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0147 - Ich flog in die Todeswolke

0147 - Ich flog in die Todeswolke

Titel: 0147 - Ich flog in die Todeswolke
Autoren: Jason Dark
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den Koffer nicht mehr.
    Wir erfuhren es auf der Fahrt nach Heathrow, und ich wurde blaß, als ich das hörte.
    War unser Plan in die Hose gegangen?
    »Sieht ganz so aus, als hätten sie uns geleimt«, meinte Suko und verzog das Gesicht.
    Ich stimmte ihm zu, sagte aber nichts, sondern preßte wütend die Lippen zusammen.
    Es war also doch ein Fehler gewesen, nicht sofort einzugreifen.
    Aber wer konnte das schon ahnen?
    »Willst du umkehren?« fragte der Chinese.
    »Nein, Suko, wir halten durch. Ich will die beiden haben. Und wenn ich sie aus der Maschine hole.«
    »Deine Entscheidung.«
    Wieder meldete sich das Telefon. Eine grüne Lampe flackerte am Armaturenbrett auf. Der Beamte auf dem Beifahrersitz hob ab und hörte schweigend zu. Dann hängte er wieder ein und drehte sich um. Sein Gesicht zeigte ein Lächeln, als er sagte: »Der Koffer ist wieder da, Sir.«
    »Wie?«
    »Ja, die beiden befinden sich jetzt im Free Shop. Mit dem Koffer.«
    »Dem gleichen?«
    »Die Beamten haben wenigstens keinen Unterschied feststellen können, Sir.«
    Ich hob die Schultern. »Verstehst du das, Suko?«
    »Nein.«
    Ich schaute nach draußen und sah die flache Landschaft. Eine Ebene, über der die Dunkelheit lag. Weit in der Ferne schimmerten Lichter. Das war Heathrow. Wir sahen auch die Beleuchtung am Tower. Ich konnte es noch immer nicht fassen. Wieso besaßen die beiden Diebe den Koffer jetzt wieder? Und wo hatten sie ihn versteckt gehabt, daß er sogar den Kontrollbeamten entgangen war?
    Ich kam da nicht mehr mit. Trotzdem war ich froh, daß der Koffer wieder aufgetaucht war.
    Ein Blick auf die Uhr.
    In einer Viertelstunde startete die Maschine. Und wir hatten den Airport noch nicht erreicht. Es wurde zu einem Wettlauf mit der Zeit, dessen war ich sicher. Wenn wir Pech hatten, waren die beiden Diebe verschwunden, und ich konnte mir das dann auf die Fahne schreiben.
    Suko ahnte, welche Gedanken mich bewegten und versuchte, mir Mut zu machen. »Keine Bange, John, wir schaffen es schon.«
    »Schön wär’s.«
    »Seit wann bist du so pessimistisch?«
    »Weil ich das dumpfe Gefühl habe, daß Dr. Tod wieder seine Finger im Spiel hat. Er hat doch wohl das größte Interesse daran, daß der Koffer gestohlen wird.«
    »Und wo will er ihn hinbringen?«
    »Was weiß ich, wo er sich aufhält? Alle Spuren deuten in die Staaten. Es scheint, daß er sich dort einen neuen Stützpunkt aufgebaut hat. Sein Sarglager hier kann er sich ja von der Backe wischen.« Ich spielte damit auf den Fall der fliegenden Särge an. Dieses Rätsel war noch immer nicht gelöst. Ich war sicher, daß da etwas im Untergrund schwelte. Vielleicht würden wir in Zukunft mit einer ganzen Invasion von Ghouls Ärger bekommen oder auch Vampiren.
    Für solche Dämonenarten sind Särge die besten Unterschlüpfe.
    Unser Fahrer drückte noch mehr auf das Gaspedal. Er ging auch nicht mit der Geschwindigkeit herunter, als eine weite Kurve im Licht der beiden Scheinwerfer auftauchte. Nur gut, daß die Straßen nicht glatt waren. Nach den starken Schneefällen der letzten Woche waren sie gut geräumt worden.
    Ich dachte wieder an die Diebe. Hoffentlich konnten wir sie noch fassen. Wenn sie erst mal in New York waren, würde es schwer sein.
    Dabei ahnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht, wie sehr ich mich irrte und welch eine grauenhafte, makabre Wendung der Fall noch nehmen sollte.
    Erleuchtete Schilder wiesen auf den großen Zubringer zum Airport hin. Wir mußten jetzt von der Straße ab und fuhren in die Auffahrt. Der Polizeiwagen ging sofort auf die rechte Seite, um überholen zu können. Ich bat den Beifahrer, die Sirene abzustellen. Unsere Ankunft sollte nicht unbedingt schon von weitem bemerkt werden.
    Er kam der Aufforderung nach.
    Weiter.
    Parkplätze, zum großen Teil leer, erschienen rechts und links der gut ausgebauten Fahrbahn. Jetzt würde es nur noch wenige Minuten dauern, dann hatten wir es geschafft.
    Zum Glück konnte ein Polizeiwagen bis dicht an einen der großen Eingänge fahren.
    Genau fünf Minuten vor dem Abflug stoppte der Fahrer den Streifenwagen.
    »Alles klar, Sir«, sagte er und grinste.
    Ich stieß die Tür auf. »Sie sind eine Wucht, mein Lieber.«
    »Danke, Sir.«
    Suko und ich hasteten in die große Halle. Die große Glastür hatte sich leicht aufstoßen lassen. Sofort wandten wir uns nach links, wo die elektronisch betriebene Anzeigetafel hing und die Ankunftsund Abflugszeiten aufgeführt waren.
    Der Chef der Sicherheitspolizei erwartete uns bereits.
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