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0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht

0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht

Titel: 0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sklavinnen waren die Androiden - aber gnadenlose Kampfmaschinen.
    Seine Waffe gegen die Meeghs - und gegen den Verräter aus dem Kreis der Schwarzen Familie!
    Ruhig sah Nocturno zu, wie die zweite Kampfmaschine nach dem Abbild eines jungen Mädchens entstand.
    ***
    Kommissar Winter wartete bereits auf Zamorra und Nicole. Er hob nur die Brauen, als er Nicoles veränderte Kluft registrierte. Der Kommissar stand im Haupteingang des Polizeigebäudes, als der Opel Senator mit dem französischen Kennzeichen bedächtig am Straßenrand entlangschlich und nach einer Parkmöglichkeit suchte. Mit ein paar Schritten war Winter heran. Der Opel stoppte. Nicole ließ per Knopfdruck die Scheibe heruntergleiten.
    »Stellen Sie den Wagen ruhig ins Halteverbot«, sagte Winter. »Ich gebe den Kollegen Bescheid, daß die Sache in Ordnung geht.«
    »Ich habe einen besseren Vorschlag«, wehrte Zamorra ab. »Siesteigen bei uns ein und lotsen mich durch die Stadt.«
    Winter nickte. »In Ordnung.« Er griff zur Fondtür, öffnete und stieg ein. Zamorra fädelte sich wieder in den Verkehr ein. »Warum soll ich bürokratische Verwirrnisse entfesseln, außerdem steht das Schild da bestimmt nicht grundlos.«
    »Eben doch«, grinste Winter. »Das Halteverbot dort ist ein Witz. Wer das Schild beantragt hat, weiß kein Mensch, aber da steht es, obwohl niemand durch parkende Fahrzeuge belästigt oder behindert wird. Aber wie ich hörte, gibt es solche Klopse in jeder Stadt, die etwas auf sich hält.«
    Zamorra hatte keine Lust, sich über Verkehrsplanung zu unterhalten. »Geben Sie den Kurs an, Herr Winter. Wie in der Fahrschule, bitte.«
    Winter beugte sich vor, stützte sich auf die Lehne des Beifahrersitzes und atmete Nicoles berauschendes Parfüm ein. Er gab kurze Kursanweisungen und genoß den Duft des Prachtmädchens.
    Schließlich bogen sie in die breite Allee ein.
    »Gleich kommt die Stelle. Nicht zu verfehlen. Die Schrottklumpen sind deutlich erkennbar«, schloß Winter seine Fremdenführung ab.
    Zamorra nickte. Er lenkte den Opel auf die Stelle zu. Schon von weitem sah er den am Straßenrand auf dem Dach liegenden Straßenkreuzer, der sich halb in einen BMW geschoben hatte, ein paar Meter weiter küßte ein Polizei-Bulli eine Eiche ab, und dazwischen standen zwei Uniformierte, die jetzt wachsam wurden, als Zamorra seinen Wagen direkt hinter dem verknautschten Doppel-Schrottklumpen zum Stehen brachte.
    Sie stiegen aus. Als die Beamten den Kommissar erkannten, entspannte sich ihre wachsame Haltung wieder.
    »Das ist es«, sagte Winter trocken.
    Zamorra betrachtete die Szenerie. Der Pontiac gefiel ihm ganz und gar nicht, ebensowenig aber die beiden Polizisten, die ihn finster ansahen. Winter stellte ihn vor. Er nannte ihn einen Experten aus Frankreich, der die Fahrzeuge einer näheren Untersuchung unterziehen wolle.
    Irgend etwas an den beiden Uniformierten stimmte nicht. Es irritierte Zamorra. Unwillkürlich öffnete er das Hemd, unter dem er das Amulett auf der nackten Brust trug.
    Erwärmte es sich nicht leicht?
    Er drehte sich etwas, daß eine gerade, durch nichts unterbrochene Linie zwischen ihm und den beiden Polizisten Lübbert und Kramer entstand.
    Da spürte er es ganz deutlich.
    Das Amulett erwärmte sich weiter und begann gleichzeitig leicht zu vibrieren.
    Untrügliches Zeichen für die unmittelbare Nähe von…
    »Dämonen!« schrie Zamorra.
    ***
    Im gleichen Moment kam Bewegung in Lübbert und Kramer. Sie zogen ihre Dienstwaffen und legten auf Zamorra an.
    Nicole schrie auf.
    Winter sprang. Wie ein Blitz flog er hinüber. Er kam im Karatesprung mit den Füßen voran bei Lübbert an und schlug ihn zu Boden, während er sich selbst geschickt abfederte. Aber Kramer kam zum Schuß.
    Die Kugel raste auf Zamorra zu. Er sah den Mündungsblitz der Pistole. Trotz seiner unglaublich schnellen Reflexe konnte Zamorra nicht mehr rechtzeitig ausweichen.
    Aber etwas lenkte die Kugel ab. Zamorra sah wie in Zeitlupe, wie das Geschoß aus seiner Bahn gezogen wurde und auf seine Brust zuraste. Dann kam der metallische Ton, mit dem Blei auf Silber schlug, und er spürte den harten Ruck der Aufprallwucht, die das Amulett gegen seine Rippen schmetterte. Schwunglos fiel die plattgeschlagene Kugel zu Boden.
    Der Finger des Polizisten krümmte sich erneut.
    Aber diesmal reichte seine Zeit nicht mehr. Zamorra schlug zurück - mit der Kraft des Geistes.
    Er benutzte wie üblich das Amulett als Verstärker. Innerhalb einer Sekunde stand Kramer wie erstarrt.
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