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0154 - Der Gehetzte von Aralon

Titel: 0154 - Der Gehetzte von Aralon
Autoren: Unbekannt
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am Rande des Jetin-Parks.
    „Ein Robottransporter steht in der Nähe des Hauses", erkannte Klaron. Er blickte durch das Suchgerät. „Ich kann auch ein kleineres Fahrzeug erkennen, wahrscheinlich Legarths Privatwagen."
    Uwasar nickte grimmig und ließ den Gleiter in die Tiefe sinken.
    Sie landeten im Garten, mitten in einem Blumenbeet.
    Niemand kam heraus, um gegen diese Landung zu protestieren.
    Die Agenten stürmten die Treppe hinauf. Uwasar trat in altbewährter Manier die Tür ein, und sie gelangten in den Korridor.
    Im ersten Augenblick waren die Männer durch die typisch terranische Bauweise verwirrt, doch dann stießen sie die Türen auf.
    Sie fanden Spencer Legarth im Wohnzimmer, in einem Sessel vor dem riesigen Fenster, Am Boden lag eine leere Flasche.
    Legarth schnarchte, sein breiter Brustkasten hob und senkte sich regelmäßig.
    Uwasar bedeutete seinen Begleitern, an der Tür zu warten.
    Da Legarth ein Terraner war, stand er im Gegensatz zu Vouner, von dessen Anwesenheit auf Aralon keine terranische Organisation wußte, unter dem Schutz des Imperiums. Uwasar waren hier bis zu einem gewissen Punkt die Hände gebunden, aber da ein Zellaktivator auf dem Spiel stand, entschloß er sich mehr zu wagen, als er es normalerweise gegenüber einem Terraner riskiert hätte.
    Er schlug dem Spediteur ins Gesicht.
    Legarth grunzte, schlug schwerfällig die Augen auf und blinzelte zu Uwasar empor.
    „Sie sind betrunken!" schrie Uwasar. Er packte Legarth am Jackenaufschlag und zerrte ihn hoch. Der Terraner schwankte, blieb aber stehen. Dann bückte er sich, um die Flasche zu suchen, aber Uwasar beförderte sie mit einem Tritt in die andere Hälfte des Zimmers.
    „Wir gehören dem Geheimdienst des Medizinischen Rates an", verkündete Uwasar, „Wir müssen Sie verhören."
    In Legarths Augen erschien ein unsicheres Flackern.
    „Haben Sie ihn so schnell geschnappt?" fragte er.
    Legarth sprach von dem Terraner! Uwasar wurde von der Erregung des Jägers gepackt.
    „Er war also hier?" fuhr er Legarth an.
    „Hier?" kicherte der Terraner „Er hat eine leere Kiste geschickt, dieser Teufelskerl. Ja, eine leere Kiste, mit einem Briefchen für seinen alten Freund."
    „Wo ist der Mann mit dem Zellaktivator jetzt?" fragte Uwasar.
    Für einen kurzen Augenblick schien die Wirkung des Alkohols bei dem Spediteur aufgehoben zu sein. Ein trauriger Ausdruck trat in sein Gesicht.
    „In Doun", sagte er. „Jetzt ist er in Doun."
    Uwasars Augen wurden zu engen Schlitzen. Also konnten sie Vouner in Pasch nicht mehr fassen. Es war sinnlos, diesen Betrunkenen weiter zu verhören. Wahrscheinlich hatte Legarth dem Terraner geholfen, zusammen mit Frachtgut in den Transmitter zu gelangen. Vielleicht hatte Vouner ihn auch dazu gezwungen.
    Er stieß Legarth in den Sessel zurück.
    „Ich werde mich beschweren", protestierte Legarth.
    Uwasar winkte seinen Männern. Als nächstes mußten sie zum Transmitter. Sicher würde sich feststellen lassen, in welche Stadt Douns Legarths letzte Fracht abgegangen war und wer der Empfänger war. Mit Hilfe seiner Sondervollmachten würde Uwasar erwirken, daß man ihn mit den anderen Agenten ebenfalls durch den Transmitter schleuste. Dann konnten sie Vouner noch fangen, bevor er den Stützpunkt des Imperiums erreichte.
    Legarth rief etwas hinter ihnen her, als sie das Zimmer verließen.
    „Er ist uns wieder entwischt", sagte Klaron verbittert.
    „Er ist wie ein Phantom", meinte Uwasar, „Immer, wenn man glaubt, ihn gefunden zu haben, ist er bereits wieder verschwunden."
    Das war das höchste Kompliment, das der Chef des Geheimdienstes von Aralon jemals einem Gegner gemacht hatte.
    Gleichzeitig bedeutete es, daß die Jagd fortgesetzt wurde.
    „Auch Phantome sind zu greifen", fügte Uwasar hinzu. „Wir rücken ihm immer näher. Sein Vorsprung schmilzt dahin. In Doun werden wir ihn eingeholt haben."
     
    *
     
    Zellen lösten sich in Moleküle auf - Moleküle in Atome. Ein Wirbel von Energien, dimensionale Reproduktion Hendrik Vouners, wurde praktisch in Nullzeit durch den Transmitter geschleudert. Ein Vorgang, der zwar mathematisch darzustellen war, aber niemals in voller Konsequenz verstanden werden konnte.
    Mathematisch gesehen erlitt Vouner während seiner „Reise" durch den Aktivator einen Energieverlust, so gering, daß er kaum noch in Zahlen auszudrücken war. Trotzdem war es der gleiche Hendrik Vouner, der im Empfänger entstand, so wie vor ihm Tausende ebenfalls wieder zu Bewußtsein gekommen waren,
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