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0115 - Invasion der Riesenkäfer

0115 - Invasion der Riesenkäfer

Titel: 0115 - Invasion der Riesenkäfer
Autoren: Jason Dark
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sich nicht beirren. Sie waren solche Einsätze gewohnt und hatten darin Routine.
    Ich rauchte und hing meinen Gedanken nach. Auch Mandra schien zu merken, was mit mir los war, denn er sprach mich nicht an.
    Dieser Mord war ein scheußliches Verbrechen, das stand fest.
    Nur – wer hatte es begangen? Ein Mensch? Konnte ein Mensch wirklich zu so etwas fähig sein? Das war die große Frage, die mich beschäftigte. Wenn man die Geschichte durchforstete, gab es genügend Parallelen. Ich dachte da an »Jack the Ripper«, einen Killer, der seine Opfer auch so behandelt hatte und der nie gefaßt werden konnte.
    Sollten wir es mit solch einem Psychopathen zu tun haben? Oder steckte gar etwas völlig anderes dahinter, eine Macht, mit der ich mich beschäftigen mußte, also dämonisches Treiben und Wirken?
    »So nachdenklich?« sprach mich Wilkins an.
    Ich trat die Zigarette aus. »Ja, ich suche nach einem Motiv. Weiß man bereits, wer der Tote ist?«
    »Nein.«
    »Keine Ausweise?«
    Wilkins schüttelte den Kopf.
    »Ein normaler Mensch läuft mit Papieren herum«, sinnierte ich.
    »Bei dem Toten sind keine gefunden worden. Entweder hat er sie verloren oder bewußt nicht mitgenommen.«
    »Wenn letzteres zutrifft, kann man annehmen, daß der Tote in seinem Leben nicht gerade auf gesetzlichen Pfaden gewandelt ist«, folgerte mein Kollege.
    Ich stimmte ihm zu.
    »Vielleicht ein Killer«, murmelte Wilkins.
    »Kann auch ein Dieb und Einbrecher gewesen sein«, schwächte ich seine Vermutung ab.
    »Möglich.« Wilkins drehte sich um und schaute zu, wie die Leiche in einer Wanne wegtransportiert wurde. Der Arzt kam auf uns zu. Er zog seine Gummihandschuhe aus und verstaute sie in einem Seitenfach seines Koffers.
    »Können Sie schon was sagen, Doc?« fragte Wilkins.
    Der Mediziner hob die Schultern.
    »Es ist schwer, auf jeden Fall ist der Mann noch keine 24 Stunden tot. Vielleicht die Hälfte, unter Umständen auch etwas länger. Ich werde ihn noch genauer untersuchen, das Ergebnis bekommen Sie auf den Schreibtisch.«
    Wilkins nickte.
    Jemand stieß mich in die Seite. Es war Mandra Korab. »Schau mal auf das Wasser«, sagte er und streckte dabei seinen rechten Arm aus.
    Ich tat ihm den Gefallen.
    »Siehst du das Motorboot mit den grün gestrichenen Aufbauten?«
    »Natürlich.«
    »Und auch den bärtigen Mann am Heck?«
    »Ja. Was soll das?«
    »Den Kerl kenne ich. Das ist kein anderer als mein Freund Ahmed Gregori…«
    ***
    Ich blickte Mandra an und dann wieder zum Boot hin, das mit langsamer Fahrt an uns vorbeipflügte.
    »Hast du dich auch nicht getäuscht?«
    Der Inder schüttelte den Kopf.
    »Aber warum sollte Gregori hier auf der Themse herumkutschieren?« fragte ich.
    »Vielleicht ein Zufall?« Mandra stellte die Frage so, daß man heraushören konnte, wie sehr er von eigenen Zweifeln geplagt wurde.
    Auch mir war klar, daß dies kein Zufall sein konnte. Gregori hatte in seinem Boot die Stelle bewußt passiert. Nur – aus welchem Grund? Wußte er bereits, daß Mandra Korab nach London gekommen war, und hatte er ihn schon beobachtet?
    Das war eine Möglichkeit, doch es gab noch eine zweite.
    Vielleicht hatte dieser Gregori etwas mit dem Mord zu tun und wollte sich überzeugen, ob die Leiche schon gefunden war. Diese Alternative war zwar sehr unwahrscheinlich, doch ich hatte in meinem Job schon Dinge erlebt, die mit dem menschlichen Verstand kaum zu erfassen waren. Da gingen oft Glück, Zufall und logisches Folgern ein Bündnis ein.
    »Wie können wir ihn fassen?« fragte der Inder.
    Ich hatte eine Idee. »Komm mit«, sagte ich hastig.
    Wilkins wunderte sich, daß wir so plötzlich, ohne uns zu verabschieden, wegrannten. Wie liefen zu meinem Wagen, der in der Sonne briet. Ich griff sofort zum Telefon und stellte eine Verbindung mit der River Police her.
    Dort kannte man meinen Namen.
    Mit wenigen Worten erklärte ich meinen Plan. Die Kollegen spielten auch mit und versprachen mir, das Boot zu stoppen. Wenn es soweit war, wollten sie sich melden.
    Ich berichtete Mandra vom Ergebnis meines Anrufs. Der Inder lächelte. »Das klappt ja ausgezeichnet bei euch.«
    »Ja, manchmal läuft alles Hand in Hand.«
    Wir blieben nicht auf dem Fleck stehen, sondern fuhren in die Richtung, die auch das Boot genommen hatte. Also stromabwärts.
    Wenn der Anruf der River Police eintraf, waren wir wenigstens in der Nähe.
    »Ich überlege die ganze Zeit, was dieser Gregori an der Fundstelle zu suchen gehabt hat«, sagte der Inder. »Für mich ist das
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