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0131 - Der elektrische Stuhl wartet

0131 - Der elektrische Stuhl wartet

Titel: 0131 - Der elektrische Stuhl wartet
Autoren: Der elektrische Stuhl wartet
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Ich jage dir das ganze Magazin in den Körper, wenn du eine falsche Bewegung machst. Du kannst mir glauben, daß ich damit umgehen kann.«
    »Ich glaube es sogar«, sagte ich. »Hoch mit den Pfoten!«
    Ich grinste. »Zu anstrengend!«
    Jetzt verlor sie ein bißchen die Nerven. »Ich knalle dich ab!« schrie sie.
    »Na los«, antwortete ich freundlich und gelassen .In Wahrheit rann mir der kalte Schweiß den Rücken hinunter. Meine einzige Chance war, daß ich genau den Augenblick erwischte, in dem sie den Finger am Drücker bewegte. Ich ließ ihre Augen nicht aus dem Blick. Ich wußte, daß ihre Wimpern zucken würden, bevor sie abdrückte. Ich lauerte auf dieses Zucken.
    Sie schoß nicht. Sie fing sich und sagte obenhin:
    »Immer der Reihe nach. Als Leiche bist du schwerer zu transportieren, als wenn du noch auf eigenen Füßen zum Grab laufen kannst.«
    Sie wandte sich an den Messerhelden, den ich niedergeschlagen hatte und herrschte ihn an:
    »Steh auf. Lee! Nimm dem Kerl die Pistole ab!«
    Als sie den Namen ,Lee‘ nannte, fiel mir ein, woher ich den Mann kannte. Ich hatte sein Bild in unserer Kartei gesehen. Er hieß Chenglun oder so ähnlich und galt als einer der Unterführer von Hunter.
    Lee erhob sich genau zwischen mir und der Frau. Er deckte mich mit seimich zu. Ich sahen seinen Augen an, daß er noch groggy war, und wer groggy ist, dessen Reaktionen sind nicht in Ordnung, und man kann sich ‘ne Menge mit ihm erlauben.
    Lee erhob sich genau zwischen mich und die Frau. Er deckte mich mit seinem Rücken gegen die Pistole und hob ungeschickt die Hände, um mich abzutasten.
    Ich warf den linken Arm um seinen Nacken, riß den Mann gegen mich und fischte mit der rechten Hand die Nullacht aus dem Halfter.
    »Weg mit der Pistole!« schrie ich.
    Ich hatte nicht erwartet, daß sie schießen würde, obwohl sie mit einer Chance von 1000 zu 1 nur ihren eigenen Mann treffen konnte, aber sie drückte ohne jede Hemmung ab. Chenglun bekam zwei Kugeln in den Rücken.
    Sie können mir glauben, daß ich nicht gern auf eine Frau schieße, und ich hatte es in meiner Laufbahn nie getan, aber jetzt mußte ich es tun. Ich bin kein schlechter Schütze, aber selbstverständlich kann ich mich mit unseren Wildwest-Helden nicht vergleichen. Ich traute mir nicht zu, ihr die Pistole aus der Hand zu schießen, aber ich versuchte es immerhin.
    Es klappte nicht ganz. Ich traf mit einer Kugel ihren Unterarm, und mit dem anderen streifte ich ihre Hüfte. Immerhin genügte der Armschuß, daß die Pistole ihr aus den Fingern fiel.
    Chenglun sackte in den Knien ein und rutschte an mir herunter, als ich ihn losließ. Joan Benett stand auf dem Treppenabsatz. Sie wankte und ihr Gesicht war kalkbleich.
    Ich bückte mich und sah nach den Einschußlöchern. Sie saßen ziemlich hoch. Vielleicht blieb ihm eine Chance, durchzukommen. Ich ging zu der Frau hinüber und hob auf dem Wege die Pistole auf.
    »Zeigen Sie mir Ihren Arm!«
    Sie zog die Lippen von den Zähnen und sagte ein unflätiges Schimpfwort. Ich kümmerte mich nicht darum, sondern nahm ihren Arm. Der Knochen schien unverletzt. Es war ein glatter Durchschuß.
    »Das ist nicht ernsthaft«, sagte ich. »Und jetzt sollten Sie mit der Sprache herausrücken! Wo hält Hunter das Mädchen, diese Ann Rostow, verborgen?«
    »Das möchtest du wissen, was?« höhnte sie. »Aber ich werde es dir niemals sagen.«
    »Hören Sie mal«, antwortete ich. »Ihre Chancen stehen nicht sehr gut. Ich habe zwei Pistolen in dem Heizöltank gefunden, und ich wette, daß wir nachweisen können, daß es sich um die Pistolen von Cabozzi und Padreiras handelt. Damit sind Sie in den Mordprozeß verwickelt. Sie werden es schwer haben, sich herauszuwinden.«
    »Ich pfeife darauf«, schrie sie mir ins Gesicht. »Ich werde den Mund nicht öffnen. Ich weiß, daß du Evans retten willst, aber Evans wird sich selbst um seinen eigenen Kopf bringen, um das Girl zu retten. Los, G-man, laß dir etwas einfallen! Wenn Evans davonkommt, stirbt das Mädchen. Du bist in einer schönen Zwickmühle. Einen von zwei Unschuldigen wirst du auf dem Gewissen haben. Es geht einfach nicht anders. Nimm Evans, der hat wenigstens einiges auf dem Kerbholz!«
    »Wenn er Padreiras und Cabozzi in Notwehr erschossen hat, dann ist er nicht schuldig genug, um auf den Elektrischen Stuhl geschickt zu werden«, antwortete ich ernst. »Wie ich Hunter kenne, wird er das Mädchen umbringen lassen, sobald Evans hingerichtet worden ist. Es wird zwei unschuldige
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