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0127 - Der grüne Spuk

0127 - Der grüne Spuk

Titel: 0127 - Der grüne Spuk
Autoren: A.F. Morland
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irgendwelche äußeren Verletzungen an ihm feststellen?«
    »Ich habe nichts entdeckt.«
    »Du bist der Meinung, dieses grüne Licht hat mit dem Tod dieses Mannes etwas zu tun, nicht wahr?«
    Zamorra nickte mit finsterer Miene. »Yul Sturges hatte Kontakt mit einem Dämon, das steht für mich außer Zweifel.«
    »Wir müssen die Polizei verständigen. Wir können nicht einfach weiterfahren und den Mann hier liegenlassen«, sagte Bill.
    »Tu du das«, verlangte Professor Zamorra von seinem Freund. Er drückte Bill die Dokumente des Toten in die Hand. Dann trat er schnell aus der Telefonzelle.
    »Wohin willst du?« fragte Bill irritiert.
    Zamorra wies auf eine finstere Gasse zwischen zwei Gebäuden. Dort wischte soeben ein kaum wahrnehmbarer grüner Schimmer durch die Dunkelheit.
    »Hast du vor, dich mit dem Dämon anzulegen?« fragte Bill Fleming.
    »Ich habe vor, ihn zur Hölle zu schicken!« erwiderte Zamorra und rannte los.
    ***
    Dunkelheit umfing ihn. Er konnte kaum seine Schuhspitzen erkennen. Reflexhaft zuckte seine Hand zur Brust. Im selben Moment erinnerte sich Professor Zamorra, daß er seinen silbernen Talisman - jenes Erbstück des Magiers Leonardo de Montagne, das den Parapsychologen zum Meister des Übersinnlichen machte - in Bill Flemings Wohnung zurückgelassen hatte.
    Er hatte nicht damit gerechnet, daß er die magische Waffe in dieser Nacht brauchen würde. Schließlich war er von einem Freund Bill Flemings eingeladen worden.
    Zamorra blieb kurz stehen. Er lauschte mit angehaltenem Atem.
    Die schmale Gasse hatte er bereits hinter sich gelassen. Er hatte soeben die Hälfte eines finsteren Parks zurückgelegt, da entdeckte er das grüne Licht wieder zwischen entlaubten Holunderbüschen.
    Der Professor lief darauf zu. Das Licht setzte sich ab. Zamorra folgte ihm. Er hatte keine Angst vor dem mordenden Spuk. Er kannte eine Vielzahl von äußerst wirksamen Bannsprüchen, mit denen er dieser gefährlichen Erscheinung arg zusetzen konnte.
    Er war sicher, daß es ihm auch ohne seinen silbernen Talisman gelingen würde, dem Dämon den Garaus zu machen. Irgendeinen schwachen Punkt hatten die Wesen aus dem Schattenreich alle. Man mußte ihn nur finden. Dann war es möglich, sie von dieser Welt für alle Zeiten zu verbannen.
    Zamorra erreichte die Holunderbüsche. Das grüne Licht, in dessen Schein sich die Gestalt eines Menschen bewegte, langte beim Parkende an.
    Der Professor beeilte sich.
    Da passierte es!
    Schnapp! Klirrend laut war das Geräusch zu hören. Professor Zamorra wußte sofort, was das zu bedeuten hatte. Instinktiv wollte er das Bein zurückreißen, doch zu spät.
    Der Dämon hatte magische Fangeisen ausgelegt, und in eines davon war Zamorra soeben getreten. Der Schmerz war teuflisch. Glühendheiß raste er durch Zamorras Bein, bis zur Hüfte hinauf.
    Mit verzerrtem Gesicht ging der Professor zu Boden. Er ächzte. An eine Verfolgung des Unheimlichen war nicht mehr zu denken. Zamorra saß fest. Er war gefangen. Er konnte keinen Schritt mehr tun.
    Dabei war nichts zu sehen. An Zamorras Bein hing nichts. Und wenn der Professor nach der schmerzenden Stelle faßte, spürte er nichts weiter als sein Bein. Er griff durch das magische Fangeisen, das der listige Dämon ausgelegt hatte, hindurch.
    Kalte Schweißperlen bildeten sich auf Zamorras Stirn. Der Schmerz war kaum auszuhalten. Der Professor mußte schnellstens etwas dagegen unternehmen.
    Keuchend sprach er eine Formel der Weißen Magie. Daraufhin ließen die Schmerzen gringfügig nach, aber dadurch kam er noch lange nicht frei.
    Er besann sich eines Zeichens der Kabbala, das unsichtbare und unanfaßbare magische Dämonenfallen zwar nicht sichtbar, aber doch angreifbar machte.
    Mit einem dürren Ästchen, das neben ihm auf dem Boden lag, zog er die Linien über sein schmerzendes Bein.
    Sobald das kabbalistische Zeichen geschlossen war, spürte Zamorra den Widerstand. Mit beiden Händen griff er nach den Fangeisenbacken. Er mußte sich gewaltig anstrengen, um die harten Backen auseinanderzuzwingen.
    Sobald sein Bein nicht mehr im Fangeisen steckte, löste sich die magische Falle auf, und Zamorra hatte nichts mehr in seinen Händen.
    Ächzend richtete er sich auf. Der grüne Spuk war inzwischen verschwunden. Grimmig machte Zamorra kehrt.
    Zunächst ging er humpelnd, und er mußte die Zähne zusammenbeißen, doch er ließ sich von dem Schmerz nicht unterkriegen. Durch autogene Impulse besiegte er schließlich den Schmerz.
    Als er den Tatort erreichte,
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