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0162 - Die Menschenfalle

0162 - Die Menschenfalle

Titel: 0162 - Die Menschenfalle
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Angriff. Langsam kamen sie die Treppe herunter.
    Eine schweigende Wand.
    Eine todbringende Wand, die Jane Collins und mich verschlingen wollte. Die Skelette klapperten die Stufen herunter. Die lebenden Leichen tappten hinter ihnen her. Ich hatte ihre Reihen dezimiert, aber es waren immer noch genug Gegner übrig.
    »Schnell weg von hier!« rief die Detektivin.
    »Und Suko und Bill?«
    »Die schlagen sich schon durch. Sie sind bewaffnet.«
    Wir wichen zurück. Ich bewegte mich nicht rasch genug. Jane trieb mich zu größerer Eile an. Ich hatte keine Ahnung, in welchem Teil des Hauses ich mich befand. Dabei hatte Nick Nagalesco einen Rundgang mit uns durch das Erdgeschoß gemacht. Nash schien die Räume verschachtelt zu haben. Er hatte die Anordnung auf den Kopf gestellt, um mich zu verwirren.
    »Ich bin von da gekommen«, sagte Jane Collins und wies auf eine Tür.
    Okay, durch diese Tür wollten wir uns absetzen. Aber es klappte nicht, weil der Hexer die Tür schon wieder magisch verriegelt hatte.
    Jane rüttelte am Türknauf.
    Die Knochenbande erreichte soeben das Erdgeschoß.
    »Das gibt’s doch nicht!« keuchte Jane. »Hier war doch vorhin noch offen!«
    »Hier drinnen gibt es nichts, was es nicht gibt!« klärte ich die Detektivin auf. Die Opfer des Hexers rückten näher.
    »Aber wieso geht die Tür denn nicht mehr auf?«
    »Nash hat einen magischen Riegel vorgeschoben.«
    »Mist.«
    »Laß mich mal«, sagte ich und schob Jane zur Seite. Ich wollte die Tür nach bewährter Manier mit dem Kruzifix knacken, doch plötzlich flog ein Knochenmann heran, und dann ging es schon wieder rund.
    Das Skelett packte Jane und riß sie an sich.
    Mein Blut geriet in Wallung, als ich das sah. Das Gerippe zerrte Jane mit sich. Jane stieß grelle Schreie aus, und sie rief immer wieder meinen Namen, aber ich konnte nicht zu ihr, denn zwischen uns hatte sich eine Zombiefront aufgebaut.
    Ich zückte meinen Dolch und hieb damit auf die lebenden Toten ein. Diejenigen, die ich mit der Klinge traf, brachen röchelnd zusammen. Ich schnitt, stach und stieß mich durch die Wand aus magischem Leben. Ich mußte zu Jane, koste es, was es wolle.
    Links, rechts und vor mir sanken Zombies zu Boden.
    »John!« kreischte Jane Collins schon wieder.
    Hände ergriffen mich. Ich schüttelte sie ab, riß mich von ihnen los, stürmte vorwärts. Alles, was sich mir in den Weg stellte, machte ich nieder. Ich schlitzte Zombieleiber, hackte nach Skelettarmen. Mein Dolch bekam verdammt viel zu tun. Und ich schaffte es, bis zu Jane durchzukommen.
    Die Knochenfinger des Skeletts fuhren meiner Freundin sofort an die Kehle. Der Kerl wollte mir zeigen, daß er Jane erwürgen würde, wenn ich den Versuch unternahm, ihn anzugreifen.
    Aber er konnte mich von meiner Absicht damit nicht abbringen.
    Ich schnellte mich ab.
    Er drückte zu. Jane schrie, solange sie konnte. Dann riß ihr Schrei jäh ab. Doch im selben Moment war ich bei dem Gerippe. Er sollte Janes Leben nicht kriegen.
    In diesem verdammten Haus waren schon genug Menschen gestorben.
    Der Knochenmann riß sein Maul auf.
    Ich stach mit dem Dolch hinein, drückte mit aller Kraft nach, rammte die Dolchspitze so weit wie möglich nach oben. Das Skelett wurde von einem heftigen Zittern erfaßt.
    Es hing an meinem Dolch.
    Jane hielt es nicht mehr fest.
    Das Mädchen wankte mehrere Schritte zurück, während das Gerippe immer noch auf meinem Dolch hing. Kraftlos war es. Und leicht wie eine Feder. Es zerfiel. Die Kraft meines geweihten Silberdolches löste es auf.
    Alle Knochen klapperten einzeln zu Boden.
    Zuletzt wackelte nur noch der Totenschädel auf der Spitze meines Dolches. Ich schleuderte ihn den Zombies entgegen, die sich Jane wieder holen wollten. Sie hetzte los.
    Ich lief hinter ihr her.
    Eine Tür.
    Jane riß sie auf. Diesmal klappte es. Das Mädchen eilte einen Gang entlang. Ich war dicht hinter ihr. Sie brauchte sich nicht nach mir umzusehen. Als sie es dennoch tat, rief ich: »Weiter! Weiter! Schau dich nicht um! Kümmere dich nicht um mich! Sieh zu, daß du dich in Sicherheit bringst!«
    Ein Untoter war schneller als alle andern. Schwer schlug er mir seine Hand auf die Schulter und riß mich mit großer Kraft herum.
    Ich hielt immer noch meinen Dolch in der Faust, und das wurde ihm zum Verhängnis, denn ich stach aus der schwungvollen Drehung zu.
    Bis zum Heft drang ihm die Klinge in den Leib.
    Sein teigiges Gesicht verzerrte sich.
    Seine blicklosen Augen quollen weit aus den Höhlen. Er stieß
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