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0134 - In den Klauen der Mafia

0134 - In den Klauen der Mafia

Titel: 0134 - In den Klauen der Mafia
Autoren: In den Klauen der Mafia
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telefonisch, und das auch nur gegenüber einem einzigen Mann.«
    »Nämlich?«
    »Sieh mal im Telefonbuch nach, welchen Telefonanschluss diese Exportfirma hat!«
    »Etwa MU 4-3291?«
    »Genau!«
    Phil grinste zufrieden.
    »Ein Cop besuchte heute Vormittag seinen Jungen, der bei dieser Firma arbeitet. Der Junge hatte nämlich seine Frühstücksbrote vergessen und der besorgte Vater wollte sie seinem Sprössling bei seinem Streifengang mit vorbeibringen. Dabei sah er den Wagen im Hof stehen. Ich bekam vor einer halben Stunde seinen Anruf.«
    »Dann ist deine Arbeit .ja getan! Kommst du mit, die Rackly-Jungs abholen?«
    Phil sprang auf.
    »Mit Vergnügen!«, sagte er.
    ***
    Mit buchstäblich den letzten Leuten, die dem FBI überhaupt noch zur Verfügung standen, umzingelten wir das Gelände der stillgelegten Fleischwarenfabrik. Auf ein Zeichen von mir gingen wir vor.
    Die Boys der Rackly-Gang waren so verdattert, dass sie nicht an Gegenwehr dachten. Die noch am meisten Schwierigkeiten machten, waren die Mädchen. Aber auch mit ihnen wurden wir fertig, und eine halbe Stunde später saß der ganze Verein bereits in den Zellen des Districtgebäudes.
    Phil und ich gingen wieder hinauf in unser Office. Jetzt traten an zehn verschiedenen Stellen Manhattans unsere verkleideten Kolleginnen auf. Nun hing alles vom Geschick unserer weiblichen Kollegen ab.
    Wir steckten uns Zigaretten an und rauchten schweigend. Ralph ging unruhig auf und ab. Das Telefon stand auf dem Schreibtisch und schwieg.
    Träge verging die Zeit. Von tief unten hörten wir das Rauschen des Verkehrs. Für New York war dies ein Nachmittag wie tausend andere vorher auch.
    Für Crochinsky war es vielleicht der entscheidendste Tag seines Lebens.
    Und für uns war es der Tag, der nach wochenlanger Kleinarbeit endlich den großen Abschluss bringen sollte.
    »Wie spät ist es eigentlich?«, fragte Phil nach einer Weile. »Meine Uhr ist stehen geblieben.«
    »Zwei Minuten vor vier«, sagte ich.
    Dann kehrte wieder Schweigen ein.
    Unsere Nerven waren bis zum Zerreißen angespannt. Irgendeine winzige Kleinigkeit konnte alles infrage stellen. Eine Kollegin konnte sich verraten, ein Gangster konnte sie vielleicht zufällig erkennen - es gab tausend Möglichkeiten, die alles ändern konnten.
    »Fang nicht an zu grübeln«, sagte Phil plötzlich. »Damit machst du dich nur selbst verrückt.«
    »Du hast recht.«
    Ralph ging ununterbrochen auf und ab. Plötzlich blieb er stehen und sagte: »Ich habe alles vorbereitet, während ihr die Bande einkassiertet. Wir können an sämtlichen Punkten gleichzeitig losschlagen. Alle unsere Leute wissen Bescheid.«
    »Gut.«
    Wieder schwiegen wir.
    Und dann klingelte das Telefon.
    Ich riss den Hörer ans Ohr.
    »Cotton!«
    »Wir haben das Mädchen, Jerry! Die Holder-Gang hat es! Unsere Kollegin kam gerade heraus und putzte sich die Nase.«
    »Okay. Wir kommen sofort!«
    Ich warf den Hörer hin und blickte auf meine Uhr.
    »Wie viel Minuten brauchst du, um alle zu verständigen, Ralph?«
    »Ungefähr zwanzig.«
    »Gut. Fang sofort an, alle unsere Beobachtungsposten zu verständigen. Um halb fünf soll die Bombe platzen! Halb fünf! Klar?«
    Ralph stand bereits am Telefon.
    Phil schob mir einen Karton mit Pistolenmunition in die Rocktasche. Dann jagten wir den Flur entlang zum Lift.
    ***
    Wir saßen in dem Drugstore gegenüber der kleinen Spedition, die Holder als bürgerliche Tarnung für seine Bande unterhielt.
    Auf meiner Armbanduhr war es zwanzig Minuten nach vier.
    In den Seitenstraßen rings um den ganzen Block warteten die fünf Wagen, mit denen wir die Holder-Gang abtransportieren wollten. Wenn wir sie erst einmal hatten…
    »Noch eine Cola«, sagte Phil.
    »Mir auch«, sagte ich.
    Der Rauch unserer Zigaretten stieg in gewundenen Fäden zur Decke. Hinten in der Ecke stand ein junger Bursche in Nietenhose und Lederjoppe und bearbeitete die Musikbox.
    Phil sah mich plötzlich an, als hätte er mich noch nie gesehen.
    »Was ist los?«, fragte ich.
    Er senkte verlegen den Blick.
    »Ach, ich dachte nur so…«
    Ich sagte nichts. Ich wusste auch so, was er gedacht hatte. Er dachte: Werden wir beide in einer Stunde noch leben?
    Eine Weile verging.
    Dann fragte er: »Kann man es nicht anders machen?«
    »Weißt du eine andere Lösung?«
    Er schüttelte stumm den Kopf.
    »No…«
    »Na also.«
    Unterwegs im Jaguar hatten wir uns über unser Vorgehen geeinigt. Da die Bande das Mädchen hatte, konnten wir sie nicht einfach umzingeln und es
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