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0119 - Der Weiße Magier

0119 - Der Weiße Magier

Titel: 0119 - Der Weiße Magier
Autoren: Jason Dark
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schaute er sich um, als hätte er Angst, daß ihn jemand entdecken könnte.
    Er sah die Köpfe. Sieben insgesamt.
    Sie waren von ihren Stangen gehüpft und hatten den jungen Mann eingekreist.
    Kleine Bestien, mit Mäulern, die sie auf- und zuklappten, wobei die Reißzähne wie Kastagnetten gegeneinander schlugen.
    Und sie rückten näher.
    Die gefährlichen Schädel hüpften auf den schreckensstarren Jorge zu. Er drehte sich um.
    Das gleiche Bild. Auch diese Schädel befanden sich in Bewegung.
    Der erste sprang. Jorge nahm die huschende Bewegung aus den Augenwinkeln wahr, duckte sich, und der Schrumpfkopf verfehlte ihn.
    Gleichzeitig federten zwei andere ab. Denen konnte Jorge nicht ausweichen.
    Plötzlich spürte er ihr Gewicht auf beiden Schultern, wollte sie packen und wegschleudern, da bissen sie zu.
    Der Schmerz war schlimm. Er trieb Jorge das Wasser in die Augen. Der Mann drehte sich im Kreis und bemerkte voller Grauen, daß ihn auch die anderen Schrumpfköpfe ansprangen und die beiden auf seinen Schultern hockenden auf den Hals zuwanderten.
    Jorge brach in die Knie.
    Seine Schreie verstummten.
    Dann waren nur noch gräßliche, schlürfende Geräusche zu vernehmen. Sonst nichts…
    ***
    Als es hell wurde, tauchten zwei Männer auf.
    Sie sahen die Schädel auf den Stangen und den Toten davorliegen.
    Beide nickten zufrieden.
    »Der Meister wird sich freuen«, sagte der eine und hob die Leiche des Inselbewohners auf. Er warf sie über seine Schulter und ging zum Haus zurück.
    Caligro wartete schon im Keller. Der Tote wurde auf einen langen Holztisch gelegt, und der Magier griff zur Säge…
    Stunden später warfen zwei Männer etwas von den Klippen ins Meer. Der Gegenstand lag kaum im Wasser, als die See schon zu kochen begann.
    Haie!
    Sie lauerten immer, denn sie wußten, daß es an dieser Küste sehr oft Beute gab…
    ***
    Wir genossen den lauen Sommerabend.
    Wir, das waren Sheila Conolly, ihr Mann Bill und ich. Als Platz hatten wir uns den Garten der Conollys ausgesucht, in dem man sich wirklich erholen konnte.
    Bill hatte Jane Collins auch mit eingeladen, doch die Detektivin war verhindert. Ein Auftrag hatte sie nach Kopenhagen geführt. Sie ermittelte dort wegen eines Antiquitätendiebstahls.
    Die Conollys hatten einen Grund, mich einzuladen. Es war ihr vorerst letzter Abend in London, denn Bill, Sheila und der kleine Johnny wollten eine Schiffsreise antreten.
    Ziel: Bermuda-Dreieck!
    Am nächsten Tag würden sie zu den Bahamas fliegen und von dort aus die Kreuzfahrt beginnen.
    Damit hatte mich Bill überrascht. Sheila war nicht im Garten, sie brachte den Kleinen ins Bett. Ich hing im bequemen Stuhl, hatte die Beine hochgelegt und nuckelte an einer erfrischenden Früchtebowle.
    Bill ging seinen Pflichten als Hausherr nach. Er grillte. Auf dem Rost lagen die leckersten Steaks, bei deren Anblick mir das Wasser im Mund zusammenlief. Auf einem Tisch hatte Sheila alles bereitgestellt. Salate, Soßen und Brot.
    Bill blieb neben dem fahrbaren Grill stehen und warf mir einen langen Blick zu.
    Ich grinste ihn über den Rand der Bowlenschale hinweg an. »Ist was?«
    »Ja, du hast noch nichts gesagt.«
    »Doch, ich habe Johnny, Sheila und dich begrüßt und erzählt, daß es mir gut geht. Reicht das nicht?«
    Bill schüttelte den Kopf. »Das meine ich auch nicht, sondern unsere Reise. Dazu hast du keinen Kommentar gegeben.«
    Ehrlich gesagt, ich war an diesem bewußten Abend so richtig abgeschlafft und wollte keine tiefschürfenden Gespräche führen, während Bill vor Energie platzte. Ich tat dem Freund trotzdem den Gefallen.
    »Was heißt hier Kommentar? Es ist euer Urlaub. Ihr könnt tun und lassen, was ihr wollt. Ich kann euch doch nichts vorschreiben.«
    »Und beim Bermuda-Dreieck macht es bei dir nicht klick?«
    Ich hob die Schultern. »Ein wenig schon.«
    »Aha«, sagte Bill, »wußte ich es doch.« Er schaute mich auffordernd an. »Willst du nicht mitfahren?«
    »Zum Bermuda-Dreieck?«
    »Ja.«
    »Nein danke. Dazu habe ich keine Lust. Sucht die verschwundenen Schiffe allein, das hast du doch vor – oder?«
    Bill schaute mich treuherzig an, zu treuherzig, als daß ich es hätte glauben können. »Nein, John, wir wollen nur einfach Urlaub machen.«
    »Das hast du Sheila erzählt. Ich nehme dir das nicht ab, mein Lieber.«
    »Naja, so ganz…«
    »Wie groß ist denn das Schiff?« fragte ich.
    »Es sind noch einige Bekannte dabei und die Besatzung.«
    »Dann kann ich mir denken, was du vorhast«, erwiderte
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