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0127 - Der grüne Spuk

0127 - Der grüne Spuk

Titel: 0127 - Der grüne Spuk
Autoren: A.F. Morland
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wütend hervor. »So knapp vor dem Ziel - und doch gescheitert!«
    Bill Fleming blickte den schwer keuchenden und schweißüberströmten Professor verwundert an.
    »Wie komme ich auf dieses Felsengebirge? Wieso bin ich im Besitz deines Amuletts?«
    »Du hast mir mit einem Ast den Scheitel gezogen und mir den Talisman weggenommen. Du wolltest ihn Rakko bringen.«
    »Ich kann mich nicht erinnern.«
    Zamorra nahm dem Freund den silbernen Talisman ab. »Rakko hat dich umgepolt und zu seinem Werkzeug gemacht. Ich fand zum Glück die richtige Formel, um dich von seinem verderblichen Einfluß zu befreien.«
    »Tut mir leid, daß ich ihn nicht erledigen konnte.«
    »Wir müssen froh sei, daß die Sache so ausgegangen ist«, erwiderte Professor Zamorra objektiv. Er streifte die Silberkette über seinen Kopf und ließ das Amulett im Hemd verschwinden.
    »Und was nun?« fragte Bill enttäuscht. »Willst du noch mal auspendeln, wo Rakko sich herumtreibt?«
    Professor Zamorra nagte nachdenklich an seiner Unterlippe. »Vielleicht sollten wir versuchen, ihm eine Falle zu stellen.«
    »Eine Falle? Wo?«
    »In seinem Haus.«
    »Du meinst in Tashlins Haus?«
    »Ja.«
    »Rakko ist zu gerissen, Zamorra. Ich glaube nicht, daß er uns in die Falle gehen wird.«
    »Er wird - wenn wir gerissener sind als er.«
    Bill Fleming rollte die Augen und seufzte: »Das bringe erst mal einer fertig.«
    ***
    Es war ein fremdes Haus, und sie hatten keinen Schlüssel dazu. Der Besitzer hatte sie nicht gebeten einzutreten, doch darum kümmerten sie sich nicht. Es galt, einen gefährlichen Dämon zur Strecke zu bringen. Was zählten da schon gesetzliche Vorschriften?
    Tashlin war nicht zu Hause. Das kam Zamorra sehr gelegen. So konnte er wenigstens ungestört die nötigen Vorbereitungen treffen.
    Nach wie vor war größte Eile geboten, denn die Nacht war noch lange nicht um, und Rakko war bestimmt schon wieder auf der Suche nach weiteren Seelen.
    Mit seinem Dietrich öffnete der Parapsychologe das unkomplizierte Schloß an der Haustür. Die Freunde traten ein.
    Bevor sie im Living-room Licht machten, zog Bill Fleming die schweren samtenen Übergardinen zu. Der Historiker war schweigsam geworden.
    Er machte sich Sorgen um Ray Tashlin. Je länger sich der Dämon seiner bediente, desto abhängiger würde er von diesem werden.
    Jede Stunde, die sich Ray Tashlin länger in der Gewalt des Dämons befand, vergrößerte für den Archäologen die Gefahl, daß er aus dem Bannkreis des Bösen nicht mehr ausbrechen konnte.
    Er würde zum Dämonenschergen werden, wenn ihm nicht bald geholfen wurde. Bill hatte Mitleid mit dem Wissenschaftler. Ein solches Schicksal hatte Ray Tashlin nicht verdient.
    Der Historiker begab sich zum Chippendale-Tischchen und nahm sich einen Drink. »Den habe ich jetzt bitter nötig«, sagte er zu Zamorra. Nachdem er sein Glas geleert hatte, wollte er wissen, welche Vorstellungen der Pa rapsychologe bezüglich der Dämonenfalle hatte.
    »Simpel ausgedrückt werde ich versuchen, mit Hilfe meines Amuletts einen magischen Störsender zu schaffen«, antwortete der Professor.
    »Das mußt du mir genauer erklären.«
    »Ray Tashlin ist im Besitz der geflügelten Schlange, des schwarzmagischen Amuletts von Rakko. Es ist ihm unmöglich, sich davon zu trennen. Die Kraft des Bösen zwingt ihn, es ständig zu tragen und Rakkos grausame Aufträge auszuführen. Gib mir auch einen Drink, Bill.«
    »Was möchtest du haben?«
    »Bourbon.«
    Zamorra bekam das halbvolle Glas. Er nippte daran, behielt das Glas in der Hand und setzte seine Ausführungen fort: »Jedes wirksame Amulett - ob nun das Gute oder das Böse in ihm wohnt - gibt laufend Impulse ab. Es sendet seine Kraft aus. Etwa wie ein Echolot. Prallen die Impulse meines Talismans zum Beispiel gegen das Böse, so werde ich gewarnt. In Ausnahmefällen verbirgt sich die Macht des Bösen hinter einem Schutzschild, um nicht geortet zu werden, aber das gehört jetzt nicht hierher. Was ich sagen will, ist folgendes: Rakkos Amulett ist ein schwarzmagischer Sender. Wenn es mir nun gelingt, ein weißmagisches Pendant dazu zu schaffen, kann ich Rakkos geflügelte Schlange damit erheblich irritieren.«
    »Und was ist die Folge?«
    »Die Energie der geflügelten Schlange wird geschwächt.«
    »Dadurch kann sich das Böse nicht mehr voll entfalten, ist das richtig?«
    »Genau.« Zamorra nickte. »Der Dämon wird bestrebt sein, den ›Störsender‹ schnellstens zu finden und zu vernichten.«
    »Er wird also auf dem
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