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015 - Der Schatz des Poseidon

015 - Der Schatz des Poseidon

Titel: 015 - Der Schatz des Poseidon
Autoren: STAR GATE - das Original
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es ihm mit angehaltenem Atem nach und jetzt hörte er es auch: leise, entfernte Stimmen.
    Eine Weile standen sie bewegungslos da, dann entspannte sich Cengiz Ay und lachte leise. »Der Wächter sieht fern! Wahrscheinlich ist er der Ansicht, dass das die angenehmste Art ist, nichts anderes mitzubekommen!«
    Er setzte sich wieder in Bewegung und erleichtert folgte ihm Hakan weiter den Hügel hinan. Wenige Minuten später erreichten sie ihr Ziel. Wie Cengiz bereits gesagt hatte, befand es sich in einer Ecke eines der beiden so genannten ›Schliemann-Gräben‹, eines tiefen Einschnitts, der sich von Norden nach Süden über das Grabungsgelände hinweg zog und der aus einer der ersten Grabungskampagnen Heinrich Schliemanns stammte. Das war noch bevor dieser erkannte, dass es keine besonders gute Idee war, auf der Suche nach dem ›Homerischen Troja‹ alles, was darüber lag, einfach platt zu machen.
    Cengiz kniete sich neben einem Busch nieder und machte sich daran zu schaffen. Im nächsten Moment war der Busch weg – es hatte sich nur um einige Zweige gehandelt, die zur Tarnung vor ein, wie es Hakan schien, für einen Menschen viel zu kleines Loch gelegt worden waren.
    »Dort sollen wir hinein?«, fragte er ungläubig, wobei er nicht verhindern konnte, dass sein Blick viel sagend über die Statur seines Begleiters glitt.
    Cengiz grinste. »Keine Angst, nur der Einstieg ist so eng – schließlich soll er nicht allzu einladend aussehen!« Er nahm Hakan den Sack ab, kramte darin herum und zog dann zwei Sturzhelme mit integrierten Scheinwerfern heraus. Einen setzte er selbst auf und schaltete das Licht ein, den anderen übergab er seinem jungen Begleiter.
    Hakan atmete auf. Im grellen Lichtkegel des Helmscheinwerfers verlor der Einstieg einiges von seinem ursprünglichen Schrecken.
    »Hier, dein Kombigurt!«
    Der Junge nahm die Kombination aus Sitz- und Brustgurt in Empfang und befolgte gewissenhaft Cengiz’ Anweisungen beim Anlegen der Sicherungsvorrichtung. Dann reichte der Ältere ihm ein Bergseil, zeigte ihm, wie er es in den Kombigurt einbinden musste und machte ihn mit dem Gebrauch des Abseilgeräts vertraut. Das Ende ihres Sicherungsseils vertäuten sie an einem in der Nähe stehenden Baum.
    »Der Schacht führt beinahe senkrecht nach unten«, erläuterte Cengiz dabei. »In etwa fünfundzwanzig Meter Tiefe ist ein Absatz; dort warte ich. Du kommst mir erst nach, wenn ich rufe, ist das klar? Wir dürfen nicht beide gleichzeitig auf das Seil!«
    »Klar.«
    »Gut. Danach geht es nochmals ungefähr zwanzig Meter tiefer. Dort mündet der Schacht in einen waagrecht verlaufenden Gang, der mit Schutt verfüllt ist. Dort beginnt unsere eigentliche Arbeit – wir müssen uns durch den Schutt wühlen. Ich nehme an, dass der Gang nur auf wenigen Metern Länge verstopft ist. Noch irgendwelche Fragen?«
    Hakan zögerte. »Eine … Wer hat diesen Schacht erbaut? Warst du das?«
    Cengiz schüttelte den Kopf. »Ich habe ihn nur wiederentdeckt. Wahrscheinlich hat ihn jemand vor Jahrzehnten angelegt. Ich nehme an, dass derjenige den Hohlraum da unten angemessen hat und dann dachte, der Aufwand könne sich lohnen. – Jetzt aber los! Ich gehe voran!«
    Hakan sah gespannt zu, wie sich Cengiz’ massige Gestalt durch das kleine Loch zwängte. Einen Augenblick lang schien es, als würde sie stecken bleiben und Hakan begann fieberhaft zu überlegen, wie er den Älteren notfalls wieder herausbekäme. Doch dann stieß dieser einen mit einem Fluch kombinierten Wehlaut aus und im nächsten Moment war nur noch sein Kopf zu sehen. Er winkte Hakan noch kurz zu, dann verschwand er in der Tiefe.
    Hakan machte sich bereit. Bange Minuten vergingen, bis er endlich einen gedämpften Ruf aus der Tiefe vernahm.
    »Alles klar! Du kannst kommen!«
    Hakan folgte dem Raubgräber, den Sack mit dem Werkzeug in der Linken und das Sicherungsseil mit der Rechten führend. Seiner schlanken Figur bereitete es keine großen Probleme, den Einstieg zu bewältigen. Tatsächlich wurde der Schacht unmittelbar dahinter breiter. Er führte zunächst beinahe senkrecht in die Tiefe, genau wie Cengiz angegeben hatte.
    Langsam und vorsichtig hangelte sich der Junge hinunter. Hakan erkannte, dass der Abstieg ohne das Sicherungsseil extrem schwierig, wenn nicht gar unmöglich gewesen wäre. Cengiz besaß Erfahrung in diesem ›Gewerbe‹, das war nicht zu leugnen.
    Endlich erreichte Hakan den Vorsprung ebenfalls. Cengiz wartete, bis kleine Gesteinsteilchen aufgehört hatten
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