Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0142 - Der Schwiegersohn des Teufels

0142 - Der Schwiegersohn des Teufels

Titel: 0142 - Der Schwiegersohn des Teufels
Autoren: Der Schwiegersohn des Teufels
Vom Netzwerk:
ging wieder, ohne etwas zu kaufen, weil der Besitzer nicht mein Mann war.
    Auf diese Weise kam ich auch in die 30. Straße, und hier sagte mir schon mein Gefühl, dass ich auf der richtigen Fährte war.
    Ungefähr in der Mitte der Straße fand ich ein kleines Geschäft, in dessen beiden Schaufenstern Jagdgewehre, Munition, Angelzeug, Messer, Hundeleinen und ähnliches Gerät lagen.
    Auf einem Glasschild über den Laden stand der Name »I.I. Sokolnikow«.
    Das 1.1. konnte leicht Iwan Iwanowitsch heißen, und ich war in diesem Augenblick ganz froh darüber, dass die Russen die Angewohnheit haben, den Vornamen des Vaters auf das Kind zu vererben.
    Als ich eintrat, schepperte im Hintergrund eine Blechglocke. Ich hatte sie schon einmal gehört. Eine Tür öffnete sich, deren obere Hälfte aus Glas bestand, und Iwanowitsch, der glatzköpfige Russe mit den breiten Backenknochen, der mir Grüße an Gottväterchen aufgetragen hatte, trat an den Ladentisch.
    »Sie wünschen?«, fragte er mich in seinem harten Englisch.
    Ich überlegte krampfhaft, ob ich gestern was zu ihm gesagt hatte und er mich an der Stimme wieder erkennen konnte oder nicht.
    »Haben Sie gespleißte Angelruten?«, fragte ich.
    »Jede Menge und jede Größe«, versicherte Iwanowitsch und legte mir ein halbes Dutzend vor.
    Ich verstehe nicht sehr viel von der Angelei, und ich wusste auch nicht, wie man eine Rute prüft.
    »Es ist nicht für mich, sondern für einen Bekannten«, sagte ich, um mich nicht unnötig zu blamieren. »Ich will sie ihm zum Geburtstag schenken.«
    Sokolnikow wurde noch ein Grad freundlicher.
    »Sie können mir glauben, ich bin ein alter Angler«, sagte er und legte die Hand aufs Herz oder die Stelle, wo er es vermutete. »Ich bin mit den Fischen aufgewachsen, sozusagen, Sir. Wenn ich Geburtstag hätte und einen so guten Freund haben würde der mir eine Angelrute schenkt, ich würde mir diese wünschen, Sir.« Er hob eine auf und hielt sie mir unter die Nase. »Eine gute Rute muss biegsam sein wie eine Damaszener Klinge, Sir«, sprudelte er weiter. »Wenn Sie ein keines Fischchen fangen, kommt es ja nicht so darauf an, aber ist es ein großes, dann reißt das Fischchen den Haken ab, wenn sich die Angelrute nicht biegt.« Er zeigte mir, wie sehr man seine Rute biegen kann.
    Um es kurz zu machen, kaufte ich sie ihm für 18 Dollar ab und ging wieder.
    Von der nächsten Telefonzelle aus rief ich Mr High an. Es war 12 Uhr mittags geworden, und so erkundigte ich mich zuerst nach dem Verlauf der Aktion am Battery Park.
    »Ein Schlag ins Wasser, Jerry«, sagt der Chef. »Besser gesagt ein Schlag in die Luft, denn sie kamen weder zu Lande noch zu Wasser, sondern einfach mit einem Hubschrauber. Es ging alles so schnell, dass unsere Leute nicht mehr eingreifen konnten, wenn sie den Kleinen nicht gefährden wollten. Wie steht es bei Ihnen?«
    »Etwas besser«, sagte ich. »Wenn Sie mir ein halbes Dutzend Leute in die Dreißigste Straße zum Geschäft eines gewissen Iwan Iwanowitsch Sokolnikow schicken, dann haben Sie in spätestens einer Stunde zumindest den entführten Jungen und einen von der Bande.«
    »Donnerwetter«, sagte High. »Ich setze die Leute sofort in Marsch…«
    »Sagen Sie ihnen bitte, dass sie mindestens eine Straße vorher die Sirene abstellen sollen. Das Innere des Hauses und den Weg zum Keller habe ich Phil bereits gestern beschrieben. Ich gehe inzwischen voraus und greife mir den Russen.«
    »Ist in Ordnung«, sagte Mr High. »Aber warten Sie wenigstens noch zehn Minuten. Dann haben unsere Leute die Hälfte des Weges hinter sich.«
    Ich was schon ein ganzes Stück von der-Telefonzelle entfernt, als ich merkte, dass ich die Angelrute vergessen hatte.
    Deshalb kehrte ich noch einmal um, holte das gute Stück und ging damit in die nächste Kneipe, wo ich an der Theke im Stehen ein Bier trank.
    Zum festgesetzten Zeitpunkt machte ich mich auf die Strümpfe.
    »Haben Sie etwas vergessen?«, fragte Iwanowitsch, als er mich im Laden entdeckte.
    Ich nickte und langte unter die Jacke, um meine Smith & Wesson aus der Schulterhalfter zu holen.
    »Sie habe ich vergessen, Iwan Iwanowitsch Sokolnikow«, sagte ich und hielt ihm die Pistole unter die Nase. »Ich verhafte sie wegen Beihilfe zum Kidnapping.«
    Mit der freien Hand holte ich meinen Ausweis aus der Tasche und hielt ihn ihm unter die Nase.
    Der Russe wurde blass und wich langsam gegen die Wand zurück.
    »Stehen bleiben«, sagte ich. Doch er kümmerte sich nicht darum.
    Mit einem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher