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0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

Titel: 0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen
Autoren: kalte Duschen
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bewußt, daß eigentlich nicht der geringste Grund zur Heiterkeit bestand. Dorothy Weaver hatte sich sehr merkwürdig benommen. Entweder sie war so dumm, wie es den Anschein hatte, und das Alibi ihres Mannes taugte wirklich' nichts, oder sie legte es darauf an, ihn in die Tinte zu reiten.
    Phil kam in bester Laune zurück. Er hatte sich königlich amüsiert. Die kleine Frau wollte doch tatsächlich unterwegs mit ihm anbändeln, und als er sie dann mit Mühe in ihre Wohnung gebracht hatte, war sie prompt eingeschlafen.
    Den Nachmittag benutzte ich dazu, um ein paar Dinge aufzuarbeiten, die schon seit zwei Tagen in meiner Briefmappe lagen. Dabei war ich durchaus nicht bei der Sache. Bei jedem Telefonanruf fuhr ich zusammen. Ich hatte das Gefühl, es müsse irgendetwas Unerwartetes geschehen, aber nichts passierte.
    Am Abend war Phil bei mir. Wie üblich spielten wir eine Partie Schach, und schon gegen elf verabschiedete er sich und fuhr nach Hause. Eine knappe, halbe Stunde später lag auch ich in der Falle. Noch war ich nicht eingeschlafen, als das Telefon auf dem Nachttisch klingelte. Ich meldete mich, aber niemand antwortete. Ich hörte das leise Klicken, mit dem der andere den Apparat auflegte. Sicherlich hatte er falsch gewählt und hielt es nicht für nötig, sich zu entschuldigen.
    Ich schimpfte und legte mich auf die andere Seite. Ich konnte nicht sehr lange geschlafen haben, als die Geschichte von vorne losging. Ich hatte keine Lust, mich zum Narren halten zu lassen, und kniff die Augen zu, aber das Teufelsding gab keine Ruhe.
    Ich knipste die Nachttischlampe an und meldete mich erneut. Ich war tatsächlich erstaunt, als ich Antwort erhielt.
    »Hier ist Harper. Ich habe verdammt gedacht, Sie seien auch tot.«
    »Wieso tot? Wer ist tot?« fragte ich verständnislos.
    »Frank Weaver. Ich bin hier in seiner Wohnung. Fahren Sie in die Hosen und tanzen Sie an. Dies ist Ihre Sache.«
    »Hol Sie der Teufel!« fluchte ich. »Sie haben mir den Fall angedreht.«
    »Klar habe ich das«, sagte er. »Ich batte so ein Gefühl, als ob er für meine schwachen Kräfte zu schwierig sei.«
    Ich machte Schluß, zog mich im Eiltempo an und sauste los. Phil überließ ich seiner wohlverdienten Ruhe. Es war zwölf Uhr dreißig, als ich in der 132ten Straße ankam. Vor dem Haus war der übliche Aufmarsch von Polizeibeamten. Captain Harper kam mir an der Wohnungstür entgegen. Er sah aus, als habe er mindestens 12 Stunden geschlafen, war frisch rasiert und munter.
    An der Tür des Zimmers stand ein Cop, und drinnen war der gewohnte Betrieb. In einer Ecke bemerkte ich Patrick Grouch, der nervös an seiner Zigarette sog. Frank Weaver lag am Boden neben einem kleinen Tisch, auf dem zwei leere Cocktailgläser standen. Harper winkte dem Doktor, den ich schon kannte.
    »Vergiftet«, sagte dieser. »Sehen Sie sich die rote Gesichtsfarbe an. Ich möchte darauf schwören, daß es Blausäure war.«
    »Selbstmord?« fragte ich ungläubig.
    »Das ist natürlich möglich, aber da fragen Sie besser seinen Bruder. Er war hier, als Weaver starb.«
    »Wo ist seine Frau?« wandte ich mich an Harper.
    »Im Schlafzimmer. Die Sache ist ihr natürlich an die Nieren gegangen.«
    Mr. Patrick Grouch war nicht sonderlich erbaut, mich so schnell wiederzusehen.
    »Wiederholen Sie bitte, was Sie mir erzählt haben«, bat der Captain.
    »Warum? Soviel ich weiß, hat Ihr Sergeant ja mitstenografiert. Ich denke doch, das genügt«, war die Antwort.
    Jetzt hatte ich den arroganten Burschen, wo ich ihn haben wollte. Dieses Mal konnte er mich nicht hinauskomplimentieren.
    »Wenn Sie es vorziehen, Mr. Grouch, so können Sie mich auch zum FBI begleiten und dort Ihre Aussage machen«, meinte ich.
    Das gab den Ausschlag.
    »Mein Bruder telefonierte mir. Er schien sehr aufgeregt zu sein, und so entschloß ich mich, hierher zu kommen.«
    »Warum war er aufgeregt?« fragte ich dazwischen.
    »Es handelte sich um seine Frau. Es muß da wieder ein Zerwürfnis gegeben haben. Sie ließ ihn sitzen und ging aus. Darüber war er wütend.«
    »Und was geschah, als Sie hierher kamen?«
    »Er bat mich, uns ein paar Drinks zu mischen, er habe etwas Wichtiges mit mir zu besprechen. Ich tat ihm den Willen, ging in die Küche und holte Eis. Als ich zurückkam, stand er am Telefon und hatte den Hörer am Ohr. Als er mich sah, legte er auf.«
    »Haben Sie nicht verstanden, mit wem er telefonierte?«
    »Ich bin sicher, daß er überhaupt nicht sprach. Ich hatte die Tür offen gelassen und
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