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0161 - Zuletzt wimmern sie alle

0161 - Zuletzt wimmern sie alle

Titel: 0161 - Zuletzt wimmern sie alle
Autoren: Zuletzt wimmern sie alle (2 of 2)
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überhaupt nicht voran, und auf einmal greift ein Rädchen ins andere.«
    Er griff schon zum Telefon.
    »Wen willst du anrufen?« erkundigte ich mich.
    Phil grinste: »Ich habe einen guten Bekannten im Quarantänebüro. Dort weiß man immer ganz genau, wann irgendein eingelaufener Pott wieder hinaus will. Und ich denke, das könnte uns nicht schaden.«
    »Ganz bestimmt nicht«, sagte ich zufrieden.
    Fünf Minuten später wußten wir Bescheid.
    Die »Santa Margareta« hatte es verdammt eilig. Sie wollte heute nachmittag gegen drei Uhr schon wieder New York verlassen.
    »Bis dahin kann man noch einiges unternehmen«, sagte Phil und rieb sich die Hände. »Ich wette, daß dieser Kahn heute noch eine schöne Überraschung erleben wird…«
    ***
    Phil und ich setzten uns in den Jaguar und fuhren zu weiteren drei Banken. Da in New York die wichtigsten Banken alle im südlichen Viertel liegen, brauchten wir keine großen Entfernungen zu bewältigen.
    Unterwegs erzählte ich ihm von dem, was ich über das Haus in der 13ten Straße erfahren hatte. Phil war ebenso erstaunt wie ich, und auch ihm fielen sofort die letzten Worte des Mörders Ollegan ein, der also nicht mit den Gedanken noch bei seinem Überfall auf Stetson gewesen war, sondern uns tatsächlich auf meine Frage nach dem Auftraggeber des Mordes antworten wollte, indem er uns Stetson nannte.
    In den Banken hatten wir nur einen Teilerfolg. Eine einzige erklärte, daß unser Mann bei ihr ein Konto unterhielt.
    »Hat dieser Mann heute im Laufe des Tages größere Beträge abgehoben?« fragte ich.
    »Einen Augenblick, ich werde nachsehen.«
    »Bitte.«
    Während wir warteten, fragte Phil leise: »Wie kommst du eigentlich darauf, daß er heute Geld abgehoben haben soll?«
    »Das ist doch ganz einfach«, erwiderte ich leise. »Da ich ihm entkommen bin und Rielers in meine Hände fiel, müssen sie früher oder später damit rechnen, daß Rielers den Mund auftut und die Lage des Hauses preisgibt, in das man mich zuerst gebracht hatte. Außerdem weiß ich, daß der Freundliche am Schalter sechzehn der National Treasure Bank steht. Keine Schwierigkeit mehr, seine Identität festzustellen. Sie wissen also, daß ich mindestens zwei Mann ihrer Bande schon kenne. Sobald ich die Lage des Hauses von Rielers gesagt bekam, kannte ich auch dessen Besitzer, also das dritte Mitglied der Bande. Glaubst du, daß der Boß unter diesen Umständen noch in New York bleiben wird?«
    »No, bestimmt nicht. Er wird fliehen.«
    »Eben. Wer aber flieht, der wird vorher versuchen, sein gesamtes Bargeld flottzukriegen. Also wird unser Mann heute noch bei den Banken aufkreuzen und sein Geld abheben. Verlaß dich drauf!«
    »Dann brauchten wir doch nur…«
    »Die Banken überwachen lassen? Drei Banken? Wenn er nicht allein kommen sollte, müßten wir mindestens fünf, sechs Mann in jeder Bank postieren. Du weißt selbst, wie knapp das FBI mit Leuten ist. No, no, mein Lieber. Den Boß kriegen wir beide allein, ■ohne daß wir die Banken überwachen zu lassen brauchen.«
    »Bist du sicher?«
    »Absolut!«
    »Aber wieso?«
    Ich grinste.
    »Weil die ›Santa Margareta‹ doch erst um drei ausläuft, nicht wahr? Bis dahin können wir ein paarmal an Bord sein mit dem Haftbefehl in der Tasche. Er soll jetzt noch gar nicht spüren, daß sich das Unwetter über seinem Kopfe zusammenbraut. Um so sorgloser wird er seine Reise mit der ›Santa Margareta‹ antreten.«
    Auch ein G-man kann sich manchmal irren. In diesem Punkte hätte ich mich um Haaresbreite sehr geirrt.
    ***
    Auch in dieser Bank hinterließ ich den Bescheid, daß man uns im Distriktgebäude anrufen sollte, wenn unser Mann Geld abheben wollte. Man versprach es, und wir fuhren zurück.
    Es war schon nach zwölf, als wir wieder ins Office kamen. Während Phil zum Einsatzleiter ging, um ein paar notwendige Dinge zu besprechen, führte ich ein paar Telefongespräche. Die Zeit drängte langsam, und es mußte an vieles gedacht werden, wenn wir die ganze Bande zusammen ausheben wollten.
    Kurz vor halb zwei klingelte im Office das Telefon. Phil war gerade zurückgekommen und nahm sich die Mithörmuschel, während ich mir den Hörer ans Ohr klemmte.
    »Cotton«, sagte ich.
    »Zentrale. Da ist ein Gespräch aus dem Büro von Professor Mile, Jerry. Soll ich verbinden?«
    »Ja, bitte.«
    Ein paar Worte mußte ich noch mit der Sekretärin wechseln, dann hatte ich den Professor selbst an der Strippe.
    »Ich weiß nicht, ob Sie von meiner Angelegenheit
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