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015 - Der Schatz des Poseidon

015 - Der Schatz des Poseidon

Titel: 015 - Der Schatz des Poseidon
Autoren: STAR GATE - das Original
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hunderttausend Verrechnungseinheiten wert«, überlegte er laut. »Vielleicht sogar das Doppelte, wenn man an den richtigen Käufer kommt!« Er gab dem Jungen einen Wink, woraufhin dieser ihm den nun leeren Sack reichte, in dem die Grabungswerkzeuge untergebracht gewesen waren. Cengiz wickelte das ›Artefakt‹ sorgsam darin ein und gab den Sack dem Jungen wieder zurück. Dann wandte er sich dem ›Sternentor‹ zu. Hakan folgte ihm wie ein Hund seinem Herrn.
    »Glaubst du, wir können es öffnen?«, fragte er ehrfürchtig.
    »Vielleicht nicht heute, aber irgendwann bestimmt – mit den richtigen Werkzeugen!«
    Cengiz trat an das Tor heran und ließ seine Hände über den Stein gleiten. Das Sternentor bestand, wie anhand einer winzigen Fuge in der Mitte zu sehen war, aus zwei Flügeln, die jetzt – leider! – geschlossen waren. Es gab keine Klinke oder irgendeinen anderen sichtbaren Öffnungsmechanismus.
    Cengiz kniete nieder und untersuchte die Fuge am Boden. Sie war kaum zu erkennen; wahrscheinlich passte nicht einmal eine Rasierklinge zwischen die Steine. Der Raubgräber klopfte mit den Knöcheln dagegen; es klang nach massivem Fels. Die Flügel des Tores schienen ziemlich dick zu sein.
    Schließlich stand er wieder auf. »Ohne Sprengstoff ist da kaum etwas zu machen«, stellte er achselzuckend fest. »Das müssen wir auf ein andermal verschieben!«
    »Schade!« Hakan, der sich beim Anblick des Tores ausgemalt hatte, dahinter Reichtümer einer versunkenen Welt zu finden, konnte seine Enttäuschung nicht verbergen.
    »Egal«, meinte Cengiz, »das Tor läuft uns schließlich nicht weg! Wenigstens haben wir das Artefakt, das ist schon mal ein Anfang!« Er sah auf seine Uhr. »Es wird Zeit, umzukehren. Die Sonne geht bald auf!«
    Widerstrebend folgte Hakan dem Älteren. An der Stelle, wo der Gang in die Halle mündete, wandte er sich noch einmal um und warf einen letzten Blick auf das Tor und die Kuppel.
    »Sterne … tief unten … alles voller Sterne!«
    Hatte sein Großvater Ercan am Tag seines verhängnisvollen Unfalls diesen Raum entdeckt, die Kuppel – und das Sternentor? Hakan zweifelte nicht daran. Plötzlich fröstelte er.
    Ein Versprechen, einem Sterbenden gegeben, ist etwas Heiliges!
    War es Zufall, dass er ausgerechnet durch den Bruch des Versprechens diesen Raum wiederentdeckt hatte?
    Zufall – oder ein böses Vorzeichen?
    »Wo bleibst du denn? Wir müssen zurück!«
    Hastig folgte Hakan dem Raubgräber, der aufgrund der Krümmung des Ganges bereits außer Sichtweite war. An dem kleinen Durchschlupf, den sie durch den Pfropfen aus Erde und Geröll gegraben hatten, wartete Cengiz ungeduldig auf ihn. Als Hakan Anstalten machte, in die enge Röhre zu kriechen, hielt ihn der andere auf.
    »Es ist besser, ich gehe voraus. Gib mir den Sack mit dem Artefakt; ich habe mehr Erfahrung in solchen Situationen und kann besser aufpassen, dass ihm nichts geschieht.«
    Willig ließ Hakan seinem Begleiter den Vortritt. Ächzend kroch Cengiz in das Loch. Der Junge wartete, bis der andere vollständig darin verschwunden war, dann folgte er ihm. Cengiz’ massige Gestalt füllte den Gang zur Gänze aus und unmittelbar hinter ihm lösten sich kleine und manchmal auch größere Steine aus der Decke. Hakan wäre liebend gerne doppelt so schnell gekrochen, aber er musste sich notgedrungen der Geschwindigkeit seines Begleiters anpassen. Doch der Vorsprung von anderthalb Metern, den er ihm zunächst gelassen hatte, verringerte sich rasch auf wenige Dezimeter.
    Bald gelangten sie an jene Stelle, wo vorhin der Felsbrocken Hakan nur um wenige Zentimeter verfehlt hatte – und wo nach wie vor ein anderer, größerer, in der Decke lauerte. Hakan zögerte kurz; er wollte Cengiz’ Vorsprung wieder größer werden lassen, damit er diese Stelle möglichst rasch passieren konnte. Doch der Raubgräber machte ihm einen Strich durch die Rechnung.
    »Nicht zurückbleiben! Weiter!«
    Gehorsam folgte der Junge seinem erfahrenen Begleiter. Er befand sich gerade mit dem Rücken unter dem drohend über ihm schwebenden Klotz, als Cengiz plötzlich innehielt.
    »Was ist?«, rief Hakan, der eine plötzlich aufkommende Panik nicht verbergen konnte. »Weiter! Schnell!«
    »Ja, ja, ist schon recht!«
    Cengiz setzte sich wieder in Bewegung und stieß dabei gegen die Decke. Geröll prasselte auf Hakan hernieder, der erschrocken den Kopf einzog. Im nächsten Augenblick stieß Cengiz’ Spaten, den dieser bislang hinter sich hergezogen hatte,
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