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0158 - Der Spiegel-Dämon

0158 - Der Spiegel-Dämon

Titel: 0158 - Der Spiegel-Dämon
Autoren: Jason Dark
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Säge.
    Er hielt das fuchsschwanzähnliche Mordinstrument an beiden Enden mit seinen Fingern gepackt und ließ sich auf mich fallen. Sein Gesicht war unbewegt, ich sah es dicht über dem Sägeblatt, das gegen meinen Hals gezielt war.
    Blitzschnell wälzte ich mich zur Seite, lag jetzt auf dem Rücken, zog die Beine an und schnellte sie wieder vor.
    Ich traf genau.
    Tief wühlten sich meine Füße in den Leib des Kerls, der zurückgeschleudert wurde und hart auf den Rücken krachte. Dabei stieß er mit den Ellenbogen auf und verlor die Säge.
    Ich sprang sofort hoch.
    Ein stechender Schmerz wühlte sich durch mein Bein, denn bei der letzten Aktion hatte ich meine Wunde vergessen. Unwillkürlich knickte ich ein.
    Diese Chance ließ sich das Mädchen nicht entgehen. Es hob das Beil und wollte mir den Schädel spalten.
    Okay, ich hätte schießen können. Wäre ich sicher gewesen, Dämonen vor mir zu haben, bei Gott, ich hätte es getan. Aber dieses Mädchen und auch der junge Mann sahen mir beide zu sehr nach irregeleiteten Menschen aus, die vielleicht gar nicht mal wußten, was sie taten, deshalb reagierte ich anders.
    Mit einer geschickten Körperdrehung tauchte ich unter dem Hieb weg. Das Beil verfehlte mich.
    Das Mädchen konnte den eigenen Schlag nicht mehr bremsen und taumelte in meinen Hieb.
    Er trieb das Girl zurück.
    Noch immer befanden sich die anderen Spiegelgestalten um mich herum, aber sie konnten mir nichts anhaben, und da ich wußte, wer mein Gegner war, konnte ich auch effektiver vorgehen.
    Der Mann hatte sich erhoben.
    Diesmal hielt er sein zweckentfremdetes Instrument am Griff fest und schlug nach mir. Es war leicht, dem Sägeblatt auszuweichen, trotz meiner Behinderung.
    Dann hatte ich ihn.
    Am Kragen bekam ich ihn zu fassen, drehte ihn herum und wuchtete meine Handkante in seinen Nacken.
    Ich wußte; wohin ich zu schlagen hatte, um den Mann ins Reich der Träume zu schicken.
    Er torkelte noch zwei Schritte vor, wurde weich in den Knien und fiel um. Blieb das Mädchen.
    Es schleuderte das Beil. Fragen Sie mich nicht, wie ich es merkte. Vielleicht war es die Bewegung. Irgendwie ließ ich mich fallen, prallte zu Boden und sah den Schatten über meinen Kopf fliegen.
    Das Beil drehte sich mehrmals um die eigene Achse, bevor es in die Wand hieb.
    Es blieb nicht stecken, sondern fiel zu Boden.
    Das Mädchen aber stand einen Augenblick starr. Ungläubig schaute es erst auf mich und dann auf die Waffe. Es war ihr wohl unbegreiflich, daß sie mich nicht getroffen hatte.
    Zeit zum Überlegen ließ ich ihr nicht. Obwohl ich nicht so schnell vom Boden hochkam wie sonst, war ich doch bei ihr, bevor sie etwas unternehmen konnte.
    Der Hieb mit dem Berettalauf traf genau.
    Ich hatte so gefühlvoll wie nur möglich zugeschlagen. Ihr sollte nichts Schlimmes passieren. Sie riß die Augen weit auf, dann legte sich ein Schleier über ihre Pupillen, und das Girl sank langsam zusammen.
    Ich fing sie auf, sie sollte sich beim Fall nicht noch verletzen.
    Und plötzlich war ich allein.
    Keiner der Doppelgänger befand sich neben mir noch im Raum. Nur eben die beiden Bewußtlosen.
    Hatte ich die Klippe überwunden? Es sah ganz so aus. Aber ich erinnerte mich auch wieder an den Schrei.
    Wenn Jane ihn ausgestoßen hatte, dann kam ich sicherlich zu spät, um sie noch zu retten.
    Plötzlich spürte ich den Herzschlag oben im Hals, und die Luft wurde mir knapp.
    Dann rannte ich…
    ***
    Johnny Conolly riß sich los. Bevor sein Vater oder Suko noch reagierten, war der Kleine verschwunden.
    »Johnny, komm zurück! Hörst du nicht!« rief Sheila.
    Nein, Johnny hörte nicht oder wollte nicht hören. Er lief in den Gang hinein, der düster vor dem dreijährigen Jungen lag. Er war schon einmal hier gewesen und kannte sich aus. Zudem trieb ihn auch eine innere Stimme an.
    Das Kind hörte sie und spürte auch, daß sich jemand in Gefahr befand.
    Plötzlich erschienen Bilder vor den Augen des Kleinen. Er sah Jane Collins am Boden liegen und den Zwerg vor ihr stehen, mit zwei Messern in den Händen.
    Johnny bekam Angst. Er lief schneller.
    Hinter sich hörte er die Stimmen der Erwachsenen. Sie wollten ihn zurückholen, doch der Kleine kümmerte sich nicht darum, das andere war stärker.
    Auf seinen kurzen Beinen lief er durch den Gang, stolperte fast und fiel gegen eine Schwingtür, die durch sein Gewicht nach innen aufgedrückt wurde.
    Johnny gelangte in den Raum, in dem Jane Collins um ihr Leben zitterte. Er betrat ihn ungefähr dort, wo
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