Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0114 - Verschollen in der Jenseitswelt

0114 - Verschollen in der Jenseitswelt

Titel: 0114 - Verschollen in der Jenseitswelt
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Boden.
    Paal war plötzlich wieder da - der echte Paal, in dessen rechter Hand die Kristallkugel schimmerte. Paal setzte seinen Fuß auf die Brust des Dämons und ließ die Kugel Funken sprühen.
    »Den Austausch machst du mit mir nicht noch einmal«, grollte Paal, bückte sich und preßte dem Dämon die Kugel gegen die Stirn.
    Zamorra, der sich halb wieder aufgerichtet hatte, sah, wie rötliche Lichtschauer das dämonische Wesen umflossen und grell pulsierten. Der Dämon heulte gepeinigt auf.
    »Stirb, Verdammter!« knurrte Paal. Es hörte sich an wie das Knurren eines bösartigen Wolfes. Welcher Haß mußte den Silbernen erfüllen! Zamorra entsann sich an die verödete Welt, auf der er gewesen war und die dem Konto der Dämonen gutzuschreiben war. Er entsann sich der versklavten Menschen, dachte an Bill Fleming.
    Und schwieg.
    Doch der Dämon starb nicht!
    Die Lichtschauer ließen an Intensität nach, das Leuchten und Funkensprühen der Kugel wurde schwächer. Irritiert hob Paal sie wieder an.
    Der Dämon lachte gellend.
    »Du kannst mich nicht töten, Kreatur!« zischte er. »Wir sind sieben, und sieben ist die magische Zahl! Solange wir sieben sind, vermagst du keinen von uns zu besiegen…«
    Im nächsten Moment war er unter Paals Fuß verschwunden.
    Paal kreiselte zu Zamorra herum. »Wir müssen zurück«, warnte er. »Der Dämon hat recht, solange sie sieben sind, vermögen wir ihnen nichts anzuhaben. Nur das Flammenschwert könnte…«
    Zamorra ergriff seinen Arm.
    »Wir dürfen nicht zurück«, erwiderte er heftig und deutete auf die herannahenden, versklavten Menschen. Wie Maschinenwesen näherten sie sich, mit monotonen, abgehackten Bewegungen und glanzlosen Augen, gefangen im Bann eines fremden, bösen Willens, der ihnen ihre Handlungen diktierte. »Nicht, bevor nicht der Hypno-Bann gebrochen wurde! Es sind Menschen wie ich, und sie haben diese entwürdigende Behandlung nicht verdient. Wir müssen ihnen helfen, bevor…«
    Paal schüttelte Zamorras Hand ab. »Es geht um uns alle. Sie können uns töten, einen nach dem anderen, wir aber sind nicht in der Lage…«
    Er wollte an Zamorra vorbeihasten. Doch der Professor stellte sich ihm in den Weg. Die beiden Körper prallten gegeneinander, aber Zamorra hielt dem Druck stand. Seine grauen Augen bohrten sich in die des Silbernen.
    »Ich bin der Auserwählte«, sagte Zamorra hart. »Und ich bestimme, was geschieht. Nicht du, Paal.«
    Paals angespannter Körper erschlaffte. »Du bist der Auserwählte«, flüsterte er. »Du bestimmst, aber du wirst uns in den Tod führen.«
    Zamorra sah sich wieder nach den nahenden Menschen um. Die willenlosen Sklaven der Dämonen hatten sich bis auf zweihundert Meter genähert. Die Dämonen wußten anscheinend nur zu genau, daß weder Zamorra noch einer der Silbernen sich dazu überwinden konnte, auf die Menschen zu schießen - ganz abgesehen davon, daß ihre Waffen versagen würden.
    Die schimmernde Kugel in Paals Hand flackerte unruhig.
    Zamorra wandte sich an Nicole. »Wir haben vergessen zu schauen, was das Amulett uns zeigen sollte«, erklärte er. »Nicole…«
    Das Mädchen sah ihn zögernd an. »Du willst das Amulett zurück…«
    »Erzähle uns, was du siehst!« bat Zamorra. »Ich will es nicht zurück, weil es dich schützt.«
    Nicole betrachtete den Drudenfuß. Ihre Stirn faltete sich, feine Schweißperlen erschienen. Sie konzentrierte sich voll darauf, irgendwelche Bilder zu erkennen. Gebannt wartete Zamorra ab, während seine Begleiter immer stärkere Anzeichen der Unruhe und Nervosität zeigten. Es gefiel ihnen nicht, wie Zamorra handelte. Lieber hätten sie es gesehen, wenn sie sich zurückzogen. Sie hatten Angst vor den Kräften der Dämonen.
    Zamorra ahnte, daß hier Dinge mitspielten, die nicht mit der Logik zu erklären waren. Sieben Dämonen waren nicht angreifbar - die magische Zahl schützte sie, hatte der Dämon behauptet. Und Zamorra glaubte es. Er war sicher, daß die Kugel ähnlich gewirkt hätte wie sein Amulett, daß der Dämon sich rauchend, brennend und schreiend aufgelöst hätte, wenn seine Behauptung nicht der Wahrheit entsprochen hätte.
    Da ließ Nicole das Amulett sinken. Sie sah den Professor unglücklich an. »Ich schaff’s nicht, Chef«, keuchte sie. »Ich kann nichts erkennen.«
    Sekundenlang war Zamorra versucht, ihr das Amulett aus der Hand zu nehmen, dann aber kämpfte er den Gedanken nieder. Er durfte Nicole nicht ihres Schutzes berauben. Denn sie besaß keinen Silberanzug, der sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher