Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0151 - Die Gruft der Leichenräuber

0151 - Die Gruft der Leichenräuber

Titel: 0151 - Die Gruft der Leichenräuber
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Stimmungswechsel konnte ich mir nicht so rasch erklären, doch als ich ihren verschwommenen Blick sah, da wußte ich, was diese Frau vorhatte.
    »Spielt sich nichts ab«, sagte ich hart. »Sie kommen jetzt mit.«
    Viola hob die Schulter und drehte sich um. Gehorsam trottete sie vor mir her.
    War ihr Widerstand gebrochen? Ich hoffte es, und ich dachte gleichzeitig noch an Lady X. Mit der würde ich es bestimmt nicht so einfach haben…
    ***
    Lady X war nicht nur brutaler als die meisten Verbrecher, sie konnte auch verdammt viel einstecken. Sie hatte als Terroristin ein mörderisches Training hinter sich gebracht und war praktisch jeder gefährlichen Situation gewachsen.
    Deshalb fand sie sich auch sofort zurecht, als sie aus ihrer Bewußtlosigkeit erwachte.
    Nur für einen Moment spürte sie die Schwäche, dann vertrieb ihr Wille sie aus dem Körper.
    Noch immer hockte sie im Grab.
    Klar und deutlich standen die Ereignisse der Vergangenheit vor ihren Augen.
    Sinclair war da!
    Diese Tatsache drängte alle anderen in den Hintergrund. Und Sinclair sollte sterben – durch ihre Waffe.
    Die UZI besaß sie noch. Die Maschinenpistole lag neben ihr, und wie die Kralle eines Geiers, so griffen ihre Finger nach der Waffe, die für sie die einzige Lebensversicherung darstellte.
    Sie mußte den Kommissar zur Seite schieben, um aus dem Grab klettern zu können. Für einen Moment durchzuckte sie der Gedanke, Will Mallmann umzubringen. Dann jedoch dachte sie daran, daß eine Schußfolge ihren Standort zu sehr verraten könnte, und sie hob sich das für später auf. Mallmann war gefesselt, der lief ihr nicht weg.
    Zuerst war Sinclair dran.
    Lady X hatte die Augen überall, als sie aus dem Grab stieg. Doch von Sinclair und Viola Mandini sah sie ebensowenig etwas wie von dem Ghoul, den sie im übrigen schon abgeschrieben hatte. Sie kannte den Geisterjäger und wußte, daß er mit solchen Geschöpfen kurzen Prozeß machte.
    Geduckt blieb sie neben dem Grab stehen. Die UZI hielt sie schußbereit. Das Gesicht war eine Maske der Konzentration und Anspannung.
    Wo steckten die beiden?
    Ihre Blicke glitten zum Waldrand. Da der Himmel sternenklar war und auch ein halber Mond sein fahles Licht auf den Friedhof schickte, sah sie die beiden am Waldrand.
    Viola Mandini schritt vor Sinclair her.
    Damit war für die Scott alles klar. Sinclair hatte es geschafft, Viola Mandini zu überwältigen.
    Das war nicht weiter tragisch, denn noch hatte er sie, Lady X, nicht entdeckt. Und die Scott dachte auch gar nicht daran, sich einfangen zu lassen.
    Sie huschte geduckt ein paar Schritte zur Seite und fand hinter einem großen Grabstein Deckung.
    Jetzt konnten die beiden kommen.
    Und sie kamen.
    Völlig ahnungslos schritten sie über den Friedhof und würden die Deckung der Scott in etwa zehn Schritten Entfernung passieren. Für eine absolut tödliche Garbe aus der Maschinenpistole gerade die richtige Entfernung.
    Lady X hatte auch nicht vor, John Sinclair zu warnen. Sie wollte sofort schießen.
    Immer wieder sicherte der Geisterjäger nach allen Seiten, doch er konnte die Frau nicht sehen.
    Jetzt befanden sie sich mit dem Grabstein auf gleicher Höhe.
    Die nächsten Schritte.
    Zwei, drei… Langsam richtete Lady X sich auf. Sie sah den Rücken des Geisterjägers und zielte genau …
    ***
    Natürlich rechnete ich mit einer Gefahr. Und natürlich hatte ich meine Augen überall, aber ich entdeckte von Lady X nicht einen Haarstreifen.
    Entweder war sie geflohen, oder aber sie lag noch immer in dem verdammten Grab. Zusammen mit Will Mallmann.
    Die Mandini sagte nichts. Brav, beinahe zu brav trottete sie vor mir her und hielt den Kopf gesenkt, wobei ihre Blicke den Boden absuchten, als würde dort wertvolles Gold liegen.
    Wir hatten es nicht mehr weit zu dem bewußten Grab. Der Friedhof wurde fahler als zuvor, und manches Unkraut glänzte, als wäre es mit Silber angemalt worden.
    Wir passierten die Grabsteine. Dabei hatte ich immer ein komisches Gefühl, denn hinter jedem dieser hohen Dinger konnte eine Gefahr lauern.
    Nichts geschah.
    Da war mir schon bald unheimlich, doch dann überstürzten sich die Ereignisse…
    ***
    Ich kann gar nicht so schnell berichten, wie alles geschah.
    Eine grelle Stimme schrie: »Sinclair!«
    Der Junge!
    Während sein Warnschrei noch über den Friedhof zitterte, hechtete ich mit einem gewaltigen Satz nach links.
    Im selben Augenblick begann eine Maschinenpistole zu rattern.
    Sie spielte ihre mörderische, tödliche Melodie, spuckte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher