Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0127 - Der grüne Spuk

0127 - Der grüne Spuk

Titel: 0127 - Der grüne Spuk
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
Dimension. Der Himmel war schiefergrau und wölbte sich über einer Ebene, die flach wie ein Brett war.
    Aus dem grauen Boden ragten dicke grüne Halme. Sie wiegten sich wie Schlingpflanzen im Wasser, wenn sie die Strömung bewegte.
    Bei genauerem Hinsehen erkannte Professor Zamorra, daß es sich hierbei um keine Halme, sondern um Arme handelte. Grüne Arme mit gefährlichen Krallenhänden, die sich immerzu öffneten und schlossen, als würden sie nach etwas Unsichtbarem greifen.
    Der Boden war davon übersät, und es wurden ständig mehr!
    Bald war Professor Zamorra davon umzingelt. Und nun griffen die Hände nicht mehr nach etwas Unsichtbarem, sondern nach ihm.
    Ein Glück, daß er auf seinem Weg ins Zwischenreich seinen silbernen Talisman nicht verloren hatte. Damit schlug er nun nach den grünen Greifern, die ihn packen und festhalten wollten.
    Jede getroffene Hand verschmorte innerhalb einer Sekunde. Sie wurde zuerst braun, dann schwarz und zerfiel schließlich zu Staub.
    Zamorra rodete eine große Fläche um sich herum. Er kam dabei ins Schwitzen, und er fragte sich, was es in dieser Welt noch alles für Fußangeln gab, in denen er sich verheddern konnte.
    Am Horizont entstand plötzlich ein Tosen und Brausen. Ein Wirbelsturm fegte heran. Die wildbewegte Luft kreiselte um einen großen, grünleuchtenden Kern. Knapp vor Zamorra stoppte die Erscheinung, die Urgewalten in sich barg.
    Aus der wirbelnden Luft schälte sich Rakko.
    Er war so groß wie ein einstöckiges Haus. Sein geschupptes Gesicht verzerrte sich zu einem höhnischen Grinsen. Er stieß ein Gelächter aus, das sich wie das verstärkte Gebrüll eines gereizten Löwen anhörte.
    Professor Zamorra kam sich gegen den Dämon klein und unscheinbar vor.
    David und Goliath standen einander gegenüber!
    Mit seinen unheimlichen, schwarzglitzernden Augen starrte Rakko den Todfeind an. »Jetzt stimmen die Proportionen, Zamorra. Nun zeige ich mich dir zum erstenmal in meiner wahren Größe. Es war war mühsam, mich in Tashlins kleinen Körper zu pressen. Hier im Zwischenreich brauche ich dieses beengte Korsett nicht. In dieser Dimension kann ich mich voll entfalten! Eine kleine Kostprobe gefällig?«
    Wieder stieß der Dämon sein schauriges Gelächter aus.
    In der nächsten Sekunde wurde der Boden unter Professor Zamorras Füßen so heftig geschüttelt, daß sich der Parapsychologe nur wenige Augenblicke auf den Beinen halten konnte.
    Der Boden rumpelte, buckelte und bewegte sich auf und nieder. Als Zamorra das Gleichgewicht verlor, brüllte Rakko vor Lachen.
    Der Dämon schlug sich begeistert auf die Schenkel, sein Maul war weit aufgerissen, er neigte den Kopf zurück und schrie zum schiefergrauen Himmel: »Ist er nicht eine lächerliche Witzfigur, dieser Professor Zamorra? Diese Karikatur hatte die Stirn, sich mir in den Weg zu stellen. Elender Wurm! Siehst du nun, wohin dich deine verfluchte Großmannssucht gebracht hat? Ich werde dich wie eine Laus zerquetschen, Zamorra. Du wirst deinen Entschluß, dich mit mir anzulegen, noch tausendmal verdammen!«
    »Du triumphierst zu früh!« schrie Zamorra zurück. Er sprang wieder auf die Beine, sobald sich der Boden beruhigt hatte.
    »Was sagst du da?«
    »Du bist schon einmal besiegt worden, Rakko! Darin erinnerst du dich wohl nicht gern. Es war vor dreihundert Jahren auf Madeira. Ein Einsiedler hat dich in diese Dimension verbannt.«
    »Damals beging ich den Fehler, den Mann nicht ernst zu nehmen. Aber ein solcher Fehler passiert mir kein zweites Mal, Zamorra. Ich werde dich zermalmen. Du kannst meine Rückkehr nicht verhindern. Ich werde dir die Seele aus dem Leib reißen und sie dem Höllenfürsten zum Geschenk machen. Wer weiß, vielleicht zählt deine Seele gleich für sieben, denn du bist unser Feind Nummer eins. Asmodis wird mich auszeichnen. Er wird mir den Weg zur Erde ebnen, und ich werde meine Taten fortsetzen - grausamer und schrecklicher als je zuvor!«
    Feuerlanzen schossen aus Rakkos zum Himmel gerichteten Augen. Sie prallten gegen das häßliche Grau und lösten einen Feuerregen aus.
    Dicht fielen die brennenden Tropfen auf Professor Zamorra herab. Aber der Parapsychologe wußte sich zu helfen.
    Er ließ seinen silbernen Talisman an der Kette über seinem Kopf kreisen. Rings um ihn versengten die Feuertropfen den Boden, doch ihm konnten sie nichts anhaben.
    Das kreisende Amulett hatte die Wirkung eines Schirms. Dem Dämon mißfiel das. Er schnaubte und fauchte.
    »Du hältst große Stücke auf dein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher