Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
015 - Die Augen des Dr. Schock

015 - Die Augen des Dr. Schock

Titel: 015 - Die Augen des Dr. Schock
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
schon satt. Jetzt gehst du über den Jordan! Grüß den Teufel von mir. Sag ihm, daß ich ihm deine verkommene Seele geschickt habe. Das wird er mir bestimmt hoch anrechnen!«
    Sig Dobie erschrak. Sally schien tatsächlich vorzuhaben, ihn umzubringen. Er versuchte verzweifelt freizukommen, doch es gelang ihm nicht.
    »Sally!« stöhnte er, und der Schweiß rann ihm über das Gesicht. »Sally, ich bitte dich, mach keinen Blödsinn.«
    »Ich bin dich über. Ich kann dich nicht mehr sehen.«
    »Okay, Sally!« ächzte der Zuhälter mit schmerzverzerrtem Gesicht. »Okay, ich gebe dich frei. Wir trennen uns. Du kannst von nun an tun, was du willst. Ich gebe dir mein Wort…«
    »Ja«, dehnte das Mädchen. »Wir trennen uns, Sig. Aber nicht so, wie du es gern haben möchtest.«
    »Hast du Angst, daß ich mein Wort nicht halte? Ich schwör’s dir bei allem, was mir heilig ist, Sally! Du bist frei. Ich habe dir nichts mehr zu sagen. Du entscheidest von nun an nur noch für dich selbst. Das möchtest du doch.«
    »Ja, das möchte ich, Sig. Aber ich möchte auch, daß du zur Hölle fährst.«
    »Sally, sei vernünftig!«
    Das nackte Mädchen riß ihn herum. Das Blut floß immer noch aus seiner Nase, über seinen Mund, über das Kinn und tropfte auf sein Hemd.
    »Bist du schon einmal geflogen?« zischte Sally.
    Er schrie entsetzt auf. »Sally, das kannst du doch nicht machen!«
    Sie stieß ihn zum Fenster. Er stemmte sich dagegen, doch sie war zu stark für ihn.
    »Sally, ich flehe dich an…«
    »Feige Kreatur!«
    »Ja, ja, ich bin feige. Ich geb’s zu. Ich hänge an meinem Leben. Bitte nimm es mir nicht. Du darfst das nicht tun. Die Bullen werden wissen, wer mich auf dem Gewissen hat. Sie werden dich einsperren.«
    Das kümmerte Sally nicht. Sie stand unter Esram Bannons Einfluß, und der wollte, daß der Zuhälter starb.
    Sally Bingo war nur ein ausführendes Organ. Wenn sie die hypnotische Kraft, die sie jetzt befehligte, freigab, würde sie nicht wissen, was sie getan hatte.
    Das grausame Mädchen drückte den Oberkörper des Zuhälters über die Fensterbank. »Sieh hinunter, Sig. Da geht es neun Stockwerke abwärts. Du wirst sie fliegend zurücklegen. Es wird ein einmaliges Erlebnis für dich sein. Leider kannst du es nicht beliebig oft wiederholen, denn die Landung wird für dich tödlich sein.«
    »Sally, du bist wahnsinnig. Sally…«
    »Flieg, Sig Dobie, flieg!« lachte Sally Bingo. Im selben Moment hob sie ihn hoch und stieß ihn aus dem Fenster.
    ***
    Harry Dean!
    Lebte er noch? War er tot? Sein Gesicht, das ich mit meinen Fingern ertastete, fühlte sich noch warm an, aber das hatte nichts zu sagen. Die Zeitspanne war noch zu kurz, um ihn völlig erkalten zu lassen. Ich griff nach seiner Halsschlagader und hoffte inständig, das Pulsieren des Blutes zu fühlen.
    Mr. Silver beugte sich ebenfalls über den Privatdetektiv.
    »Ist er…«
    »Pst«, machte ich, und der Ex-Dämon verstummte. Im nächsten Moment machte mein Herz einen Freudensprung.
    Das Ticken des Pulses war kaum wahrzunehmen, aber ich registrierte es. »Er lebt«, sagte ich erleichtert. »Dem Himmel sei Dank.«
    Auch Mr. Silver atmete auf.
    Ich schüttelte den Detektiv. Keine Reaktion. Ich schlug mit dem Handrücken auf seine Wange. Nichts.
    »Laß mich mal«, verlangte Mr. Silver.
    »Du hast hoffentlich nicht die Absicht, ihn zu verprügeln. Er kann schließlich nichts dafür, daß er ohnmächtig ist.«
    »Für wie brutal hältst du mich eigentlich?«
    »Lassen wir das«, erwiderte ich und überließ den Ohnmächtigen dem Ex-Dämon, und Mr. Silver schaffte es, Harry Dean aufzuwecken. Der Detektiv stöhnte leise. Meine Augen hatten sich inzwischen so weit an die Dunkelheit gewöhnt, daß ich Deans Gesicht sehen konnte. Ein bißchen Licht drang unter der Tür herein, die Martin Brock zugedonnert hatte.
    Harry Deans Lider flatterten. Schließlich schlug er die Augen auf und schaute uns verwirrt an.
    »Tony Ballard«, war das erste, was er sagte. Das freute mich maßlos.
    »Wie geht’s Kollege?« erkundigte ich mich.
    »Weiß ich noch nicht«, antwortete der große Blonde. Er setzte sich auf. »Wo bin ich?«
    »Im Lager des Wachsfigurenkabinetts.«
    »Wie komme ich hierher? Was ist passiert?«
    Ich grinste. »Das wollen wir eigentlich von Ihnen wissen. Erinnern Sie sich an nichts mehr?«
    Er massierte seine Schläfen mit den Handballen. »Warten Sie mal. Wir suchten Esram Bannon.«
    »Richtig. Und sie begaben sich in die Kammer, in der sich der Henker von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher