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0144 - Roboter lassen bitten

Titel: 0144 - Roboter lassen bitten
Autoren: Unbekannt
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seltsam, dass ich seine Furcht ahnen konnte. Perry sah auf die Uhr. Wir waren müde und hungrig. Trotz aller Genialität hatte das Zentralplasma übersehen, dass Menschen und Arkoniden hier und da etwas essen mussten. Wir behalfen uns mit den Notrationen, die aber bereits zur Neige gingen.
    „Wir sind deshalb gekommen, Willy", sagte Rhodan matt. „Was ist zu tun? Ich nehme an, dass die Spannungen zwischen dem Großrobot und dem Inneren unerträglich werden?"
    Willy plusterte sich auf. Sein Körper bebte.
    „Unerträglich, ja, das ist das Wort. Das Innere ist erschöpft. Der Kampf ist härter als je zuvor. Der ,Gnadenlose' ermüdet nicht. Darf ich euch mit dem Inneren verbinden?"
    Wenn Willy nur nicht so umständlich gewesen wäre. Es dauerte fast zehn Minuten, bis die Lautsprecher der großen Übersetzungsgeräte ansprachen. Wir hatten erfahren, dass sie in mühevoller Arbeit konstruiert worden waren. Dazu war von dem Plasma die Steuerpositronik der automatischen Bandstraßen eingesetzt worden.
    Während wir in den vergangenen Monaten versucht hatten, eine Funkverbindung herzustellen, hatte auf der Hundertsonnenwelt die Roboterfertigung geruht, nur weil es das Zentralplasma für erforderlich gehalten hatte, ein gutes Translatorgerät zu bauen.
    Wie dieser Vorgang abgelaufen war, würde für uns immer rätselhaft bleiben.
    Es war uns augenblicklich auch gleichgültig, wie man es gemacht hatte. Der Fragenkomplex konnte ohnehin nur von einem wissenschaftlichen Team geklärt werden. Für mich war nur die Erkenntnis wichtig, dass sich das Zentralplasma schon seit langem bemühte, mit uns in Verbindung zu treten. Das bewies immerhin den guten Willen, der uns in der jetzigen Lage darüber hinwegsehen ließ, dass wir in eine üble Situation geraten waren.
    Ein irdischer Wissenschaftler hätte nicht klarer und überlegter sprechen können als die unförmige Masse, die wir in etwa achtzig Kugelbehältern untergebracht wussten.
    Als das Wort Hassschaltung fiel, wurden wir aufmerksam.
    Rhodan flüsterte ein „Aha!", und ich vergaß meine Müdigkeit.
    Das Zentralplasma fuhr fort: „Der Bau des Robotgehirns war damals erforderlich, weil ich die anfallenden Aufgaben nicht mehr allein bewältigen konnte. Mein Wachstum war wichtiger. Die Erbauer konstruierten und installierten die heutige Inpotronik, und ich erklärte mich mit einer Verzahnungsschaltung einverstanden. Meine Rechte blieben vorerst unangetastet, bis die Inpotronik die Abwehr gegen die Laurins zusätzlich übernahm. Von da an begannen die Schwierigkeiten, die aber nur auf jene Sonderschaltung zurückzuführen sind, die von den Erbauern als Sicherheitsfaktor für mich eingeplant wurde."
    Wir sahen uns an. Ich ahnte, dass Perry an den Robotregenten von Arkon dachte. Anscheinend gab es im gesamten Universum keine Intelligenz, die beim Bau eines riesigen Rechengehirns nicht an die Möglichkeit einer Machtübernahme durch die seelenlose Supermechanik dachte. Auch hier war man vorsichtig gewesen.
    Das Plasma meldete sich erneut: „Die Hassschaltung besteht aus einem völlig autarken Relaisblock, der deshalb in das Hauptgehirn eingebaut wurde, um der Lauringefahr begegnen zu können. Unstillbarer Hass gegen das falsche Leben, unter dem ich organische Fremdverbindungen verstehe, wurde dem Robot somit eingegeben. Die Erbauer wussten jedoch, dass als Folgeprodukt zu dieser Hassschaltung eine Nebenstrahlung entstehen würde, die gegen meinen Willen auch andere Intelligenzen betraf, die ich nicht als falsches Leben einstufe. Menschen und Arkoniden gehören dazu. So geschah es, dass eure Schiffe angegriffen und vernichtet wurden. Wenn es gelingt, die als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme gedachte Hassschaltung stillzulegen, wird die Feindschaft des Roboters gegen euch erlöschen."
    Sofort meldete sich mein Extrahirn. Die Erklärung klang ja sehr schön, aber was war aus der neuen Zustandsform abzuleiten?
    „Wenn der Hass gegen menschliches Leben erlischt - wie wird sich die Inpotronik anschließend auf die Laurins einstellen? Auch sie sind organisch, wenn auch stofflich fremdartig."
    „Die Frage ist berechtigt, Euer Erhabenheit. Du übersiehst mich.
    Nie werde ich die Unterdrücker des Mutterwesens anerkennen.
    Meine Verzahnungsschaltung reicht aus, um in dem Robot nach wie vor den Widerwillen gegen die Laurins aufrechterhalten zu können." Ich war etwas skeptisch. Was musste geschehen, wenn sich das Plasma irrte?
    „Die Hassschaltung kann stillgelegt werden, ohne dass
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