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0120 - Jerry Cottons letzter Fall?

0120 - Jerry Cottons letzter Fall?

Titel: 0120 - Jerry Cottons letzter Fall?
Autoren: Heinz Werner Höber
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zurück.
    Brockson brummte etwas und kroch ein Stück zurück. Ich wandte meine Auffnerksamkeit dem Haus zu.
    Ein Fenster war mit einem Pistolenlauf zerschlagen worden. Durch das Loch im Glas hatte man auf mich geschossen.
    Aus Spaß bestimmt nicht.
    Ich zog meine Kanone aus dem Diensthalfter und peilte vorsichtig die Lage. Während Brockson die Verstärkung anrief, mußte ich ein bißchen Feuerzauber machen, damit sie abgelenkt wurden.
    Ich setzte zwei Kugeln in das Fenster. Beide genau an den Rand. Drinnen schrie prompt jemand auf. Und der Vorhang bewegte sich.
    Hinter mir kroch jemand herum. Ich blickte mich um und erkannte Brockson.
    Er hatte ebenfalls seine Dienstpistole in der Hand.
    »Okay«, sagte er. »Verstärkung ist unterwegs.«
    »Gut«, erwiderte ich. »Sie bleiben hier hinter diesem Schrottberg in Deckung. Und merken Sie sich eins: Wenn Sie die Bude auf eigene Faust stürmen wollen, werde ich dafür sorgen, daß Sie beim FBI rausfliegen! Unsere ganze Sache geht schief, wenn ich mich nicht auf Sie verlassen kann!«
    Brockson senkte schuldbewußt den Kopf.
    »Entschuldigen Sie«, sagte er leise. »Ich werde Ihre Weisungen genau befolgen.«
    »Schön. Also bleiben Sie hier in Deckung. Ab und zu knallen Sie denen da drin eine blaue Bohne hinein. Aber nicht zu oft. Unser Zweck ist erreicht, wenn die Burschen da drin zehn Minuten lang im Hause bleiben. Kapiert?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Sollten sie gerade bei Ihnen einen Ausfallversuch unternehmen, dann schießen Sie zweimal schnell hintereinander. Dann komme ich Ihnen sofort zu Hilfe. Klar?«
    »Klar.«
    »Dann viel Glück!«
    Ich richtete mich halb auf und schnellte mich wie ein Pfeil ab. Mit verwegenen Sätzen spurtete ich auf die Ecke der Einfahrt zu, durch die wir auf den Hof gekommen waren.
    Sie schossen zweimal nach mir. Aber sie erwischten mich nicht. Dafür erreichte ich die Einfahrt. Keuchend blieb ich im toten Winkel der Hausmauer liegen und versuchte erst einmal, wieder zu Luft zu kommen.
    Die Brüder hatten uns also gleich mit Kugeln empfangen. Morton, Morton, dachte ich. Das gibt mir neue Hoffnung. Nur wer ein verdammt schlechtes Gewissen hat, ballert gleich los, wenn er zwei fremde Männer auf seinem Hof sieht.
    Nach einer halben Minute war ich wieder bei Luft und kroch vorsichtig und eng an die Hauswand geschmiegt durch die Einfahrt zurück zur Straße. Ich erreichte die Straßenecke gerade, als ich die Haustür gehen hörte.
    Aus dem Liegen schoß ich auf die beiden Männer, die den Kopf neugierig zur Haustür herausgestreckt hatten.
    Fluchend knallten sie die Haustür zu.
    Ich zielte auf die Hinterräder des schwarzen Mercury, der vor der Haustür stand. Im letzten Augenblick sollten mir diese Burschen nicht noch entkommen können.
    Es gab zweimal einen bildschönen Knall, als die Hinterreifen platzten. Dann zog ich erst einmal den Schädel ein, denn von der Haustür her wurde verdammt viel auf mich geschossen. Ein Kilo Blei müssen sie mir herübergejagt haben.
    Plötzlich, nach etwa drei oder vier Minuten, knallte im Hof zweimal eine Pistole auf, die eine FBI-Dienstpistole war. Das Geräusch dieser Waffenart identifiziere ich im Schlaf.
    Ich sprang auf und lief nach hinten. An der Hausecke blieb ich stehen und verschnaufte einen Augenblick.
    Brockson schoß schon wieder.
    Ich blinzelte vorsichtig um die Hausecke.
    Genau auf der anderen Seite des Schrottberges lagen zwei Gestalten, die mir sehr nach Berufsgangstem aussahen.
    Ich hob die Pistole und zielte.
    Als ich abdrückte, fuhr der eine der Gangster zusammen, griff zur Wade und schrie wie am Spieß.
    Der andere warf sich herum, entdeckte mich nicht gleich, weil er in seiner Haltung von der Sonne geblendet wurde, und bekam es mit der Panik zu tun. Wie ein Irrsinniger um sich gestikulierend, rannte er zum Haus zurück und warf sich einfach,mit dem Oberkörper zuerst durch ein geöffnetes Fenster im Erdgeschoß.
    Soweit ich die Lage überblicken konnte, waren noch keine anderen aus dem Hause herausgekommen. Der Verwundete, schreiend und tobend, verlangte von seinen Komplicen Hilfe. Die aber hatten Angst.
    Ich nahm an, daß sie auf dieser Seite erst einmal genug haben würden und lief wieder nach vorn. Gerade kletterte jemand in den Mercury.
    Ich zielt kurz und drückte ab. Er fuhr vor Schreck hoch, rannte sich den Schädel am Wagen ein, taumelte und fiel rückwärts auf seinen Allerwertesten.
    Im gleichen Augenblick hörte ich von fern das gellende Heulen mehrerer Polizeisirenen. Der
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