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0117 - Die gestohlene Raumflotte

Titel: 0117 - Die gestohlene Raumflotte
Autoren: Unbekannt
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Akonen zu registrieren und weiterzumelden. Jakobowski beschloß, sich näher mit den Arbeiten in den Schiffen zu befassen. Vorsichtig sah er sich um.
    Ein wenig unter dem ‚Horizont’ des kleinen Kugelraumers stand eine der Ladeluken weit offen. Im Augenblick war kein Akone in der Nähe zu sehen. Hier mußte das Eindringen in das Schiff relativ ungefährlich sein, und wenn er feststellen wollte, was drinnen verändert wurde, blieb ihm auch keine andere Wahl.
    Vorsichtig bewegte er sich auf die Luke zu. Wenn auch ein Sturz aus dieser Höhe für ihn ungefährlich war, wollte er ihn nach Möglichkeit vermeiden. Wenn der Zufall es wollte, war gerade ein Ausstrahlungsorter auf ihn gerichtet und bemerkte ihn. Er gelangte in einen leeren Korridor, dessen reine Zweckmäßigkeit nichts Menschliches an sich hatte. Die Kabinen rechts und links waren ebenfalls leer und bar jeder Einrichtung. Da alle Schiffsbauten in Fließbandfabriken hergestellt wurden, hatten die Konstrukteure in dieser Hinsicht keinen Unterschied zwischen normalen und robotgesteuerten Einheiten gemacht. Erstere ließen sich leicht in letztere verwandeln, und entsprechend war es umgekehrt.
    Schritte näherten sich. Jakobowski blieb stehen und wartete.
    Zwei Akonen bogen um die vor ihm gelegene Ecke. Sie trugen eine längliche Kiste, die infolge der eingeschalteten Antigravfelder um ein Vielfaches leichter war als außerhalb des Schiffes. Nur um eine Handbreit verfehlten sie Jakobowski, der erschrocken den Atem anhielt und erleichtert aufatmete, als sie vorbei waren. Sie schoben die Kiste in eine der Kabinen und begannen sie auszupacken. Sie enthielt Plastikteile zum Aufbau eines Bettes.
    Die Schiffe wurden somit auf Akonenbesatzung umgebaut.
    Jakobowski faßte Mut und drang weiter vor. Im Kontrollraum, stellte er fest, waren die Robotschaltungen noch vorhanden. Man hatte sie durch Plastikschirme verkleidet und ansonsten unverändert belassen. Die Schiffe konnten also später erneut auf Roboter umgestellt werden. Jakobowski war kein Techniker, daher mußte er sich mit diesen Beobachtungsergebnissen zufrieden geben. Rhodan würde es auch tun, sonst hätte er Einzelheiten verlangt oder einen Techniker geschickt. Drei Akonen waren dabei, die Kontrollen zu überprüfen. Sie sprachen über den Interkom mit ihren Kollegen im Maschinenraum. Jakobowski konnte sie gut verstehen, wenn das heutige Arkonidisch auch wesentlich nüchtern und kurzgefaßter war als die Sprache der Akonen. Die Grundelemente beider Sprachen jedoch stammten aus gleicher Quelle und ähnelten sich sehr. Der Unterhaltung war zu entnehmen, daß bereits sämtliche Robotschaltungen deaktiviert worden waren. Die Mikrokapseln lagerten in einem Arsenal, wo man sie jederzeit bei Bedarf wieder entnehmen konnte.
    Jakobowski war der Überzeugung, für heute genug erfahren zu haben. Sein Selbstbewußtsein stieg, als er mitten durch eine Gruppe von Technikern hindurchging, ohne von ihnen bemerkt zu werden. Eine direkte Berührung mußte er natürlich vermeiden, denn er war keineswegs materielos. Man konnte ihn zwar nicht sehen, wohl aber fühlen. Die Panne passierte erst, als er zum Handelsstützpunkt zurückkehrte. Zwanzig Meter von dem Posten entfernt, landete er sanft in dem weichen Gras. Der Akone, ein mittelgroßer Mann in Uniform, mit einem leichten Handstrahler ausgerüstet, sah genau in seine Richtung. Jakobowski spürte leichtes Unbehagen, schalt sich aber sofort einen Narren. Der Akone konnte ihn ja nicht sehen! Es war reiner Zufall, daß er ihn scheinbar ansah. Aber der Akone sah genau in seine Richtung und hob langsam die Energiewaffe. Die Finger der rechten Hand umspannten den Abzug. In den blassen Augen glomm ein gefährliches Feuer auf, während der Lauf der Waffe weiter nach oben kam. Jakobowski konnte sich eines sehr unangenehmen Gefühls nun nicht mehr erwehren. Ihm war, als blicke der Akone ihm direkt in die Augen. Sollte etwas mit dem Anzug nicht mehr funktionieren? Wurde er vielleicht allmählich sichtbar? Er sah an sich herab, konnte aber nichts entdecken. Mit einer fast instinktiven Bewegung schaltete er seinen Körperschutzschirm ein. Und er tat es keine Sekunde zu früh. „Ich weiß wo du bist, auch wenn du dich unsichtbar gemacht hast”, sagte der Akone mit unsicherer Stimme. Die Knöchel seiner rechten Hand waren weiß, so fest umspannten sie den Griff der Waffe. „Bleibe, wo du bist. Wenn sich auch nur ein einziger Grashalm wieder aufrichtet, feuere ich.” Das also war es.
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