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0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

Titel: 0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie
Autoren: Menschenhaie Gangster Perlen
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die Chance, mit dem Boot davonzukommen, und wir gehen nicht davon ab, Decker. Sagen Sie das dem Kommandanten des Schiffes: Wir schlafen nicht, Decker. Einer von uns beiden hält immer mit schussbereiter Waffe bei den Frauen und Kindern Wache. Wenn ihr Tricks versucht, seid ihr schuld an dem Blutbad, das es geben wird!«
    Phil versuchte es noch, aber Hunter kam rückwärts herein. Ich hörte, wie er langsam die vier Stufen herankam. Langsam wie er schob ich mich bis dicht an den Eingang.
    Einen kurzen Blick riskierte ich.
    Die beiden Frauen mit ihren Kindern gingen ebenfalls rückwärts. Hunters Maschinenpistole wich nicht von ihren Rücken.
    Noch zwei Stufen.
    Noch eine.
    Jetzt noch drei Schritte, und er war mit seinem Rücken einen Zoll über der Eingangslinie.
    Ich fühlte, wie mir der kalte Schweiß ausbrach. Vor Spannung wagte ich nicht, zu atmen.
    Plötzlich wandte er den Kopf halb in meine Richtung und zischte: »Du Idiot! Pass doch lieber hinten auf!«
    Dann setzte er seinen rechten Fuß wieder einen Schritt zurück.
    Ich lehnte meine Waffe an den Pfeiler. Die gefährlichste Sekunde kam jetzt. Konnte er aus den Augenwinkeln sehen, dass ich nicht nach hinten ging?
    Ich machte leise zwei Schritte auf ihn zu.
    Wieder wandte er den Kopf halb zu mir und brummte gereizt: »Zum Teufel, was ist denn los, Archy?«
    Ich sprang den letzten Yard, legte beide Hände um den Lauf seiner Waffe und drückte sie hoch. Sein Feuerstoß ratterte in das Dach.
    »Cotton!«, schrie er plötzlich, als er mich an irgendetwas erkannte.
    Er ließ seine Waffe los, sprang zwei Schritte zur Seite und griff in seine Hosentasche.
    Ich drehte die Maschinenpistole um. Mein Finger lag am Stecher, als er eine Pistole aus seiner Hosentasche herausriss und den Arm hochwarf.
    Mein Finger krümmte sich. Er fiel nach links und rollte die Stufen vor dem Eingang hinab. Mit weit auseinandergefallenen Armen lag er im grellen Sonnenlicht.
    ***
    »Noch haben wir Royson nicht«, sagte ich. »Es besteht noch kein Grund zum Jubeln.«
    »Vielleicht ist er im Taifun umgekommen?«, sagte Stewett.
    Ich zuckte die Achseln.
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Jedenfalls können wir die Insel nicht verlassen, ehe wir das nicht wissen. Der Kerl ist zu allem imstande.«
    Die Eingeborenen standen schweigend um uns herum. Plötzlich trat der Alte vor und begann eine Rede. In primitivem Amerikanisch, aber es war trotzdem die peinlichste Rede, die ich seit Langem gehört hatte. Dabei wollten wir nicht unhöflich sein und ihren Dank einfach nicht anhören. Also standen wir still wie die Schuljungen und wussten nicht recht, was wir mit unseren Händen anfangen sollten.
    Aber auch das ging vorbei. Nachdem wir versprochen hatten, an ihrer Dankesfeier am Abend teilzunehmen, liefen sie zufrieden auseinander, ein frohes, 64 glückliches Volk, das seinen Frieden wieder hatte.
    »Kommt«, sagte ich. »Wir werden Melane nach Royson fragen. Vielleicht weiß er etwas von ihm.«
    »Okay.«
    Wir gingen um das Haupthaus herum. Ich erzählte in knappen Worten, wie ich vorgegangen war.
    Und dann blieben wir alle zugleich stehen und sahen schweigend auf den letzten der Gangster, der außer seinem Chef noch übrig geblieben war.
    Melane lag nicht mehr an derselben Stelle, wo iöh ihn zurückgelassen hatte. Er stand am Totempfahl. Ein Speer war durch seine Brust gebohrt und nagelte ihn an dem Pfahl fest. Irgendeiner der Jorezen hatte grausame Rache geübt.
    ***
    Natürlich versuchten wir den Täter zu finden.
    Ebenso gut hätten wir unsere Fragen gleich an Mauern richten können. Niemand von den Jorezen hatte etwas gesehen, niemand etwas gehört. Keiner hatte auch nur den Schimmer eines Verdachtes.
    Der Alte, den wir zuletzt befragten, sagte allen Ernstes: »Was willst du nachforschen, Herr? Vielleicht waren es die Götter selbst, die er beleidigt hat und die sich rächten.«
    Er sagte es so ernst, dass wir nicht wussten, ob er es selber glaubte oder nicht. Wir machten noch ein paar Versuche, aber es war sinnlos.
    Dann wandten wir uns unserer nächsten Aufgabe zu: Royson zu finden. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Alten rief er die jungen Männer zusammen. Er erklärte ihnen, was wir wollten. Danach teilte er sie ein und wies jeder Gruppe ein bestimmtes Gebiet zu.
    »Sobald sie ihn finden, werden sie euch benachrichtigen«, sagte der Alte.
    »Oder ihn mit einem Speer umbringen?«, fragte ich.
    Der Alte sah mich schweigend an. Erst nach einer langen Pause sagte er würdevoll: »Lebend
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