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0150 - Die Spezialisten der USO

Titel: 0150 - Die Spezialisten der USO
Autoren: Unbekannt
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zurück, wohl wissend, daß die Automatik meines Schiffes so sorgfältig programmiert war, daß ich mich nicht um den Kurs zu kümmern brauchte.
    Demütig betrachtete ich die zahllosen Sonnen, die auf den Frontbildschirmen funkelten. Die Größe unserer Galaxis schlug mich in ihren Bann.
    Bei fünfzig Prozent einfacher LG gab die Mikropositronik das Alarmzeichen. Ich setzte mich zurecht und wartete auf das Eintauchmanöver. Das Kalupsche Absorptionsfeld schirmte die energetischen Einflüsse des Normalraumes ab. Ehe ich mich versah, befand ich mich schon in der Zwischenzone, wo weder die Gesetze des Einsteinuniversums noch die des Hyperraumes galten.
    Ich flog mit dreißigmillionenfacher Lichtgeschwindigkeit. An Bord meines Bootes gab es nichts zu bemängeln. Wenn siganesische Techniker ein Raumschiff flugklar meldeten, dann war es auch klar!
    Der Zielstern funkelte als blaßrote Scheibe auf dem Wandelfeldschirm. Dort wartete Melbar Kasom mit seinem künstlich verunstalteten Raumschiff. Warum nur hatte Atlan mir ausgerechnet dieses Ungeheuer zugeteilt! Viel lieber wäre ich mit Gucky in den Einsatz gegangen.
     
    *
     
    Bericht Melbar Kasom
     
    Na - ist Ihnen der Kurze jetzt lange genug auf die Nerven gegangen? Können Sie sich nun vorstellen, was ein ausgewachsenes Menschengeschöpf wie ich auszustehen hat, wenn es unter dem Kommando eines siganesischen Wichtelmannes steht?
    Ich, der Spezialist Melbar Kasom, Meister aller Klassen auf Ertrus, wette meinen Bizeps gegen Lemys Milchzähnchen, daß ich mich diesmal nicht vor versammelter Mannschaft erniedrigen lasse!
    Vor einer Viertelstunde traf ein Rafferfunkspruch aus dem Hauptquartier ein. Darin wurde mir mitgeteilt, welche schwerwiegenden Eröffnungen vom Großadministrator gemacht worden waren. Meine Leute und ich sind jetzt noch bestürzt.
    Selbstverständlich wird es in der Galaxis zu Unruhen kommen, wenn jedermann glaubt, das ewige Leben erringen zu können.
    Was mich aber noch mehr empört, ist die Rolle, die der Kurze während der Besprechung spielte.
    Sein krankhaftes Selbstbewußtsein, das lediglich die Folge eines Minderwertigkeitskomplexes ist, hat ihn wieder einmal dazu verführt, erwachsenen Männern über den Mund zu fahren.
    Wenn ich an Perry Rhodans Stelle gewesen wäre, hätte ich den Kurzen wenigstens drei Stunden lang strafexerzieren lassen. Ich schreibe diesen Bericht nieder, solange mir der Siganese noch Zeit dazu läßt. In wenigen Minuten wird er mit seinem kuriosen Raumschiff aus dem Zwischenraum kommen und sofort versuchen, an Bord meines stolzen Einsatzraumers den großen Mann zu spielen.
    Leider bin ich Lemy erneut unterstellt worden. Die Disziplin unter den Spezialisten der USO ist streng. Es fiele mir natürlich niemals ein, den Befehl zu verweigern, selbst dann nicht, wenn ein rechthaberischer Zwerg wie Lemy Danger - ha, Danger, Gefahr! lachhaft! - wenn also so ein Zwerg die Anweisungen erteilt.
    Er ist infolge rätselhafter Umstände rasch zum Major avanciert, und ich bin Oberleutnant geblieben. Also habe ich zu gehorchen, auch wenn ich Lemy mitsamt seinem Mikrokahn bequem unter den Arm nehmen und auf den nächsten Schrotthaufen werfen könnte.
    Ich mache nochmals darauf aufmerksam, daß ich nicht so geschliffen sprechen kann wie der Kurze. Trotzdem bin ich ein ehrlicher Mensch, der nichts weiter im Sinn hat, als seinen Aufgaben pflichtbewußt nachzugehen.
    Ich kann von mir nicht behaupten, daß ich klein und zart wäre, um damit an Ihr Mitgefühl zu appellieren. Lemy verwendet diesen Trick, um mich auszuspielen.
    So hat er bezeichnenderweise noch niemals meine prächtige Gestalt erwähnt, oder auch nur den Versuch gemacht, meine stahlharte Muskulatur zu würdigen.
    Ich habe einen Einsatz zu fliegen, der zwei Monate vorbereitet wurde. Die Besatzung meines Schiffes besteht einschließlich meiner Person aus fünf Spezialisten, deren Erfahrung, Fachwissen und Mut ausreichen, um den Bürgerkrieg auf Haknor zu beenden.
    Die USO-Zentrale verschaffte mir auf meine Vorschläge hin eine Ladung, mit der ich auf der Springerwelt sehr willkommen sein werde. Es handelt sich um zweitausend Tonnen Schiffsbaubleche aus bestem Terkonitstahl, der nur mit modernen Thermokomp- Formen bearbeitet werden kann. Es gibt keine Werkzeuge, mit denen man T-Stahl angreifen könnte. Atomare Flammbrenner bringen das Material zum Schmelzprozeß, aber ich habe noch keinen Techniker gesehen, der eine einwandfreie Schweißnaht zustande gebracht hätte.
    Thermokomp-Former
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