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0142 - Der Schwiegersohn des Teufels

0142 - Der Schwiegersohn des Teufels

Titel: 0142 - Der Schwiegersohn des Teufels
Autoren: Der Schwiegersohn des Teufels
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wäre mir wohler zumute, Walt«, antwortete er. »Es gibt nicht weniger als tausendundeine Möglichkeit, du findest eher eine Stecknadel im Heuhaufen, als einen Menschen in New York. Das Einzige, was mich einigermaßen beruhigt, ist die Tatsache, dass sie ihm Pfeffer ins Gesicht gestreut haben.«
    Snyder blickte Phil verständnislos an.
    Phil lächelte.
    »Du hast schon richtig gehört«, sagte er. »Wenn sie darauf aus gewesen wären, ihn zu töten, dann hätten sie es auch in Mackies Kneipe tun können. Marlow haben sie schließlich dort auch erschossen. Nach den Gläsern zu urteilen, die auf der Theke mit Whiskyresten umherstanden, müssen es mindestens zwei, wenn nicht drei gewesen sein. Nun, zu dritt kann man auch jemand zusammenschlagen, ohne ihn vorher blind zu machen. Meiner Ansicht nach hätten sie sich nicht die Mühe gemacht, ihn mit Pfeffer zu bombardieren, wenn sie die Absicht hatten, ihn zu erledigen. Denn dann wäre es ziemlich gleichgültig für sie gewesen, ob er sie erkennt oder nicht. Sie wollten nicht erkannt werden, verstehst du? Und warum wollten sie es nicht?«
    Snyder zuckte die Schultern.
    »Ich sage es dir. Weil sie sich nicht trauen, einen G-man umzubringen. Sie wollen ihn laufen lassen und verschwinden, sobald sie kassiert haben.«
    »Dein Wort in Gottes Ohr«, sagte Snyder wenig überzeugt. »Vielleicht haben sie ihn auch nur deshalb nicht zusammengeschlagen, weil er den Scheck unterschreiben sollte. Es gibt da eine Menge Gründe.«
    Phil entgegnete nichts darauf. Wenn er ehrlich war, dann musste er zugeben, dass auch er nicht felsenfest von seiner Meinung überzeugt war. Er hatte sie mehr zu seiner Beruhigung von sich gegeben.
    Sofort nach ihrer Ankunft im Districtsgebäude ging Phil zu Mr High und erstattete ihm Bericht.
    »Wenn wir Jerry helfen wollen«, schloss er, »dann sollten wir die morgige Aktion am Battery Park gründlich vorbereiten. Es ist die einzige Möglichkeit, die ich sehe.«
    Der Chef nickte.
    »Kommen Sie, Phil«, sagte er und stand auf. »Wir fahren zum Commissioner der City Police.«
    ***
    »Was hast du mit dem G-man vor?«, fragte Irvin Fox.
    Kendale drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus und goss sich einen Whisky ein.
    »Nichts«, sagte er dann. »Wenigstens nicht mehr viel, Irvin.«
    »Dann hätten wir uns den Pfeffer sparen können«, meinte Fox.
    Kendale lächelte.
    »Zuerst hatte ich etwas mit ihm vor«, sagte er. »Ich wollte mal seinen Chef fragen, was er für in zahlt. Aber dann kam mir der Gedanke, ihn den Scheck quer schreiben zu lassen und Mackie mit seiner Kanone zu erschießen. Für die Polizei ist es ein hübscher, glatter Raubmord, der von G-man Jerry Cotton begangen wurde. Meinetwegen in einem Anfall geistiger Umnachtung oder wie sie es sonst bemänteln werden. Gibt ’ne hübsche Schlagzeile in der Zeitung.«
    »Und wie geht es weiter?«, fragte Irvin. »Du hast meine Frage nicht beantwortet. Boss. Was hast du mit ihm vor?«
    »Sei nicht so nervös«, sagte Kendale. »Der G-man Jerry Cotton vermacht das Geld seiner Herzliebsten und begeht, von Reue geplagt Selbstmord. Wie gefällt dir das?«
    »Großartig«, sagte Irvin. »Wie im Kino. Und wie mordet er sich selbst? Erschießen kann er sich ja nun nicht mehr, oder?«
    Kendale lachte.
    »Hör zu, Irvin. Wenn ein G-man Selbstmord begeht, dann nicht auf eine so simple Tour wie Erschießen. Ein G-man macht das romantischer. Dazu ist er gewissermaßen von Berufs wegen verpflichtet. Er klaut sich einen Wagen und fährt mit Vollgas in den Hudson, damit sich seine Kollegen noch einige Zeit den Kopf darüber zerbrechen, wo er geblieben sein könnte.«
    Fox pfiff durch die Zähne.
    »Er klaut sich natürlich einen schwarzen Chrysler, wie?«, fragte er.
    Kendale nickte.
    »Du hast es erfasst, Irvin. Ein Ford genügt ihm nicht. Es muss schon ein Chrysler sein, ein schwarzer Chrysler -wegen des traurigen Anlasses.«
    »Und wann steigt die Sache?«
    Kendale blickte auf die Uhr.
    »Meinetwegen gleich«, sagte er dann. »Bis wir am Hudson sind, ist es dunkel.«
    Fox stand auf und ging auf die Tür zum Nebenraum zu.
    »Lass das«,rief Kendale scharf. »Denk an den kleinen Swift. Er darf nur Sammy zu Gesicht bekommen.«
    Fox machte kehrt, und an seiner Stelle öffnete Sammy die Tür.
    Kendale holte seine Automatik aus der Schulterhalfter und rief: »Komm raus Cotton!«
    Und ich kam.
    ***
    Als Kendale mich rief und ich die unmaskierten Kidnapper sah, wusste ich, was mir bevorstand.
    Ich sah mir sie der Reihe
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