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014 - Planet der Götter

014 - Planet der Götter

Titel: 014 - Planet der Götter
Autoren: STAR GATE - das Original
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darauf hin, dass sie von den Kyphorern für diese Dienste ›programmiert‹ worden waren? Denn ansonsten hätten sich die Interessen in diesen hundertdreißig Jahren bestimmt verlagert, besonders bei einem Volk auf dieser Kulturstufe!
    Tanith konnte die Sonnenkinder und ihre Aggressivität durchaus verstehen. So entsetzlich lange hatten sie warten müssen, bis sie endlich wieder die Chance bekamen, ihrer ›Programmierung‹ gehorchen zu können. Und dann wurden sie um ihren Lohn betrogen!
    »Wir Menschen bringen es doch immer wieder fertig, überall dort, wohin wir kommen, uns Feinde zu schaffen«, murmelte Tanith. »Ich glaube, diesen Planeten zu einem Ferienzentrum für Mechanics Inc. zu machen, können wir ersatzlos streichen und die SG-Norm vergessen. Der nächste Mensch, der hier ein Star Gate verlässt, wird kaum freundlicher empfangen werden als man uns verabschiedet …«
    »Wenn wir überhaupt noch jemals von hier weg kommen«, seufzte Maverick und tastete sein mit Sprayverband aus der Notausrüstung behandeltes Gesicht ab. Diese Notausrüstung war das Einzige, was sie außer ihrer Kleidung mit sich führten, aber diese Ausrüstung konnten sie unmöglich für die Sonnenkinder zurücklassen.
    Wer konnte denn sagen, wohin es sie als nächstes verschlug?
    »Wir kommen hier weg«, versicherte Tanith selbstsicher.
    Im gleichen Moment ertönte vom Computerterminal her ein lauter Aufschrei.
    »Wir haben’s. Wir haben’s … Das verflixte Blechding rappelt und arbeitet!«
    Natürlich rappelte das verflixte Blechding nicht. Aber immerhin sperrte der Computer sich nicht mehr.
    Ganz offensichtlich hatte die Sperre mit den Sonnenkindern zusammen gehängt. Jedenfalls hatte keiner der Acht eine andere Erklärung dafür parat. Klar, die Sonnenkinder hatten auf die ›Bezahlung‹ gewartet – und so lange war kein Rücktransport möglich gewesen. Der Computer war sicher so programmiert, dass er zumindest in dieser Beziehung gewissermaßen mit den Gastgebern gemeinsame Sache machte. Bis diese aggressiv geworden waren. Da musste sich in der Tat eine Art Notprogramm dazwischen geschaltet haben, das Vorrang hatte.
    Egal, wie auch immer, jedenfalls: Mit dem von Xybrass übernommenen Wissen war es jetzt für Dr. Trayce ein Leichtes, das Star Gate auf die Phönix-Norm einzustellen und auf Sendung zu programmieren.
    Sie hatten zwar immer noch nicht begriffen, was sie überhaupt auf diese Welt verschlagen hatte und wo die anderen sechzehn Verschwundenen abgeblieben waren, die gemeinsam mit ihnen Phönix verlassen hatten, aber das konnte vorerst sowieso nicht geklärt werden. Nicht heute und vor allem nicht hier!
    Die Menschen traten in das Innere der Gitterpyramide, an deren Spitze das bläulich fluoreszierende Leuchten zu sehen war, das die Sende- und Empfangsbereitschaft verkündete. In diesem Punkt unterschieden sich die Transmitter der Kyphorer in nichts von denen der Menschen.
    »Dass das noch einmal wahr wird«, murmelte Anthony C. Godbody andächtig. »Wir können tatsächlich zurückkehren …«
    Langsam schloss sich der Zugang in die Dreieckspyramide, die aus einem engmaschigen Gitternetz bestand.
    Die wüsten Schreie der sich betrogen fühlenden Sonnenkinder draußen, waren eine zwar bedrohlich sich anhörende, aber nicht mehr gefährliche Geräuschkulisse.
    Tanith Callahan dachte mitleidig an sie. In Wirklichkeit waren nicht die Menschen, sondern die Eingeborenen die Opfer gewesen. Betrogen, verraten und verkauft – und das vielleicht schon seit Jahrtausenden. Zumindest seit Jahrhunderten …
    Kurz dachte sie daran, dass das Ausbleiben der Sternengötter vor hundertdreißig Jahren vielleicht durch den Großen Krieg ausgelöst worden war, von dem Ken Randall berichtet hatte. Aber niemand wusste genau, wann dieser Krieg beendet worden war.
    Vielleicht fand er noch immer statt, irgendwo in Weltraumtiefen …
    Der Krieg der Sternengötter.
    Oder gab es harmlosere Gründe? Vielleicht hatten die Kyphorer einfach nur das Interesse verloren – von heute auf morgen? Wer wusste das denn so genau zu sagen?
    Tanith dachte an den Planeten der Götter, als er noch für sie die Urlaubs- und Touristenwelt mit all ihren Annehmlichkeiten gewesen war und wusste, dass es trotz allem schön gewesen war.
    So schön wie niemals zuvor und wie niemals wieder. Sonnentochter war ein Paradies gewesen. Ja: Gewesen!
    Dann kam der Transit und riss acht Menschen durch das Nichts des Äthermorph ihrem Ziel entgegen.
    Dem richtigen Ziel, Phönix?
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