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015 - Der Schatz des Poseidon

015 - Der Schatz des Poseidon

Titel: 015 - Der Schatz des Poseidon
Autoren: STAR GATE - das Original
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waren. Wie Cengiz gesagt hatte: Diese Entdeckung würde sie beide zu Millionären machen!
    »Und was ist das?«, fragte er, indem er auf einen Gegenstand deutete, der linker Hand, ziemlich genau auf halbem Weg zwischen der Mündung des Ganges und dem ›Sternentor‹, an der Wand der Halle stand.
    Cengiz hielt Hakan zurück, als der Junge seine Entdeckung näher in Augenschein nehmen wollte. »Warte!« Der Ältere zog eine kleine Kamera aus der Tasche und schwenkte sie langsam zunächst über die Kuppel und dann die Halle mit dem Sternentor und Hakans Entdeckung, die wie eine Art Vitrine aussah. Wie zufällig schob er seinen Begleiter dabei beiseite, so dass dieser nicht mit auf das Bild kam. Immer noch filmend, schritt er dann langsam auf die Vitrine zu und nahm sie von allen Seiten auf. Anschließend ging er weiter zu dem mit Sternen übersäten Tor und filmte auch dieses aus allen Blickwinkeln. Dann steckte er die Kamera wieder ein.
    »So!« Er ging zurück zu der Vitrine und packte den Spaten mit beiden Händen. »Zunächst dies!«
    Die ›Vitrine‹ war etwa hüfthoch und ganz aus beinahe makellos weißem Marmor gefertigt. Sie stand auf vier filigranen Füßen, die in Tatzen – möglicherweise Löwenpfoten, überlegte Hakan und das ›Löwentor‹ fiel ihm wieder ein – ausliefen und viel zu dünn schienen, um das Gewicht des eigentlichen Behälters zu tragen. Dieser war vielleicht einen Meter lang sowie dreißig Zentimeter breit und hoch. Er war an allen Seiten mit Reliefs verziert, die ebenfalls Sterne zeigten.
    Sterne – und eine Art Pyramide.
    Eine seltsame Pyramide, überlegte Hakan. Anders, als die Pyramiden, die er von Bildern kannte.
    Eine Pyramide, die – wie dank der plastischen Darstellung gut zu erkennen war – aus gleichseitigen Dreiecken bestand.
    »Halt!«, schrie der Junge entsetzt, als er sah, wie Cengiz mit dem Spaten zum Schlag ausholte.
    Der Raubgräber hielt inne. »Was ist?«, fragte er, indem er seine unschuldigste Miene zur Schau stellte.
    »Du … du willst das doch nicht etwa kaputt machen?«, stotterte Hakan, die Augen vor Schreck geweitet.
    »Natürlich will ich das, Dummkopf! In einer Vitrine ist in der Regel etwas Wertvolles drin, also …« Er holte erneut aus.
    »Nicht!« Hakan war mit einem großen Satz zu seinem Begleiter gesprungen und in den Arm gefallen.
    »Das ist ein Kunstwerk! Du darfst das nicht zerstören! Die Archäologen …«
    Verärgert schüttelte Cengiz den Jungen ab. »Was weißt denn du? Ich habe Filmaufnahmen von dem Kasten gemacht, das genügt. Außerdem: Falls tatsächlich jemals ein Archäologe die Trümmer in die Hand bekommt, was ich bezweifle« – er lachte hämisch – »wird er glücklich sein, sie wieder zusammensetzen zu dürfen!« Erneut lachte er, als er den ungläubigen Blick des Jungen bemerkte. »Echt wahr! Wenn so ein richtiger Archäologie ein unbeschädigtes Gefäß findet, würdigt er es keines Blickes! So etwas kann ja nicht echt sein, das muss eine Fälschung sein, die ihm ein missgünstiger Kollege untergeschoben hat, um ihn auszubooten! Außerdem üben diese Leute jahrelang an kaputten Glühbirnen, wie man alte Pötte wieder zusammensetzt!«
    »Ist das wirklich wahr?«, fragte Hakan misstrauisch.
    »Klar doch!«
    Im nächsten Augenblick sauste der Spaten auf die marmorne Vitrine herab – und sie zersprang in tausend Stücke.
    Und darin befand sich …
    »Eine Waffe!«, staunte Hakan.
    »Unfug! Eine Waffe! Glaubst du, dass die vor fünf- oder sechstausend Jahren Schusswaffen hatten? Das ist ein Artefakt! Und es wird mir eine Menge Geld einbringen!«
    Der junge Mann war viel zu sehr mit dem Betrachten des zwischen den Trümmern der Vitrine liegenden ›Artefakts‹ beschäftigt, als dass ihm aufgefallen wäre, dass Cengiz von ›mir‹ anstelle von ›uns‹ gesprochen hatte.
    Der Gegenstand, der seit wer weiß wie vielen Jahrtausenden in der marmornen Vitrine gelegen hatte, sah in der Tat einer modernen Schuss- oder auch Strahlwaffe nicht unähnlich. Ein halbmeterlanges Rohr, das man wohl als ›Lauf‹ bezeichnen hätte können, an das so etwas wie ein ›Schulterstück‹ angearbeitet war. Sogar eine Art ›Zieleinrichtung‹ konnte man mit einiger Phantasie ausmachen. Lediglich einen ›Abzug‹ suchte Hakan an dem ›Artefakt‹ vergebens. Das Ding bestand aus nachtschwarzem Material, wohl irgendein Metall.
    Cengiz hob es auf, musterte es von allen Seiten und stieß dann einen Pfiff aus. »Das ist allein gut und gerne seine
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