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0134 - Die Kanonen von Everblack

Titel: 0134 - Die Kanonen von Everblack
Autoren: Unbekannt
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noch besser. Wir konnten mehr Energie absorbieren oder reflektieren, als es mit einem tragbaren Gerät üblicher Ausführung möglich gewesen wäre.
    Ich hatte alle Tricks der Robotpsychologie angewendet, aber nun wollten die rätselhaften Befehlshaber der Posbis gewaltsam her- ausbekommen, wer eigentlich auf ihrer Welt gelandet war.
    Immer wieder hatte ich von unserer Angst und dem zerstörten Trägerkörper gesprochen. Ich hatte es so hingestellt, als sei das Raumboot ein Bestandteil von uns gewesen.
    Die Antworten hatten bewiesen, daß der starke Individualabsor- ber des Kleinraumschiffes bis zuletzt funktioniert hatte. Von Tuner und seinen sechs Männern war kein organischer Impuls aufgefan- gen worden. Damit hatte ich schon gerechnet und den Hinhalte- plan darauf aufgebaut.
    Nun waren alle Möglichkeiten erschöpft. Die Flucht führte uns von einer Industriestation zur anderen.
    Wenn Everblack jemals Kontinente besessen hatte, so waren de- ren Grenzen nicht mehr zu entdecken. Eine Mammutanlage reihte sich an die andere. Eine solche Industriedichte gab es noch nicht einmal auf Arkon III, obwohl meine Vorfahren zwanzigtausend Jah- re lang gebaut und jeden Winkel ausgenutzt hatten.
    Zur Zeit befanden wir uns etwa achtzig Kilometer von dem Ort unserer Rast entfernt. Die Posbis waren jedoch überall. Zu meiner Überraschung hatte ich bei dem Rückzugsgefecht Maschinen ge- sehen, die jenen glichen, die wir seinerzeit auf Mechanica beob- achtet hatten. Von da an war ich davon überzeugt, daß die Posbis aus den Werkstätten der ausgestorbenen Mechanicaintelligenzen hervorgegangen waren.
    Aus diesen Anfängen hatte sich eine Roboterdynastie entwickelt, die alle Möglichkeiten zur Eigenfabrikation besaß. Der Beweis lag sichtbar vor uns.
    Ich stand hinter einer Presse, die jedoch nicht wie arkonidische oder terranische Maschinen mit Stempeln arbeitete, sondern mit durchsichtigen Kraftfeldern, zwischen denen die Bleche ihre Form erhielten. Der energetische Preßvorgang schien bis auf den tau- sendstel Millimeter genau zu sein, da eine Nachbearbeitung nicht stattfand.
    Die Formstücke wanderten auf linearen Antigravstraßen weiter, um in einem anderen Maschinensaal zu verschwinden. Dort wur- den die Preßteile zu Roboterschalen zusammengefügt und in ei- nem Schweißorgan vereint. Pro Minute mußten Tausende von Posbis entstehen.
    Sie erzeugten sich selbst mit vollautomatischen Maschinen, de- ren Programmierung einzigartig sein mußte. Das deutete wieder- um auf die besten Robotkonstrukteure der Galaxis hin, nämlich auf die Mechanicawesen.
    Wir waren von allen Seiten eingeschlossen worden. Verwunder- lich war nur die Tatsache, daß man bisher noch keinen Versuch gemacht hatte, uns mit wirkungsvollen Waffen zu bekämpfen.
    Wir hatten gerichtete Schockstrahlen registriert, die aber alle von unseren Schutzschirmen abgewehrt worden waren.
    Anschließend hatten es die Posbis mit typischen Antirobot-Waf- fen versucht. Wir waren von schnellen Projektilen überschüttet worden, die bei ihrer Detonation hochionisierte Gase abgeblasen hatten.
    Augenblicklich herrschte Ruhe. Nur die Symbolempfänger spra- chen ununterbrochen an. Wir wurden in einem fast zärtlichen Ton- fall aufgefordert, unseren aus der Angst geborenen Widerstand aufzugeben. Man wollte nur kontrollieren, ob wir tatsächlich das wahre Leben seien, wozu eine einfache Demontage mit darauffol- gender Wiederherstellung erforderlich wäre.
    Meine Augen waren feucht geworden, als das Wort Demontage gefallen war. Zugleich hatte ich verstanden, was die Unheimlichen bewog, mit so gelinden Mitteln gegen uns vorzugehen.
    Sie glaubten meine Geschichte, jedoch wollten sie zur Sicherheit nachsehen, ob die Kollegen auch echt waren.
    Perry war zu der Überzeugung gelangt, daß die Individualabsor- ber ausgedient hatten. Die Posbis ließen sich nicht mehr vorbehalt- los täuschen wie bei früheren Einsätzen. Sie hatten inzwischen Er- fahrungen gesammelt.
    Wir konnten von Glück reden, daß man uns noch nicht mit leis- tungsfähigen Waffen angegriffen hatte, immer in der Hoffnung, man könnte uns ja wieder reparieren.
    Ich war jedenfalls nicht daran interessiert, von einem Posbi nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen zu werden.
    „Stellungswechsel in einer Minute”, ertönte Rhodans Stimme deutlich aus meinem Helmradio.
    Seit dem offenen Angriff hatten wir auf Funkstille verzichtet. Wir waren ja trotzdem geortet worden.
    „Ziel ist der Nachbarsaal. Ich schneide mit
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