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0159 - Wir und die Konkurrenz der Mörder

0159 - Wir und die Konkurrenz der Mörder

Titel: 0159 - Wir und die Konkurrenz der Mörder
Autoren: Wir und die Konkurrenz der Mörder
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Metallringe, die oben zum Teil ein wenig überragten. Ich stieß abwechselnd mit einem Schienbein oder mit der Kniescheibe gegen das scharfkantige Metall. Und dabei mussten wir über gut hundertfünfzig Fässer in der Länge klettern!
    Aber endlich hatten wir das hinter uns und mussten flach auf dem merkwürdigen Berg liegen bleiben, damit uns Crew von unten her nicht sehen konnte. Seine Stimme und die des Unbekannten drangen deutlich bis zu uns herauf.
    »… nicht die Polizei darum kümmern?«, fragte der Unbekannte.
    »Die Polizei! Du bist ein Narr, Eddy! Heute kapierst du rein gar nichts. Den Befehl, das Flugzeug durch eine Höllenmaschine zum Absturz zu bringen, gab ich! Ich befahl das! Endlich klar?«
    »Na gut. Du hast es befohlen, und es ist geschehen. Was willst du dann noch?«
    Crew seufzte laut.
    »Aber es hätte nicht geschehen dürfen! Versteh doch, Eddy. In dem Flugzeug sollte sich jemand befinden, den ich aus der Welt haben musste. Also sagte ich mir, stürzt das ganze Flugzeug ab, wird es für die Cops schwer sein, festzustellen, wer eigentlich gemeint war. Ich suchte einen Mann, der die Bombe ins Flugzeug bringen konnte, fand Josuah Roise und bezahlte ihn.«
    »Himmel, du gehst mir auf die Nerven!«, fauchte der andere. »Was willst du jetzt von Roise? Er hat die Bombe doch an Bord gebracht! Es ist doch alles so geschehen, wie du es wolltest!«
    »Eben nicht! Der Kerl, den ich treffen wollte mit der Höllenmaschine, ist in Chicago schon aus der Maschine ausgestiegen! Also schickte ich Roise ein Telegramm, weil ich in so einer Sache nie ein Telefon benutze. Man weiß nie, welche Leitungen das FBI angezapft hat. Ich schickte also Roise ein Telegramm, die Höllenmaschine dürfe nicht in das Flugzeug gebracht werden. Und dieser verdammte Hund kümmert sich einfach nicht darum und tut es trotzdem!«
    Der Unbekannte schwieg einen Augenblick, dann gab er zu: »Also schön war es nicht von Roise, dass er es trotzdem getan hat, obgleich du den Befehl zurückgezogen hattest! Aber deswegen brauchst du ihn doch nicht gleich umzubringen!«
    Crew schwieg lange. Wenn ich mich nicht täuschte, hörte ich sein heftiges Atmen, das bis zu uns heraufdrang.
    »Weißt du, wer in dem Flugzeug saß?«, fragte Crew nach einer Weile leise.
    »Nein. Ich habe mich nicht darum gekümmert. In den Zeitungen standen zwar die Listen der Namen, aber ich habe sie nicht gelesen. Ein Bekannter von mir kann nicht dabei gewesen sein. Die leben alle noch, hähähä!«
    Sein Lachen hörte sich an wie das Meckern einer Ziege. Crew schien es nervös zu machen, denn er brüllte jäh: »Halt’s Maul, ja?«
    Erschrocken verstummte der andere.
    »In dem Flugzeug saß Marry Woucester, die ich heiraten wollte! Und mein eigener Bruder! Und da wagt es dieser Roise, entgegen meinem Befehl die Höllenmaschine hineinzupraktizieren! Du weißt doch sonst immer alles, Eddy! Jetzt verrate mir um alles in der Welt endlich, wo sich dieser erbärmliche Hund versteckt hat! Ich möchte den Kerl mit meinen Händen zerreißen!«
    Crews Stimme war laut geworden. Der andere warnte: »Pst! Nicht so laut! Wenn dich jemand hört!«
    , Crew wurde leiser.
    »Also nun los, Eddy!«, drängelte er. »Sag mir, wo Roise steckt. Ich gebe dir fünfhundert Dollars dafür! Los, sag es!«
    »Fünfhundert?«
    »Fünfhundert, jawohl! Hier, zähl nach!«
    Papier raschelte. Wie so oft in der Welt bewies es auch jetzt wieder seine Überzeugungskraft.
    »Also gut«, sagte der Unbekannte. »Aber es erfährt kein Mensch, dass ich es war, der dir seinen Aufenthaltsort verraten hat.«
    »Natürlich nicht!«, versicherte Crew.
    »Dann pass auf! Auf dem Rummelplatz auf Coney Island gibt es eine Bude, wo Artisten auftreten, Jongleure, Akrobaten und solche Leute. Roise ist dort als Messerwerfer untergetaucht. Du weißt ja, wie geschickt er immer mit den Messern war.«
    »Wie heißt die Bude?«
    »Das weiß ich nicht. Das wirst du schon selbst herausfinden müssen.«
    Ich zupfte Phil am Ärmel. Mein Freund gab das Signal an Jack Boston weiter. Wir machten uns rückwärts wieder auf den Weg. Aber diesmal krochen wir nicht über die ganze Länge hinweg, sondern kletterten schon, als wir uns ungefähr zwanzig Yards von Crews Standpunkt entfernt hatten, herab.
    Es gab nur eine Seite, wo die beiden Männer kommen konnten, denn auf der anderen Seite reichte der Fässer-Stapel bis an den Rand der Pier.
    Inzwischen war es längst dunkel geworden. Irgendwo ganz am Ende des Piers brannte eine Lampe,
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