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0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

Titel: 0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie
Autoren: Menschenhaie Gangster Perlen
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Steuer, ich kletterte nach vorn und rief ihm die nötigen Anweisungen zu. Zum Glück war die Hafeneinfahrt so breit und gefahrlos, dass auch ein paar Amateursegler wie wir mühelos hinauskamen.
    Draußen banden wir das Segel und das Steuer fest, nachdem wir uns richtig auf unseren Kurs gebracht hatten. Der Wind blies stetig aus Westen, sodass wir uns um den Kurs nicht mehr zu kümmern brauchten, als wir das Ruder erst einmal festgebunden hatten.
    Der langweiligste Teil des Tages fing an. Träge kroch der Uhrzeiger voran, stetig stieg die Sonne und nahm an mörderischer Glut zu. Gegen elf Uhr zog Phil sein Hemd aus. Eine halbe Stunde später fluchte er darüber, denn die Haut auf seinem Rücken löste sich in großen Fetzen.
    In der Kajüte herrschte die Temperatur eines Backofens. Die heiße, feuchte Glut des Windes brachte keinerlei Kühlung.
    »Wenn ich das zwei Tage mitmachen sollte, hätte ich einen Sonnenstich«, stöhnte Phil. »Ich werde ein Stück schwimmen, das Wasser muss doch ein bisschen kühler sein!«
    »Bleib lieber an Bord«, erwiderte ich und zeigte nach achtern. »Da!«
    Die dreieckige Rückenflosse eines Hais durchschnitt schon seit geraumer Zeit hinter uns die Wasserfläche.
    »Auch das noch!«, schimpfte Phil. »Ich möchte wissen, welcher Mister am grünen Tisch in Washington ausgerechnet uns für diesen Auftrag ausgesucht hat. Der Kerl hat keine Ahnung von der Südsee.«
    Wir waren die beachtliche Glut in den Straßenschluchten von Manhattan während der Sommermonate halbwegs gewöhnt, aber die Hitze in unserem Boot übertraf New York um ein Vielfaches. Unsere Kehlen waren ausgedörrt, aber die paar Flaschen Cola, die wir uns aus der Hotelbar mitgenommen hatten, löschten keinen Durst, mehr, denn man hatte sie innerhalb einer knappen Viertelstunde schon wieder ausgeschwitzt und war durstig wie zuvor. Außerdem schmeckten sie so warm, wie sie waren, kein bisschen.
    Ab ein Uhr mittags losten wir um die Wache. Jede halbe Stunde lösten wir uns 16 ab, denn länger konnte man es in der Sonne nicht aushalten.
    Ich hatte die erste Wache, Phil löste mich um halb zwei ab, danach ich ihn wieder um zwei. Zehn Minuten später hörte ich genau vor uns ein leichtes Summen in der Luft, das wieder verschwand, aber bald stärker wurde und näherzukommen schien.
    Und dann erkannte ich am Himmel ein glitzerndes Pünktchen, von dem das Brummen ausging. Es kam schnell näher und entpuppte sich als ein Aufklärungsflugzeug der amerikanischen Marine. Wir winkten, als es tief über uns hinwegdonnerte. Für einen Augenblick sahen wir in der Kanzel die Köpfe der beiden Insassen, dann zog das Flugzeug eine enge Schleife und verschwand wieder im Südosten.
    Wir behielten Kurs und warteten. Zwanzig Minuten vor drei sahen wir am Horizont eine dunkle Rauchfahne. Sie kam näher. Aber erst kurz vor drei ließ sich am Horizont der Umriss irgendeines Schiffes ausmachen. Um halb vier sagte Phil: »Ein Kriegsschiff ist es bestimmt. Nur Kriegsschiffe sind so schlank und niedrig gebaut.«
    Wir beobachteten gespannt das Näherkommen des Schiffes. Zehn Minuten vor vier lagen wir längsseits und angelten nach den Seilen, die uns herabgeworfen wurden. Eine Strickleiter fiel über die Reling, und wir kletterten hinauf- An Deck standen ein paar amerikanische Matrosen und halfen uns. Ein junger Offizier sagte: »Ich bin Lieutenant Wright. Freut mich, dass wir Sie gefunden haben.«
    »Das ist Decker, ich bin Cotton«, sagte ich, während ich ihm die Hand schüttelte. »Gibt es an Bord irgendwo eine kühle Ecke?«
    Wright lachte.
    »Höchstens der Kühlschrank des Kochs. Aber da wird kein Platz für Sie sein. Wollen Sie bitte mitkommen? Der Kapitän möchte Sie an Bord willkommen heißen. Er ist im Kartenhaus.«
    »Das Boot?«
    »Wird von unseren Männern schon an Bord genommen.«
    »Gut, dann wollen wir uns bei Ihrem Boss für die gute Navigation bedanken. Immerhin ist es keine Kleinigkeit, unsere Nussschale mitten auf dem Ozean zu finden.«
    Wright meinte, so schwierig sei es nun auch wieder nicht gewesen. Man hätte die Windstärke gemessen, die Strömung in Betracht gezogen, ein paar Berechnungen angestellt und dann das Aufklärungsflugzeug in das infrage kommende Gebiet geschickt, das wäre das ganze Geheimnis gewesen. Das tat er so nebenbei ab. Phil und ich nickten andächtig. Eine saubere Leistung blieb es in jedem Fall.
    Der Kapitän hieß Doucester und war ein Mann von ungefähr fünfundvierzig Jahren. Er hieß uns auf der Fort
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