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0153 - Eine Handvoll Leben

Titel: 0153 - Eine Handvoll Leben
Autoren: Unbekannt
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wurden immer schlimmer.
    „Nun, Hendrik?" sagte Buchanan drängend.
    Vouner konnte sich eines unsicheren Gefühls nicht erwehren.
    „Ich weiß es nicht", sagte er zurückhaltend.
    Mit einer triumphierenden Geste zeigte Buchanan hinaus auf den Gang.
    „Dies ist unser Schiff", rief er.
    Bestürzt blickte Vouner auf den alten Mann. War das nur eine neue Wahnidee oder bitterer Ernst?
    „Die OLIRA?" fragte er.
    Buchanan nickte. „Die OLIRA", bestätigte er. „Ich werde sie unter mein Kommando zwingen. Die Mannschaft wird unter meiner Führung mit der Suche nach den Aktivatoren beginnen."
    Die Ideen des Alten wurden gefährlich. Vouner nahm sich vor, sofort etwas zu unternehmen, bevor Buchanan versuchte, seine absurden Einfälle in die Tat umzusetzen.
    „Sie sind bei meinen Plänen ein wichtiger Mann, Hendrik", erklärte Buchanan ernst. „Wir müssen nur den Kommandanten außer Gefecht setzen, alles andere ist eine Frage der Psychologie." Er räusperte sich und fuhr fort: „Sobald ich den Kommandanten beseitigt habe, verspreche ich der Mannschaft, daß wir uns auf die Suche nach den Zellaktivatoren begeben.
    Jeder Mensch würde gern ewig leben, Hendrik. Die Aussicht, dieses Ziel zu erreichen, wird die Männer Disziplin und Gehorsam vergessen lassen. Willig werden sie unseren Anordnungen folgen, denn jeder hofft, daß wir den einen oder anderen Zellaktivator finden können."
    „Ich mache nicht mit, Mr. Buchanan", erklärte Vouner gelassen.
    „Was Sie vorhaben, ist ein Verbrechen."
    Buchanan packte Vouner an den Aufschlägen seines Jacketts.
    „Überlegen Sie es sich gut, Hendrik", forderte Buchanan.
    „Lassen Sie mich los", verlangte Vouner.
    Blitzschnell ließ Buchanan von ihm ab und hastete zu seinem Schrank. Bevor Vouner etwas unternehmen konnte, hatte der Alte die Tür aufgerissen und eine altertümlich aussehende Waffe hervorgezogen. Er richtete sie drohend auf den Auswanderer.
    „Sie glauben, ich sei ein alter Narr, der nicht weiß, was er tut?"
    Plötzlich klang Haß aus Buchanans Stimme. Die Waffe wackelte etwas, zeigte aber unverwandt auf Vouners Brust.
    „Mr. Buchanan!" Vouners Stimme klang eindringlich. „So etwas sollten Sie nicht tun."
    Der alte Mann winkte mit der Waffe. „Schließen Sie die Tür, Hendrik!"
    Zögernd kam Vouner dem Befehl nach. In seiner Verrücktheit würde Buchanan tatsächlich auf ihn schießen, wenn er nicht vorsichtig war.
    „Setzen Sie sich auf das Bett", ordnete Buchanan an. „Und seien Sie schön ruhig. Ich habe mir schon Gedanken darüber gemacht, wie man eine Leiche an Bord der OLIRA verschwinden lassen kann."
    Vouner ließ sich auf der Bettkante nieder.
    „Es gibt nur zwei Möglichkeiten für Sie, Hendrik", sagte Buchanan. „Entweder beteiligen Sie sich an meinen Plänen, oder ich erschieße Sie."
    Vouner wußte plötzlich, daß es Buchanan ernst war. Dieser alte Narr schien in seiner Verblendung vor nichts zurückzuschrecken.
    Vouner dachte weniger an die unmittelbare Gefahr, die ihm drohte.
    Er mußte diese Kabine irgendwie verlassen und den Kommandanten der OLIRA warnen.
    Buchanan beobachtete ihn mit verschlagenem Gesichtsausdruck.
    „Wenn ich jetzt zustimme, wie wollen Sie dann herausfinden, ob ich nicht lüge?" sagte Vouner. „Es besteht immerhin die Möglichkeit, daß ich Ihre Pläne nur akzeptiere, um hier herauszukommen."
    „Ein Mann in meiner Lage darf kein Risiko eingehen", sagte Buchanan. Er griff hinter sich in den Schrank und zog eine Schachtel heraus. Er warf sie neben Vouner auf das Bett.
    „Es sind drei Tabletten darin", verkündete er. „Sie werden Sie jetzt einnehmen, Hendrik."
    Vouner bewegte sich nicht. Er fühlte, daß Buchanan trotz seiner Verrücktheit gefährlich war.
    „In den Tabletten ist eine giftige Substanz", erklärte Buchanan.
    „Seien Sie unbesorgt, Hendrik, das Gift wirkt nur langsam.
    Während der drei ersten Tage spüren Sie überhaupt nichts.
    Danach, wenn wir unseren Plan durchgeführt haben, erhalten Sie von mir das Gegengift."
    Vouner blickte auf die Schachtel neben sich.
    „Wählen Sie, Hendrik!" forderte Buchanan unnachgiebig.
    „Entweder die Pillen oder..." Er hob bedeutungsvoll die Waffe.
    In Vouner wuchs der Wille zum Widerstand. Vielleicht bluffte der Alte, und die Tabletten waren völlig ungefährlich. Vouner spürte jedoch kein Verlangen danach, herauszufinden, ob das wirklich so war. Außerdem bestand die Möglichkeit, daß Buchanan kein Gegengift besaß und auf diese Weise seinen Helfer loswerden
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