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0163 - Der Zombie-Bus

0163 - Der Zombie-Bus

Titel: 0163 - Der Zombie-Bus
Autoren: Jason Dark
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Geständnis war ein Schock.
    War dieser Kerl denn von allen guten Geistern verlassen?
    Er lachte. »Das paßt Ihnen nicht, Oberinspektor, wie ich unschwer Ihrem Gesicht ablesen kann. Aber es ist nun mal nicht wegzuleugnen. Meine Verwandten haben von dem Blut getrunken.«
    »Was ist passiert?«
    »Sie können den Erfolg sehen.«
    Mir kroch eine Gänsehaut den Rücken hinunter. Dieses gefährliche Blut hatte die Menschen sicherlich verändert. Ich rechnete damit, daß sie zu Vampiren geworden waren.
    »Bitte kommen Sie mit«, forderte mich der Chemiker auf.
    »Wohin?«
    »Sie wollten doch meine Verwandten sehen.«
    »Natürlich.« Ich behielt den Kerl genau im Auge und glaubte auch, daß er sich verändert hatte. In seine Augen war ein gieriges Funkeln getreten, die Pupillen glitzerten, dieser Mann konnte sich nur mit Mühe beherrschen, er stand dicht vor einer Verwandlung.
    Langsam erhob ich mich aus dem Sessel. Meine innere Uhr war auf Alarm geschaltet, als Ricardo Ray vor mir herging und das unterirdische Büro verließ.
    Wir durchquerten das Labor und gelangten in den eigentlichen Keller. Er war bestimmt so alt wie das Haus, denn mir kam es vor, als würde ich eine andere Welt betreten.
    Düstere Gänge, Winkel und Nischen. Der Staub lag wie eine Schicht auf den dicken Wänden, Spinnweben zitterten unter der Decke und streiften auch mein Gesicht. Die Decke war nicht sehr hoch, so daß ich mich ebenso bücken mußte wie der Chemiker. Er hatte das Licht eingeschaltet. Die Beleuchtung war mehr als schlecht. Zahlreiche Stellen im Keller blieben in geheimnisvolles Dunkel getaucht. Es war ein Ort, wo man sich fürchten konnte.
    Wir schritten den Hauptgang entlang. Ich war auf jede Überraschung gefaßt und tastete auch nach der Beretta, die ich trotz des Wochenendes bei mir trug.
    Vor einer Tür blieb der Chemiker stehen.
    »Und dort leben jetzt Ihre Verwandten, nachdem Sie ihnen den Trank gegeben haben?« fragte ich.
    Er lächelte nur und sagte flüsternd: »Lassen Sie sich überraschen, Oberinspektor.«
    »Bestimmt.«
    Ricardo Ray holte einen Schlüssel aus der Tasche und führte ihn in das verrostete Schloß. Zweimal drehte er den Schlüssel herum, dann war die Tür offen.
    »Bitte sehr, Oberinspektor.«
    »Nein, nach Ihnen.«
    »Wie Sie wünschen.« Er schaute mich noch einmal an und legte seine Hand auf die Klinke. Mit einem Ruck zog er die Tür auf.
    Zuerst sah ich nichts. Es war viel zu dunkel in dem Raum. Nur schemenhaft sah ich, daß sich dort jemand aufhielt. Wer oder was das war, erkannte ich nicht genau.
    »Können Sie kein Licht machen?«
    »Es wäre schlecht.« Er beugte seinen Kopf vor und rief: »Ihr könnt kommen. Ich habe Besuch.«
    Ich hörte die Geräusche. Schlürfen, keuchen, schaben. Etwas kam tatsächlich.
    Unwillkürlich trat ich zurück. Mein rechter Arm fuhr in die Höhe.
    Ich wollte so rasch wie möglich an die Beretta kommen.
    Dann sah ich sie.
    Vier Gestalten.
    Und viermal die Ausgeburten der Hölle!
    ***
    Es waren keine Menschen mehr, sondern Monster. Das erkannte ich, als sie sich soweit der Tür genähert hatten, daß der Lichtschein sie traf. Sie hatten zwar menschenähnliche Form, das war auch alles. Ihre Haut schillerte grünlich, nicht so wie bei Myxin, sondern wesentlich stärker. Die Augen waren tief in die Höhlen gedrückt worden. Sie besaßen einen irgendwie stumpfen Glanz, wenn man das überhaupt so bezeichnen konnte. Sie bewegten sich wie Roboter, steif und ungelenk, und sie kamen auf mich zu.
    Ich wich zurück.
    Meine Hand verschwand unter der Jacke, ich wollte die Beretta ziehen, doch ich hatte zu spät reagiert. Ricardo Ray hatte vorgedacht. Da ich durch den Anblick der vier Ungeheuer abgelenkt worden war, hatte er die Zeit gefunden, seine Waffe zu ziehen.
    Ich nahm die Bewegung zwar noch wahr, konnte aber nicht verhindern, daß die Mündung auf mich wies.
    »Tun Sie jetzt nichts Unüberlegtes«, warnte mich der Kerl und lachte leise.
    »Nein«, sagte ich rauh.
    Tief atmete ich ein. Das war wirklich ein Hammer, mit dem ich nie gerechnet hatte. Plötzlich spürte ich den Schweiß auf der Stirn, denn die vier kamen direkt auf mich zu.
    Und sie zeigten jetzt ihr wahres Gesicht, in dem sie die Mäuler öffneten.
    Bei jedem von ihnen sah ich zwei lange, spitze Zähne. Verdammt, das waren nicht nur Zombies, sondern gleichzeitig noch Vampire. Eine brandgefährliche Mischung, die dieser verrückte und wahnsinnige Chemiker da geschaffen hatte.
    Sie waren die Erben des Fariacschen
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