Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0141 - Station der Unsichtbaren

Titel: 0141 - Station der Unsichtbaren
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Augenblick auf zu funken, in dem die TETA VIII sich auf ihn zuzubewegen begann. Seine Ortergeräte schienen also noch zu arbeiten. Die Entfernung zwischen den beiden Fahrzeugen verringerte sich rasch. Aus einem Abstand von wenigen Lichtminuten konnten die Ortergruppen der TETA VIII erkennen, daß es sich bei dem Fremden um ein kleines Schiff unbekannter Bauart handelte.
    Tetzte ließ sich von der Kleinheit des Fahrzeugs nicht beirren.
    Daß es zu einem unbekannten Typ gehörte, genügte ihm als Anlaß, sein eigenes Schiff in den höchsten Alarmzustand zu versetzen. Die TETA VIII begann mit dem Bremsmanöver. Der kleine Punkt auf dem Orterschirm fing an zu wandern. Im Kommandostand des Springer-Schiffes war nur noch das Summen der Triebwerke zu hören. Der Fremde kam langsam längsseits.
     
    *
     
    Mit dem Gefühl unbeschreiblichen Glücks sah Molol die Walze des mächtigen Schiffes auf sich zugleiten. In ein paar Minuten würde er in Sicherheit sein. In ein paar Minuten würde er wissen, daß alle Gesetze der Wahrscheinlichkeit in diesem Fall getrogen hatten - daß er die eine Möglichkeit aus einer Million von Möglichkeiten verwirklicht hatte. Er kam dem fremden Retter zu Hilfe, so gut er konnte. Er bugsierte sein kleines Boot an die Seite des großen Schiffes, wo sich die große Lastschleuse deutlich abzeichnete. Wahrscheinlich würde man ihn aufnehmen wollen, mitsamt seinem Schiff. Er gab sich Mühe, die Manöver fehlerfrei auszuführen. Das nahm seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch.
    Er hatte keine automatischen Warngeräte, die die Strukturerschütterungen einer Transition anzeigten. Er sah auch das kugelförmige Gebilde nicht, das auf seinen Bildschirmen zuerst nebelhaft, dann mit klar erkennbaren Umrissen aus der Tiefe des Raumes hervortrat, ein Schiff von gewaltigen Ausmaßen.
    Er hätte es sofort erkannt. Aber das erste, was ihn warnte, war das Knistern in der Hülle seines kleinen Bootes. Und danach blieb ihm nicht mehr viel Zeit. Mit der Wucht einer Riesenfaust traf die erste Salve das Boot. Molol wurde aus seinem Sitz gerissen und davongeschleudert. Danach spürte er nichts mehr.
     
    *
     
    Wie das Prasseln von Gewehrsalven drang die hörbar gemachte Strukturerschütterung aus den Lautsprechern der Ortergruppen.
    Die Hand des hünenhaften Piloten schnellte nach vorn und drückte die Signaltaste UNERWARTETE FEINDBERüHRUNG. Er sah nicht einmal auf. Jedermann war sicher, daß das Schiff, das so überraschend irgendwo aus dem Hyperraum hervorgebrochen war, die TETA VIII erst erreichen würde, wenn der Fremde in seinem kleinen Boot gerettet war. Tetzte erhob sich aus seinem Sitz, als er das Schrillen der Warnklingeln hörte. Unwillkürlich sah er zum großen Bildschirm hinüber - und begann vor Schreck zu zittern. Riesengroß, unglaublich nahe schob sich der Leib eines mächtigen fremden Schiffes zwischen die TETA VIII und das Meer der Sterne. Ein mattleuchtendes Loch gähnte plötzlich im Lichtteppich der Galaxis. Züngelnde Flammen schossen aus dem fremden Schiff hervor und griffen nach dem kleinen Boot, das sich schutzsuchend an den Leib der TETA VIII drängte. Das war genug für Tetzte. „Alle Geschützstände Feuer frei!" dröhnte eine mächtige Stimme, bevor noch einer der Orter auf die Nähe des Feindes aufmerksam machte. Die Lautsprecher in den Geschützständen gaben das Kommando wieder. Eine Sekunde später handelten die Kanoniere. Die TETA VIII verwandelte sich in einen Vulkan. Unter den hageldichten Treffern begann der Schutzschirm, der das gegnerische Schiff umgab, in allen Farben des Spektrums zu leuchten. Mit einem derart prompten Gegenschlag hatte der Fremde offenbar nicht gerechnet. Vor überraschung ging er ein paar Kilometer zurück. Es sah aus, als drücke ihn das Geschützfeuer von der TETA VIII fort. Aber Tetzte gab sich keinen falschen Hoffnungen hin. Wenn die Bewaffnung des Gegners auch nur halbwegs der Größe seines Schiffes entsprach, dann war die TETA VIII weit unterlegen. Sie würde dem feindlichen Geschützfeuer nicht lange standhalten können. Tetzte entschied sich für sofortige Flucht. Zuvor allerdings hatte er noch zwei Dinge zu erledigen. Während die Geschütze weiter auf den Gegner einhämmerten, trat er hinter den Piloten. Bevor der begriff, was vorging, hatte Tetzte das Mikrophon der Rundsprechanlage aus dem Pult gezogen und rief hinein: „Funkstelle Mitte! Gebt Hilferuf an alle!" Er griff ein zweites Mal über die Schulter des Piloten hinweg und drückte einen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher