Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0136 - Die Feuerhexe

0136 - Die Feuerhexe

Titel: 0136 - Die Feuerhexe
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
schaffen wir es«, flüsterte er.
    »Ohne Werkzeug?« fragte Mara.
    Charles stand da wie vom Donner gerührt. Selbst in dem schwachen Licht konnte Mara erkennen, daß er blaß wurde. »Ja, du hast recht«, sagte er. »Daran habe ich nicht gedacht.«
    Mara aber war zur Seite gegangen. Sie kannte sich oben besser aus als der Regisseur. Sie wußte, daß sich am Ende der Laufschiene jeweils Werkzeugkästen befanden.
    Sie entdeckte einen Kasten, klappte den Deckel hoch und fand auch eine Zange.
    Damit kehrte sie zurück.
    »Versuch es!«
    Dankbar nahm Charles die Zange entgegen. Er öffnete sie und klemmte die erste Schraube zwischen beide Backen ein. »Drück mir die Daumen«, hauchte er und drehte an der Schraube.
    Es klappte. Sie ließ sich tatsächlich bewegen. Und zwar leichter, als er gedacht hatte.
    Sein Mut wuchs. Er machte sich an der zweiten Schraube zu schaffen, während Mara den Scheinwerfer festhielt, damit er nicht jetzt schon abkippte.
    Auch die Schraube löste er.
    »Halt dich gut fest«, sagte der Regisseur leise.
    Mara nickte.
    Beide hatten die Gefahr im Augenblick vergessen. Sie konzentrierten sich voll und ganz auf ihre vor ihnen liegende Aufgabe.
    Jetzt brauchte nur noch die Hexe zu kommen.
    Aber die erschien nicht.
    Eine Minute verging.
    Mara schaute sich immer wieder furchtsam um. Ihre Hände waren trocken. Sie spürte noch die Kälte des Metalls. Beide wußten, daß für die Hexe Entfernungen kein Problem waren. Dieses blonde Weib konnte sich überall materialisieren.
    Plötzlich knallte eine Tür.
    Die beiden schraken zusammen, und fast wäre ihnen der schwere Scheinwerfer abgerutscht. Im Nachfassen hielten sie ihn noch fest.
    Da tauchte die Hexe auf. Sie schlich über die Bühne, und sie warf auch einen Blick zum Schnürboden hoch.
    Ob die Blonde sie entdeckt hatte, das wußten beide nicht. Der Regisseur reagierte instinktiv.
    »Jetzt!« schrie er und gab dem Scheinwerfer einen Stoß.
    Der schwere Gegenstand kippte nach unten. Er raste haargenau auf Godwina zu…
    ***
    Ich hatte Angst, die Bleistiftleuchte anzuschalten. Ihr Aufblitzen und auch ein verdächtiges Geräusch konnte uns zu leicht verraten.
    Wie die Diebe schlichen wir uns in das Theater.
    Wir kamen nur langsam voran, weil es verdammt finster war.
    Auf dem Boden konnten überall Gegenstände herumliegen. Wie wußten nicht, wo sich die Wände befanden, die Türen oder irgendwelche vorspringenden Ecken.
    Es war zu dunkel.
    Doch langsam gewöhnten sich unsere Augen daran. Wir sahen auch einen fernen Schimmer.
    Rötlichgelb…
    Da wir diesen Schimmer auch sahen, nahmen wir an, daß keine störenden Hindernisse zwischen ihm und uns lagen. Der Weg war also frei.
    Wir riskierten es und gingen etwas schneller.
    Es wurde etwas heller, und wir fanden uns in einem Gang wieder.
    Weiter vor uns zeichnete sich ein Rechteck vor der etwas helleren Wand ab.
    Ein Kaffeeautomat, das sahen wir, als wir näher kamen.
    Vor dem Automat breitete sich eine Lache auf dem Boden aus.
    Fast wäre ich ausgerutscht.
    Wir umgingen die Lache und schlichen auf eine Tür zu.
    Beide hatten wir die Waffen gezogen. Suko hielt die Dämonenpeitsche in der Hand, ich meine Beretta, und das Kreuz hing offen vor meiner Brust.
    Ich war als erster an der Tür. Führte sie zur Bühne?
    Suko stand einen Schritt hinter mir. In seinem Gesicht regte sich kein Muskel.
    Ich zog die Tür auf.
    Ja, wir konnten auf die Bühne schauen. Ich sah einen schwarzen Vorhang an der linken Seite und rechts eine rötlich schimmernde Backsteinmauer.
    Nur von der Hexe nichts.
    Ich ging vor.
    Unter meinen Füßen befand sich ein dünner Teppichboden, der die Geräusche dämpfte.
    Gegenüber, an der anderen Bühnenseite, erkannte ich die Öffnungen von zwei Gassen. Und aus einer schälte sich eine Gestalt.
    Die Hexe!
    Ich duckte mich.
    Auch Suko hatte die blonde Godwina erkannt. Ich wollte sie gerade ansprechen, als etwas geschah, womit wir überhaupt nicht gerechnet hatten…
    ***
    Ich sah den dunklen Gegenstand erst im letzten Augenblick. Er hatte sich irgendwo oben vom Schnürboden gelöst und raste auf die Bühne zu.
    Sein Ziel: die Hexe!
    Normalerweise hätte ich einen Warnruf ausgestoßen. Hier jedoch nicht. Ich wollte den Tod dieser Bestie.
    Eine Warnung wäre auch nicht nötig gewesen, Godwina wußte sich selbst zu helfen.
    Sie zog ihren Körper zusammen, drehte sich dabei und streckte die Arme dem fallenden Scheinwerfer entgegen. Im ersten Moment schien es so, als wollte sie ihn auffangen.
    Das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher