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0153 - Ich gegen den Höllenritter

0153 - Ich gegen den Höllenritter

Titel: 0153 - Ich gegen den Höllenritter
Autoren: Friedrich Tenkrat
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seinen Schläfen.
    Die Leiche konnte dort draußen nicht liegen bleiben. Jemand mußte sich darum kümmern. Die Polizei. Er mußte sie verständigen. Benommen wankte er zum Telefon. Würde man ihm diese haarsträubende Geschichte glauben? Oder würde man ihn für verrückt halten?
    Er hätte den Beamten das nicht einmal übelgenommen. Es war ja wirklich eine wahnsinnige Geschichte, die er ihnen zu bieten hatte.
    Hastig holte er das Telefonbuch.
    Er wählte die Nummer von Scotland Yard und schrie in die Membrane, was er soeben miterlebt hatte.
    »Einen Augenblick, Sir«, unterbrach ihn die nüchterne Stimme des Yard-Mannes. »Ich verbinde Sie mit dem zuständigen Beamten.«
    Das war wenigstens etwas. Man schien ihm zu glauben…
    ***
    Das Telefon läutete. Ich legte den Kugelschreiber weg und griff nach dem Hörer.
    »Oberinspektor Sinclair«, meldete ich mich.
    »Hallo, John«, sagte eine Stimme, die mir bestens vertraut war. Am andern Ende war meine Freundin Jane Collins.
    »Nett, daß du anrufst. Was hast du auf dem Herzen?«
    »Schiebst du heute Nachtdienst?«
    »Nee. Wie kommst du denn darauf?«
    »Weil du immer noch in deinem Büro hockst. Ist deine Uhr stehengeblieben?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Es ist zwanzig Uhr dreißig.«
    »Ja, das zeigt meine Uhr auch.«
    »Machst du Überstünden?«
    »So könnte man es nennen. Ich muß mal wieder den Papierkram erledigen, sonst wuchert er mir über den Kopf. Auf meinem Schreibtisch sieht es aus wie auf einem Schlachtfeld. Ein Fremder würde sich hier nur mit einem Kompaß zurechtfinden.«
    »Ich habe einen Mordshunger.«
    »Ich auch«, sagte ich. »Jetzt, wo du davon sprichst, fällt es mir auf. Ich dachte schon, irgend jemand hätte sich in mein Büro eingeschlichen und würde mit mir reden, dabei ist es das Knurren meines Magens…«
    »Ich hätte zwar etwas im Kühlschrank, aber ich bin nicht in der Stimmung, mich an den Herd zu stellen. Ich würde lieber irgendwo essen gehen. Da mir das aber allein keinen Spaß macht, habe ich bei dir zu Hause angerufen.«
    »Ging ich ran?« fragte ich grinsend.
    »Was würdest du denken, wenn ich jetzt ja sagte?«
    »Daß du mal zum Psychiater mußt.«
    »Was hältst du von einem späten Abendessen zu zweit, John?«
    »Eigentlich sehr viel.«
    »Tun wir's zusammen?«
    »Eine verfängliche Frage.«
    »Ich meine essen, du Schlingel.«
    »Okay. Gib mir noch eine halbe Stunde, dann habe ich das wichtigste erledigt.«
    »Einverstanden«, tagte Jane Collins. »In einer halben Stunde stehe ich vor dem Yard Building. Aber laß mich nicht zu lange warten, hörst du? Sonst friere ich an, und du mußt mich mit der Lötlampe abtauen.«
    Wir legten gleichzeitig auf. Ich zündete mir eine Zigarette an und stürzte mich mit mäßigem Eifer wieder auf die Arbeit. Schreibkram ist nicht meine starke Seite. Ich bin mehr ein Mann der Tat. Selbst wenn es knüppeldick kommt, ist mir das noch lieber, als hinter dem Schreibtisch Schimmel anzusetzen.
    Und daß es immer wieder ziemlich dick kam, dafür sorgten schon meine Feinde.
    Asmodina, die Tochter des Teufels; zum Beispiel. Oder Dr. Tod alias Solo Morasso, dieser gefährliche Mensch-Dämon mit seiner Mordliga.
    Hinzu kam noch ein anderer Aspekt: Atlantis!
    Immer mehr kristallisierte sich hervor, daß dieser versunkene Kontinent ein Erbe hinterlassen hatte, das noch bis in die heutige Zeit hineinwirkte. Myxin und Kara konnten davon ein Lied singen. Aber auch ich, denn erst vor kurzem hatte ich Chiimal erlebt, ein riesiges Ungeheuer, das noch aus Atlantis stammte. [1]
    Der Eiserne Engel hatte es erledigt. Suko und ich hätten es kaum geschafft.
    20 Minuten, arbeitete ich intensiv. Danach stand der Bericht, an dem mein Vorgesetzter, Sir James Powell, wohl kaum etwas aussetzen können würde. Weitere fünf Minuten benötigte ich, um wenigstens ein bißchen Ordnung in das Chaos, das auf meinem Schreibtisch herrschte, zu bringen.
    Als ich dann in meine pelzgefütterte Lederjacke schlüpfte, schlug das Telefon erneut an.
    Ich dachte, es wäre wieder Jane Collins, fischte den Hörer aus der Gabel und sagte: »Die dreißig Minuten, die du mir zugestanden hast, sind noch nicht um, Baby.«
    »Hallo! Hallo!« rief am anderen Ende eine aufgeregte Männerstimme »Bin ich falsch verbunden, oder was?«
    »Wen wollen Sie? Hier ist Oberinspektor John Sinclair.«
    »Es ist etwas Entsetzliches passiert! Vor meinem Haus! Ein Mord! Ein grausamer, grauenvoller Mord, Mr. Sinclair!«
    »Dafür ist die Mordkommission
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