Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0158 - Der Spiegel-Dämon

0158 - Der Spiegel-Dämon

Titel: 0158 - Der Spiegel-Dämon
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Fehler und wirbelte sofort herum. Statt dessen ging ich in die Knie, obwohl es schmerzte, aber ich biß die Zähne hart zusammen.
    Dann eine Drehung.
    Alles geschah schnell. Und das war mein Glück, denn der Vorhang hinter mir klaffte plötzlich auseinander. Nicht nur die Hand war jetzt zu sehen, sondern auch die Person, der sie gehörte.
    Eine Frau.
    Ein Mädchen…
    Und sie hielt ein Beil in der rechten Hand, von dessen Klinge das Blut tropfte.
    Ich schluckte, denn damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. War das Mädchen nun echt oder eine Täuschung?
    Ich kam nicht dazu, mich davon zu überzeugen, denn ein Geräusch ließ mich abermals herumfahren.
    Das Mädchen war nicht allein.
    Ein junger Mann gehörte noch zu ihm. Er stieg aus einem Spiegel. Und auch er war bewaffnet.
    In seiner rechten Hand hielt er eine Säge.
    Verdammt, war das ein Pärchen!
    Es kam mir vor wie aus dem Horror-Bilderbuch. Allerdings hatte ich keine Monster vor mir, wenn die Gesichter der beiden auch bleich schimmerten und die Augen groß und irgendwie schreckhaft aufgerissen waren.
    Was sie vorhatten, war klar.
    Sie wollten mich zur Hölle schicken. Und das auf besonders teuflische Art und Weise.
    Welche Waffen hatte ich.
    Die Beretta, sie war mit Silberkugeln geladen, und natürlich das Kreuz. Mein Koffer lag im Wagen.
    Ich zog die Pistole.
    Einmal hatte ich daraus geschossen und mich dabei selbst verletzt. Wie würde es hier sein?
    Plötzlich begannen die Spiegelscheiben wieder zu rotieren. Sie hatten eine Zeitlang stillgestanden, liefen aber nun auf Hochtouren.
    Das konnte heiter werden. Blitzende Reflexe schossen durch den Raum. Ich sah die Bilder an der Decke und auf dem Fußboden, und jetzt standen nicht nur zwei Gegner gegen mich, sondern mehrere.
    Das Paar hatte sich verdoppelt. Aber welches war echt?
    Ich hatte in den letzten Sekunden nicht so sehr darauf geachtet. Es war mir auch, unmöglich, zu erkennen, wen ich nun vor mir hatte, alle bewegten sich gleich.
    Ihr Ziel war ich.
    Zwei Frauen und zwei Männer. Vier Gegner.
    Und teuflisch bewaffnet.
    Ich hob die Beretta an und hielt auf den Kerl mit der Säge. Dann schoß ich.
    Laut peitschte der Schuß. Ich hatte auf seine Schulter gehalten und auch getroffen, doch die Kugel hieb durch ihn hindurch und traf einen Spiegel.
    Tausend Scherben regneten mir entgegen. Das Gestell drehte sich noch immer, und die Fliehkraft riß auch die letzten Spiegelstücke aus dem Rahmen.
    Gleitend huschte ich zur Seite.
    Dann ging ich den zweiten Kerl an. Er mußte echt sein, da der andere eine Illusion war.
    Ich packte zu — und griff ins Leere!
    Verdammt, dieser Kerl war auch ein Trugbild. Aber ich hätte doch die Hand auf der Schulter gespürt, war das Mädchen vielleicht auch nicht existent?
    Ich drehte mich auf der Stelle und sah sie vor mir. Das Beil hatte sie erhoben.
    Da schoß ich.
    Wieder zischte die Kugel hindurch. Ich hatte mich abermals durch ein Bild narren lassen.
    Spiegel, Spiegel, Spiegel — wohin man schaute. Und diese Spiegel waren es, die mich narrten. Sie mußten eine besondere Magie besitzen, die jemand steuern konnte; eine andere Erklärung hatte ich nicht.
    Jetzt hatte ich es schon mit sechs Gegnern zu tun. Die verdammten Spiegel produzierten laufend neue Feinde.
    Mittlerweile durchschaute ich das teuflische Spiel. Durch die Produktion neuer Gegner sollte meine Wachsamkeit eingeschläfert werden. Aber zwei waren echt.
    Die trugen ein richtiges Beil und eine echte Säge. Während ich mich schließlich auf die Doppelgänger konzentrierte, konnten die beiden echten zuschlagen.
    Wirklich satanisch ausgedacht.
    Ich mußte mich dazu zwingen, die Nerven zu bewahren. Dieses Spiegelkabinett wurde für mich zum reinsten Horror. Wer immer mein Gegner war, er verstand es ausgezeichnet, einen Menschen nervlich an den Rand des Zusammenbruchs zu bringen.
    Doch in mir sollte er sich nicht nur getäuscht haben, sondern sich auch die Zähne ausbeißen. So einfach ließ ich mich nicht fertigmachen.
    Jetzt hatte ich schon acht Gegner. Und zwei neue kamen hinzu.
    Dicht vor mir auf dem Boden sah ich den Jungen mit der Säge. Seine Gestalt klebte noch im Spiegel und stieg jetzt hervor. Es war unheimlich wie sich die Gestalt aus dem spiegelnden Fußboden erhob und sich zu ihrer vollen Größe aufrichtete.
    Mein Finger zuckte am Abzug.
    Im letzten Augenblick nahm ich ihn zurück. Es hatte keinen Zweck, jetzt zu schießen, die Kugeln trafen, aber sie waren verschwendet. Diese Menschen bestanden ja
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher