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0141 - Station der Unsichtbaren

Titel: 0141 - Station der Unsichtbaren
Autoren: Unbekannt
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Knopf auf der Schaltleiste. „Freiwache Hauptschleuse! ¨ Öffnet das Schott und laßt das fremde Boot ein! Beeilt euch, Männer!" Dann ließ er das Mikrophon sinken und beobachtete den Bildschirm.
    Vielleicht hatte er jetzt einen unklugen Entschluß gefaßt. Das Einholmanöver würde kostbare Minuten verbrauchen. Vielleicht hätte er lieber fliehen sollen. Aber es widerstrebte ihm, ein kleines hilfloses Boot mitsamt seinen Insas sen einem offenbar skrupellosen Gegner zu überlassen. Um es zu retten, ging er das Risiko ein, Schiff und Leben zu verlieren. Er wandte sich ab und dachte amüsiert, du hättest zu einem arkonidischen Feldherrn der alten, heroischen Zeiten besser getaugt als zu einem Springer.
    Aber im Grunde genommen war Tetzte sehr mit sich zufrieden.
    Das war, als der Feind sich von seinem Schreck erholte und das Feuer zu erwidern begann.
     
    *
     
    Die überlegenheit des Gegners war noch größer, als Tetzte gefürchtet hatte. Der erste Treffer verwandelte die Feldschirme der TETA VIII in ein waberndes Flammenmeer. Die Bildschirme strahlten blendende Helligkeit aus. Hinter der Helligkeit lauerte das feindliche Kugelschiff und spie Tod und Verderben gegen die TETA VIII. Unten in der Hauptschleuse arbeitete die Freiwache wie besessen an der Bergung des fremden Bootes. Flammend verzehrte sich die Energie der feindlichen Treffer an den Feldschirmen. Das Boot hatte einen Treffer erhalten, bevor es den äußeren Feldschirm durchdrang. Es war nicht mehr manövrierfähig. Tetztes Leute hatten den kleinen Schwerkraftgenerator an der Vorderkante der Schleuse aktiviert, um das Fahrzeug durch ein künstliches Gravitationsfeld hereinzubugsieren. Sie wußten genausogut wie Tetzte oben im Kommandostand, daß die Rettungsaktion unter Umständen länger dauern würde, als die Feldschirme dem Beschuß standhielten. Das würde das Ende sein. Die TETA VIII wehrte sich mit aller Kraft. Die positronischen Zielgeräte suchten und fanden die Stellen an der Oberfläche des Feinds chiffes, an denen die feindlichen Geschütze konzentriert waren, und richteten das eigene Feuer darauf. Durch massierte Einwirkung gelang es dann und wann, das feindliche Schirmfeld zu durchbrechen und eines der Geschütze zu vernichten. Aber das waren Tropf en auf einem heißen Stein. Der Gegner war zu stark bewaffnet, als daß die TETA VIII in der Zeit, die sie noch zu existieren hatte, auch nur ein Viertel der fremden Geschütze hätte ausschalten können. Tetzte im Kommandostand spürte, wie die Feldschirme zusammenbrachen. Das Schiff fing an, zu stampfen und sich zu bäumen. Heftige Stöße fuhren durch den Boden. Das Metall der Wände knirschte. Tetzte hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Er wußte, daß der Pilot den Befehl zum Sofortstart geben würde, wenn er seinen Posten aufgab. Er mußte hierbleiben, bis der Fremde gerettet war. Ein schweres Instrument löste sich krachend aus der Wand und stürzte polternd zu Boden.
    Stichflammen von mächtigen Kurzschlüssen schossen aus der Wand. Blauer, beißender Qualm zog durch den Kommandostand.
    Tetzte ließ den Piloten nicht aus den Augen. Der hatte sich auf seinem Sitz herumgedreht und schaute den Patriarchen entsetzt an. Aus den Antennen der Funkstelle Mitte sprühten unaufhörlich die Kodezeichen des interstellaren Hilferufes. Die Funker waren von jeglicher Verbindung mit der Außenwelt abgeschnitten. Sie hatten in ihren Kabinen keine Bildschirme, und solange die TETA VIII noch ruhig lag, konnten sie nicht wissen, was draußen geschah. Nur daß Tetzte den Hilferuf an alle angeordnet hatte - anstatt den an andere Schiffe der Springer -Flotte -, machte ihnen klar, daß außergewöhnliche Dinge im Gange waren. Als die Feldschirme zusammenbrachen und das Schiff zu toben begann, begriffen sie, daß es ums nackte überleben ging. Im Kommandostand kämpfte sich Tetzte durch den würgenden, ätzenden Qualm. Ein neuer Ruck fuhr durch den Leib der TETA VIII. Tetzte sah hellen Feuerschein hinter der Rauchwand.
    Männer schrien auf. Der Patriarch taumelte und ging zu Boden. Er war müde. Er spürte ein unbändiges Verlangen, einfach liegenzubleiben und zu warten, bis alles zu Ende war. Aber die Sorge um die Leute in dem kleinen hilflosen Boot ließ ihn nicht los.
    Er raffte sich wieder auf, keuchend und mit zitternden Knieen.
    Stolpernd und hustend arbeitete er sich bis zum Sitz des Piloten vor. Der Hüne hing schlapp in seinem Sessel, den Kopf vornübergebeugt. Ein dünner Faden Blut lief ihm von
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