandhorst
Vom Netzwerk:
und es waren Laute des Schmerzes und des Schreckens. Er wußte plötzlich, daß ihm von diesem Mann, der immer näher kam, ernste Gefahr drohte. Sein Geist war mächtig, seine Waffen scharf. Aber das Amulett hatte ihn doch nur gestreift.. Und es lag jetzt außerhalb der Reichweite Zamorras.
    Der Schreckliche stürmte auf den Meister des Übersinnlichen zu, und aus seinen Augen lösten sich Flammenzungen. Richard Belkholm an seiner Seite stieß einen erschrockenen Laut aus, aber Zamorra achtete nicht darauf. Er wollte ausweichen, stieß dabei aber auf einen vor Angst zitternden, schon etwas älteren Mann.
    Das Amulett! pochte es in ihm. Ich muß an das Amulett kommen!
    Ein gewaltiger Hieb traf ihn, der ihn einige Meter zurückschleuderte. Vor seinen Augen tanzten plötzlich nur noch feurige Ringe, und er hatte das Gefühl, als sei in seiner Brust ein Vulkan ausgebrochen.
    Nicht bewußtlos werden! Um Gottes willen, nicht jetzt!
    Mühsam kam er wieder auf die Beine, registrierte nur am Rande, das die Magier noch immer verzweifelt versuchten, die Tür zu öffnen. Er sah, daß sich der Dämon erneut der erstarrten Damona näherte, seine Klauen ausbreitete.
    Zamorra stürmte wieder los, aber im gleichen Augenblick wußte er, daß er jetzt zu spät kommen mußte. Dort lag es, das Amulett, eingehüllt in einen matten Glanz, der von der Nähe schwarzmagischer Ausstrahlung zeugte.
    Damona schrie, als der Schreckliche sie berührte. Ihr Schrei wurde schriller, panischer, dann brach er unvermittelt ab. Zamorra verlor keine Sekunde dadurch, daß er zur Seite blickte. Seine Finger berührten das Amulett, das sengend heiß war, dessen Hitze ihn aber nicht verletzen konnte. Er wirbelte herum, berührte die Runenzeichen. Ein grüner Strahl löste sich von dem Silber, jagte hinüber zu der Stelle, wo sich noch vor Sekundenbruchteilen der Dämon befunden hatte.
    »Dort!« rief Belkholm.
    Jetzt sah Zamorra es selbst. Der Schreckliche war weiter gewachsen, und das trotz der Verletzung, die das Amulett verursacht hatte. Zur Hälfte war er bereits in die Wand eingesunken, und ein häßliches, böses Lachen drang an die Ohren des Professors.
    »Na warte, Freundchen!«
    Aus der Drehung heraus warf er das Amulett erneut. Es tauchte in grünen Nebel hinein, und Zamorra hörte noch einen schmerzerfüllten Schrei, dann war der Dämon verschwunden. Das silberne Amulett prallte gegen die Wand, fiel auf den Boden. Der Glanz, den es ausstrahlte, wurde schnell schwächer.
    »Damona!«
    Zamorra war mit einigen schnellen Schritten neben der wie leblos daliegenden jungen Frau. Ihre Augen waren weit geöffnet, und noch immer lag der Schatten von Angst darin.
    »Sie ist tot!« kam es über die Lippen Nicoles, die an seine Seite trat. Auf ihren Wangen zeigten sich rote Flecken. Zamorra nickte düster, blickte Belkholm an.
    »Das war kein Zufall«, sagte er fest. »Irgend jemand hat den Bannkreis unterbrochen, den Dämonen freigelassen!«
    ***
    »Sie wollen mich wohl auf den Arm nehmen, was?«
    Der Constabler war etwa fünfzig Jahre alt und schien ein sonst ganz umgänglicher Mann zu sein. Jetzt aber war nicht mit ihm zu spaßen. Er hatte die Arme in die Hüften gestemmt und ließ seinen Blick über verstörte Gesichter schweifen.
    Wer die Polizei gerufen hatte, ließ sich jetzt nicht mehr feststellen.
    Es war das einzig Richtige, auch wenn vorauszusehen gewesen war, daß Komplikationen unvermeidlich waren.
    »Dämonen, Gestalten der Hölle! Für was halten Sie mich eigentlich?« Er trat näher an die Tote heran. Seine Kollegen waren damit beschäftigt, die junge Frau zu untersuchen, eventuell vorhandene Spuren zu sichern, die auf den Täter hinwiesen. Zamorra wußte nur zu genau, daß die Polizisten nichts finden konnten. Aber er kannte auch die Schwierigkeit, ihnen dies deutlich zu machen. In Frankreich vertrauten einige Kommissare, mit denen er bereits zusammengearbeitet hatte, seinem Wert. Hier aber lag der Fall anders.
    »Diese Frau ist tot, und dafür gibt es eine Ursache. Die allgemeine Unordnung läßt auf einen Kampf schließen. Wollen Sie mir jetzt endlich sagen, was hier geschehen ist? Ich werde Sie solange festhalten, bis Sie sich für die Wahrheit entscheiden.«
    Zamorra dachte an den entkommenen Dämonen, daran, daß er so schnell wie möglich unschädlich gemacht werden mußte, wenn sich Tod und Verderben nicht weiter ausbreiten sollten.
    »Darf ich Sie unter vier Augen sprechen?«
    Der Constabler kniff mißtrauisch die Augen zusammen, nickte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher