Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

Titel: 0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie
Autoren: Menschenhaie Gangster Perlen
Vom Netzwerk:
anderen Anweisungen vor. Das gilt für Handels- und Kriegsschiffe.«
    »Wo steht das geschrieben?«, lächelte Randall.
    Stewards wurde rot und stotterte etwas. Randall lachte leise.
    »Wenn es irgendwo geschrieben steht, Stewards, dann kann es nur in der Gesinnung eines jeden anständigen Seemannes sein. Lassen Sie auftauchen, die Rettungsmannschaft antreten und dem Arzt Bescheid sagen. Wir nehmen den Mann an Bord.«
    ***
    Siebzehn Tage später standen Phil und ich im Flur des Marine Hospitals in New York. Doc Reeles ließ sich von mir Feuer für seine Zigarette geben und blies genießerisch den ersten Rauch aus.
    »Tja«, sagte er dann. »Wir haben unser Möglichstes getan. Aber es war wohl von vornherein unmöglich. Dem Mann sind sieben Rippen gebrochen. Der rechte Fuß war nur noch ein Eiterklumpen. Dazu die völlige Entkräftung. Es ist ein Wunder, dass dieser zähe Bursche überhaupt noch seine Geschichte zu Protokoll geben konnte.«
    »Wie lange mag er im Wasser gelegen haben?«, fragte ich.
    »Keine Ahnung. Vielleicht eine Woche, vielleicht zwei - wer weiß es? Korvettenkapitän Randall, der ihn im Pazifik fand, sagte mir, er habe sich offenbar selbst auf dem Rest seines Bootes festgebunden. Ein Kanu, wie es gewisse Völkerstämme in der Südsee benutzen. Aber es war nur noch zu einem Teil vorhanden. Der Arme muss in einen Orkan gekommen sein, der ihm sein zerbrechliches Fahrzeug zertrümmerte. Meiner Meinung nach gehört er zu irgendeiner Gruppe der Südseeinsulaner.«
    »Das von Ihrer Schwester aufgezeichnete Protokoll dürfen wir mitnehmen?«
    »Aber natürlich, meine Herren! Es ist ja eigens für Sie aufgenommen worden.«
    »Danke. Was wollen Sie mit ihm machen lassen?«
    »Wir werden ihn auf dem Marine Friedhof beisetzen lassen. Wenn wir nur wenigstens nach seinem Narnen gefragt . hätten! Aber in der Aufregung dachten wir nur daran, seinen Wunsch zu erfüllen und seine Geschichte mitzustenografieren. Und als er damit fertig war, gab er sich selbst auf. Eine halbe Stunde später war er bereits tot.«
    Wir steckten den Stenogrammblock ein. Eine unserer FBI-Sekretärinnen konnte versuchen, das Stenogramm zu übertragen. Wir waren selbst mehr als neugierig auf das, was dieser Mann uns zu erzählen hatte. Eines stand fest: Er hatte unentwegt nach dem FBI verlangt. Und für einen Eingeborenen aus der Südsee ist das immerhin ein ungewöhnlicher Wunsch.
    Phil und ich fuhren hinaus zum Marineamt. Dort trafen wir Korvettenkapitän Randall, der sich sofort nach dem Befinden seines Schützlings erkundigte.
    »Er ist vor ungefähr zwei Stunden gestorben«, sagte ich. »Vorher kam er zum ersten und einzigen Mal zum Bewusstsein. Er verlangte das FBI. Man verständigte uns natürlich sofort, aber als wir kamen, war er bereits tot. Eine Schwester hat mitstenografiert, was er uns sagen wollte. Wir wissen es selbst noch nicht.«.
    Randall machte ein betrübtes Gesicht.
    »Das tut mir leid«, sagte er. »Unser Bordarzt hat sich so viel Mühe um ihn gegeben. Er schlief die ersten Tage überhaupt nicht.«
    »Wo haben Sie ihn gefunden?«
    »Im Pazifik, ziemlich weit im Süden.«
    »Irgendwo in der Nähe einer Inselgruppe?«
    »Tut mir leid, Gentlemen. Den Standort darf ich nicht preisgeben. Wir waren auf geheimer militärischer Übungsfahrt.«
    Ich biss mir auf die Lippen. Es war nicht einfach, mit dem Militär etwas zu tun zu haben. Das kannte ich aus Erfahrung.
    »Was für ein Boot fahren Sie, Kapitän?«
    »Ein U-Boot, meine Herren. Eines von der neueren Sorte, aber mehr darf ich Ihnen nicht sagen.«
    »Warum haben Sie den Mann nicht früher von Bord holen und in ein Hospital bringen lassen? Oder ging das nicht?«
    »Unser Bordarzt sagte, dass er keinen Transport überstehen würde. Deshalb verzichtete ich von vornherein darauf, einen Hubschrauber anzufordern. Wir liefen New York via Panamakanal an, ich hoffte, dass er sich inzwischen etwas erholen würde. Leider scheint das nicht der Fall gewesen zu sein. Es tut mir wirklich sehr leid. Wir hätten ihn alle gern wieder gesund gesehen.«
    »Jedenfalls vielen Dank, Kapitän. Bleiben Sie noch ein paar Tage in New York?«
    »Ja, bis übermorgen. Warum?«
    »Sobald wir das Stenogramm seiner Aussagen gelesen haben, möchten wir uns vielleicht noch einmal mit Ihnen unterhalten. Wo können wir Sie erreichen?«
    Randall schwieg einen Augenblick und dachte angestrengt nach. Schließlich blickte er auf seine Armbanduhr, rechnete und schlug dann vor: »Wenn ich Sie heute Nachmittag
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher