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0141 - Die Hexe vom Schädelfelsen

0141 - Die Hexe vom Schädelfelsen

Titel: 0141 - Die Hexe vom Schädelfelsen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht in ihre Zeit! Tausend Jahre in der Vergangenheit waren sie auf die Erde zurückgekehrt, um den Überfall der kleinen Monster auf das Dorf Feurs zu erleben! So, wie Nicole es in ihrer Vision gesehen hatte!
    »Sie dürfen Feurs nicht erreichen«, keuchte Zamorra, der im Geist schon das Massaker unter den überraschten Dorfbewohnern sah.
    Hilfe war nicht zu erwarten. In dieser Zeit existierte noch nicht einmal Château Montagne, und von Zamorras Vorfahr, Leonardo de Montagne, wagte noch niemand zu alpträumen. Sie waren hier und jetzt völlig auf sich gestellt.
    »Ich muß sie vernichten, diese Vampirin«, murmelte er, der schon vor dem Absturz des fliegenden Teppichs in einem Anflug von Hellsichtigkeit dieses Geschehen vorausgeahnt hatte.
    Und seine Ahnung hatte ihn nicht betrogen!
    Alles war so eingetreten, wie er es erwartet hatte! Und Nicoles Traum, der hier zur vergangenen Wirklichkeit wurde, bildete den Schlußakt des Dramas!
    »Nicole, dein Traum wird ein Traum bleiben!« sagte Zamorra laut, und es klang wie ein Schwur. Fester wurde der Griff um den Schwertknauf, und er verließ den Schädelfelsen, um in die Nacht hinauszutreten.
    Da wandte sich die Vampirfrau um, und in ihren Augen glommen Tod und Vernichtung.
    Tod und Vernichtung für Feurs - und Tod und Vernichtung für Zamorra und Nicole!
    ***
    Nicole beobachtete aus der Sicherheit des Schädelfelsens heraus, wie die beiden Gegner sich langsam einander näherten. Die Augen der Priesterin glühten. Kleine Flämmchen tanzten vor ihrem Gesicht. Die langen Vampirzähne schimmerten weiß im Mondlicht.
    Zamorra musterte sie. Ihm fehlte nur noch die Gewißheit über ein Ding. Aber seine Gedanken verrieten nichts, als er dicht vor der Vampirin stehenblieb. Nach rückwärts warf er keinen Bllick.
    Das Zwitterwesen aus Rabe und Fledermaus erhob sich von der Schulter der Vampirin und schwang sich mit raschen Schlägen seiner Schwingen in die Luft empor. Zamorra sah dem seltsamen, dunklen Wesen nach - und sah es in seinen Augen aufblitzen wie in denen der Priesterin des Blutes!
    Da wußte er auch das Letzte.
    Seine Hand fuhr zum Amulett, das vor seiner Brust hing, und winkelte es an. Ein fahler Blitz fuhr hinauf in die Nacht, griff nach dem Flugwesen und hüllte es in eine feurige Aureole.
    Ein gellender Schrei hallte schaurig durch die Nacht!
    Aber nicht das Flugwesen hatte geschrien - die Vampirin schrie! Sie schrie vor Todesangst auf, als der Fledermausrabe in zehn Metern Höhe endgültig im magischen Feuer verging!
    Ihre Rückversicherung war vernichtet worden!
    Da stürzte sie sich mit einem Wutschrei auf Zamorra, der in diesem Augenblick wußte, daß er gewonnen hatte, wenn er die Vampirin jetzt tötete. Dann war alles vorüber. Ihre letzte Ausweichmöglichkeit gab es nicht mehr - ihren unheiligen Geist in den Körper des Raben zu versetzen und in diesem auf eine Widerverkörperung zu warten, indem ein Scheinkörper geschaffen wurde, der mit einem anderen Wesen verschmolz, um dessen Kraft in sich aufzunehmen!
    Sein Schwert fuhr durch die Luft und glitt durch den Körper der Vampirin, ohne etwas anzurichten. Vampire waren mit solchen Mitteln nicht zu töten, und in dieser Hinsicht war die Priesterin des Blutes nur Vampir!
    Ihre Hände griffen nach ihm!
    Haß und Angst, diese Auseinandersetzung doch noch zu verlieren, ließen sie superstark werden. Zamorra, nicht gerade der Schwächsten einer, wurde zu Boden gerissen. Wie Stahlklammern packten ihn die Hände der Vampirin, preßten ihn auf die Erde. Sein Versuch, sie abzuschütteln, mißlang, und da näherten sich ihre Zähne schon seinem Hals.
    Er keuchte heftig unter der Anstrengung. Doch die Vampirin war in diesem Augenblick stärker.
    Das Amulett!
    Merlins Stern mußte er doch einsetzen können!
    Aber er kam mit seinen Händen nicht an das Amulett heran, das er erst wieder neu aktivieren mußte!
    Noch näher kamen die spitzen Zähne. Das Gesicht der Vampirin sah er direkt vor sich, aus deren Augen die Flammen züngelten. Sie brannte in ihrem Haß und ihrem Vernichtungswillen! Sie wollte siegen, ihn töten. Sonst nichts!
    Zamorra stöhnte. Noch einmal mobilisierte er alle Kräfte, schaffte es, mit einer Hand das Amulett zu berühren.
    Da hatte sie seine Absicht erkannt.
    Ein blitzschneller Schlag auf einen Schultermuskel lähmte seinen Arm. Mit dem anderen kam er nicht mehr weiter. Und im nächsten Moment saßen die Zähne an seinem Hals.
    Ein wilder Schrei gellte abermals durch die Nacht!
    ***
    Im ersten
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