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0153 - Sie nannten sich Löwen und Tiger

0153 - Sie nannten sich Löwen und Tiger

Titel: 0153 - Sie nannten sich Löwen und Tiger
Autoren: Sie nannten sich Löwen und Tiger
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geirrt.
    »Setzen Sie sich«, sagte ich. »Ichnehme an, wir werden uns längere Zeit unterhalten.«
    »Es gibt gar nichts zu unterhalten«, fauchte sie. »Dieser schmutzige Mexikaner hat mich hereingelegt, und jetzt soll er dafür büßen. Er hat mir immer versprochen, wenn man mir etwas wolle, so würde er mich herauspauken. Und jetzt! Was tut der Lump jetzt? Er lässt mich im Gefängnis verfaulen. In mir hat er sich aber geirrt. So etwas macht man mit mir nicht.«
    »Beruhigen Sie sich, Annie«, sagte ich. »Setzen Sie sich und erzählen Sie der Reihe nach. Was ist mit diesem Valgas los?«
    »Lassen Sie mich laufen, wenn ich es Ihnen sage?«, fragte sie verschlagen.
    »Ob wir Sie laufen lassen, wird dann nur von Mrs. Hudson oder ihrem Mann abhängen«, antwortete ich. »Aber ich glaube Ihnen Zusicherung geben zu können, dass von dieser Seite keine Anzeige erstattet wird, wenn das, was Sie mir mitzuteilen haben, der Mühe wert ist.«
    »Es ist verdammt der Mühe wert!« Und dann legte sie los. »Valgas hat sich bei jeder Frau angeschmust, bei Margret, bei Marcia, und dann hatte er noch sein altes Liebchen, diese ekelhafte Pflegerin. Ja, staunen Sie nur, ich weiß alles. Ich sah ihn mehrmals in der Woche in Margrets Zimmer schleichen. Einmal gab ich allen beiden den guten Rat, vorsichtiger zu sein. Sie wurden nämlich leichtsinnig. Da bekamen sie einen furchtbaren Schreck, und Valgas drohte, mir den Hals umzudrehen, wenn ich den Mund nicht hielte. Auf der anderen Seite versprach er mir, dass er mich, sollte ich jemals in Schwierigkeiten kommen, herauspauken werde.«
    »Wie kam er denn dazu? Wieso konnte er wissen, dass Sie jemals in Schwierigkeiten kommen würden?«
    »Er war.in meinem Zimmer«, sagte sie widerwillig, »und er stöberte da herum. Dabei sah er auch in den Schrank…«
    »Sie hatten sich also gewissermaßen gegenseitig in der Hand«, meinte ich. »Da haben Sie sich ja eine schöne Suppe eingebrockt.«
    »Das habe ich zu spät gemerkt. Die Hauptsache aber ist, dass er es war, der Margret umgebracht hat. Es kann niemand anders gewesen sein. Gleich nachdem Sie weg waren, sah ich ihn hinaufschleichen. Er blieb ungefähr eine halbe Stunde. Die Vorhänge waren geschlossen, aber das Fenster war offen. Ich konnte nichts sehen, aber ich hörte, wie sie sich stritten. Dann war es plötzlich still, und er machte, dass er wegkam.«
    »Haben Sie Valgas einwandfrei erkannt, dass Sie beeiden können, dass er es war?«
    »Auf die Bibel, bei Gott und allen Heiligen.«
    Ich stellte das Tonbandgerät ab, mit dem ich die Aussage der Frau festgehalten hatte und sagte:
    »Bevor ich Sie freilasse, muss ich mit der Familie Hudson sprechen und außerdem sind Sie zurzeit hier sicherer. Wenn Valgas wittert, dass Sie ihn verraten könnten, so wird er Sie ohne Weiteres zu beseitigen versuchen.«
    Das leuchtete ihr ein, und sie ließ sich ohne Widerstreben abführen.
    ***
    Während der nächsten Stunden geschah nichts. In Elliots Büro ging der Betrieb wie üblich weiter, nur er selbst war um sechs Uhr nach Hause gegangen. Auch dort schien wenigstens vorläufig nichts los zu sein.
    Wir warteten bis sieben, gingen dann etwas essen und langweilten uns. Es wurde acht, und wir wollten gerade nach Hause fahren, als die Nachricht durchkam, ein Lastwagen sei auf Elliots Grundstück angekommen und habe an der Rückseite des Hauses geparkt. Das sah hoffnungsvoll aus. Wir beschlossen, uns die Sache aus der Nähe anzusehen.
    Eine dreiviertel Stunde später sahen wir den Wagen, der unsere Männer dorthin gebracht hatte, am Straßenrand. Wir stoppten unmittelbar daneben.
    »Fünfhundert Yards weiter geht der Weg rechts ab«, berichtete der Fahrer, der zurückgeblieben war. »Sie brauchen aber diesen Weg nicht zu benutzen. Ein Stück vorher werden Sie auf einen schmalen Pfad treffen, der in einem Bogen um das Haus herumführt. Dort stehen Verbeek und Walter auf Posten.«
    Wir ließen den Jaguar zurück und machten uns auf die Socken. Es dämmerte bereits, als wir auf unsere beiden Kollegen stießen. Von ihrem Standplatz aus konnten sie die Rückseite des Grundstückes überblicken. Direkt vor der Tür stand ein kleiner Lastwagen. Kein Mensch war zu sehen, dann aber sprang die Hintertür auf, und als Erster erschien Elliot.
    Er dirigierte zwei Männer, die eine kleine Kiste trugen und im Innern des Lasters verfrachteten. Eine zweite, dritte, vierte Kiste folgte. Insgesamt zählten wir fünfundzwanzig Kisten, und diese waren genau von dem Format
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