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0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

Titel: 0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen
Autoren: kalte Duschen
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geblieben.«
    »Sie hätten ihr keinen Kredit geben sollen«, sagte ich.
    »Schließlich wußte ich ja, wer sie war. Ich werde schon zu meinem Geld kommen.«
    »Erinnern Sie sich, mit wem Mrs. Grouch hierher kam?«
    »Ich habe nicht darauf geachtet. Es waren verschiedene Herren, und in einem solchen Betrieb begegnet man so vielen Gesichtern, daß man sich die einzelnen unmöglich merken kann.«
    »Kennen Sie vielleicht ihren Mann?«
    »Nein, ich habe ihn niemals gesehen.«
    »Ihren Schwager, Mr. Weaver?«
    »Wenn er hier war, so wußte ich jedenfalls nicht, um wen es sich handelte. Ich fürchte, ich kann Ihnen da sehr wenig helfen. Mit unserem Club dürfte der Mord doch kaum etwas zu tun haben. Soviel ich hörte, wurde sie beraubt.«
    »Ich fürchte, Sie irren sich, Miß Casco«, erwiderte ich. »Ich bin überzeugt davon, daß die Wurzel zu diesem und vielleicht zu noch einem Verbrechen hier bei Ihnen zu suchen ist. Ich weiß noch nicht genau, um was es geht, aber ich werde es herausfinden.«
    »Da werden Sie bestimmt Ihre Zeit und Mühe verschwenden«, meinte sie leichthin, aber ich spürte instinktiv den Ärger in ihrer Stimmet Trotzdem ich auf ein anderes Thema überging, blieb sie unruhig und verabschiedete sich, sobald die Flasche ausgetrunken war. Ich zahlte den unverschämten Preis und machte, daß ich nach Hause kam.
    Als ich am Morgen zusammen mit Phil die Ereignisse des Vorabends rekonstruierte, stutzte dieser plötzlich.
    »Wo war Dorothy Weaver gestern abend?«
    »Im Capitol am Broadway.«
    »Und dort will sie die Dietrich in ›Zeugin der Anklage‹ gesehen haben? Die gute Dorothy hat dir einen faustdicken Schwindel aufgebunden. Der Dietrich-Film ist seit vorgestern bereits abgesetzt. Ich war nämlich selbst gestern abend im Capitol und habe mir Brigitte Bardot in ›Weibsteufel‹ angesehen.«
    »Das begreife ich nicht«, meinte ich. »Warum sollte sie denn gelogen haben. Ihr Mann hat ihrem Schwager erzählt, sie sei nach einem Zerwürfnis ausgegangen, und Grouch bestätigte ausdrücklich, sie sei erst nach Hause gekommen, als ihr Mann bereits tot war.«
    »Wie nun, wenn die beiden unter einer Decke steckten? Stell dir vor, sie hätte den Gin vergiftet und dann einen Krach vom Zaun gebrochen, um eine Ausrede zum Weggehen zu haben. Dann kam ihr Schwager, mischte Weaver einen Drink aus der Giftflasche und konnte somit Dorothys Alibi erhärten.«
    »Warum so kompliziert?« widersprach ich. »Vielleicht ist sie gar nicht weggewesen. Vielleicht gab es gar keinen Streit und kein Telefongespräch. Das alles kann Erfindung sein, ein Mäntelchen, um den Mord zu verschleiern. Stell dir vor, es sei so gewesen. Dann hat Grouch zehn Minuten oder eine Viertelstunde gewartet, und dann die Polizei angerufen. Sie verzog sich inzwischen in ihr Schlafzimmer und spielte die Untröstliche.«
    »Und das Motiv?«
    »Wenn es sich nur um Ellen gehandelt hätte, so könnte das gleiche Motiv für beide gelten. Ellen hatte ihren Mann betrogen und der Schwägerin den ihren abspenstig gemacht.«
    »Ich könnte dir nun beweisen, daß es auch anders herum geht, aber ich glaube überhaupt nicht an diese Theorie. Es war keine Gemeinschaftsarbeit.«
    »Dann bleibt nur noch einer der beiden übrig. Dorothy oder ihr Schwager«, seufzte ich.
    Wir waren noch im besten Zug, als das Telefon anschlug.
    »Ich verbinde«, sagte das Girl in der Vermittlung, und dann meldete sich eine Männerstimme, die so klang, als ob der Betreffende ein Taschentuch vor den Mund halte.
    »Ist dort G-man Cotton?«
    »Ja, am Telefon.« Dabei gab ich Phil einen Schubs, und dieser ergriff den zweiten Hörer.
    »Was verlangen Sie dafür, daß Sie aufhören, in der Mordsache Ellen Grouch herumzuwühlen? Wir sind bereit, Ihnen ein paar Grand zu bezahlen.«
    »Darf ich wissen, wer ,w i r‘ ist? Ich liebe es, meine Geschäftspartner zu kennen«, sagte ich trocken.
    Phil und ich grinsten uns dabei an, aber der Kerl nahm meine Antwort todernst.
    »WIR sind eben wir. Jeder kennt uns und keiner nennt uns. Wir können Sie zum reichen Mann machen oder Ihnen den Hals brechen. Es steht ganz in Ihrem Belieben.«
    »Und warum wenden Sie sich da gerade an mich? Es gibt doch noch mehr G-men in New York.«
    »Erstens fangen Sie an, uns lästig zu werden. Wir haben auch noch andere Methoden, aber ich bin beauftragt, den Versuch zu machen, mich in Güte mit Ihnen zu einigen. Zweitens sind Sie ein heller Bursche, und solche Leute können wir brauchen. Haben Sie nicht Lust, mit der
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