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0127 - Der grüne Spuk

0127 - Der grüne Spuk

Titel: 0127 - Der grüne Spuk
Autoren: A.F. Morland
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zuzurechnen ist. Tashlin hatten den Versuch unternommen, anhand von Ausgrabungen zu beweisen, daß Madeira bereits von den Phönikem entdeckt worden sei.
    Doch solche Beweise konnte Ray Tashlin nicht finden. Wohl aber fand er Werkzeuge, Schmuck und Gebrauchsgegenstände, die der Zeit des portugiesischen Königs Diniz I. zuzuordnen waren.
    Voller Stolz zeigte Tashlin seinen Besuchern in seinem Arbeitszimmer schließlich die mitgebrachten Funde.
    Anschließend folgte die Vorführung eines Farbtonfilms, den Tashlin auf Madeira gedreht hatte, und danach verblüffte der Archäologe seine Gäste mit einem köstlichen kalten Buffet, das hinter einer spanischen Wand verborgen gewesen war.
    Während sie von getrüffelter Gänseleber aßen und sich an gekochtem Hummer delektierten, sprach Ray Tashlin über seine weiteren Pläne. Zunächst, sagte er, würde er sich wieder einmal an die Schreibmaschine setzen, um ein neues Buch zu schreiben. Und sobald das fertig sei, würde er in Richtung Indien abfliegen, um sich da mal gründlich durch den geschichtsträchtigen Boden zu wühlen.
    Und dann klirrte Glas.
    Ray Tashlin war unachtsam gewesen und hatte eines der Gläser umgeworfen. Das hatte seinen Grund: Tashlins Blick hatte die Fenster gestreift, und dabei hatte er das bleiche Oval eines Gesichtes entdeckt.
    Auch Zamorra war das Gesicht aufgefallen. Er sprang auf. Bill Fleming folgte seinem Beispiel. Das blasse Gesicht war schon wieder verschwunden.
    »Wer gafft um diese Zeit hier herein?« fragte Ray Tashlin entrüstet. »Es ist zwei Uhr morgens!«
    »Bleiben Sie hier!« sagte Zamorra hastig. »Bill und ich kaufen uns den Knaben.«
    Die Freunde verließen Tashlins Haus. Sie trennten sich. Nebeneinander herzulaufen hatte wenig Sinn, deshalb versuchte es jeder in einer anderen Richtung.
    Bill glaubte, eine Gestalt durch die Finsternis huschen, zu sehen. Er nahm, unverzüglich die Verfolgung auf. Hinter Ziersträuchern war ein verräterisches Geräusch zu vernehmen.
    Geduckt glitt Bill Fleming darauf zu. Er warf einen raschen Blick zurück und sah Zamorra um die Gebäudeecke verschwinden.
    Bill hob die Fäuste. Wenn er jetzt angegriffen werden sollte, würde er kräftig zuschlagen. Bill war kein strohtrockener Gelehrter.
    Er war in verschiedenen Kampfsportarten ausgebildet und trainierte so häufig, wie es seine Arbeit zuließ. Erlauschte.
    Schnelle Atemgeräusche drangen an sein Ohr. Bill verharrte einen Moment. Er blickte in eine andere Richtung, um den Unbekannten in Sicherheit zu wiegen.
    Blitzschnell überlegte der Historiker. Wenn er sich nun zurückzog, würde der Bursche denken, er wäre unentdeckt geblieben.
    Indessen konnte Bill einen Bogen in der Dunkelheit beschreiben und dem Fremden dann wie ein Blitz aus heiterem Himmel in den Rücken fallen.
    Genauso wollte er vorgehen. Er wußte, daß ihn der Mann, der sich vor ihm versteckte, beobachtete. Bill massierte ratlos sein Kinn, schüttelte den Kopf und machte kehrt.
    Vermutlich atmete der Unbekannte in diesem Augenblick erleichtert auf. Bill Fleming ging zum Haus zurück, schlug aber kurz davor einen Haken und arbeitete sich seitlich in die Büsche.
    Der Historiker stellte sich ungemein geschickt an. Wie ein Indianer auf Kriegspfad war er unterwegs. Kaum zu hören. Man mußte schon besondere Ohren haben, um die wenigen Geräusche wahrzunehmen, die Bill Fleming verursachte.
    Trotzdem kam er schnell vorwärts, und bald entdeckte er den breiten Rücken des Kerls, den er getäuscht hatte. Der Mann lehnte mit der Schulter am Stamm einer jungen Eiche.
    Er linste in die falsche Richtung, Wie ein körperloser Schatten glitt Bill Fleming an ihn heran. Der Mann scharrte mit dem Fuß nervös über den Boden. Drei Meter war Bill nur mehr von ihm entfernt.
    Der Historiker hätte den Fremden nun anspringen, herumreißen und zu Boden schlagen können. Das Überraschungsmoment wäre auf Flemings Seite gewesen, aber Bill war kein Schläger.
    Er gebrauchte seine Fäuste nur dann, wenn er dazu gezwungen wurde. Ansonsten bediente er sich lieber seines hellen Kopfes.
    Es erfüllte ihn mit größerer Genugtuung, den Unbekannten zu überlisten.
    Deshalb legte er die restlichen drei Meter unhörbar zurück, und dann drückte er dem Ahnungslosen seinen Zeigefinger so hart wie einen Pistolenlauf in den Rücken und zischte: »Hände hoch - oder es knallt!«
    Der Mann erstarrte.
    Er sog die Luft geräuschvoll ein. Langsam wanderten die Hände nach oben. Bill Fleming tastete den Unbekannten nach
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