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0113 - Die Wunderblume von Utik

Titel: 0113 - Die Wunderblume von Utik
Autoren: Unbekannt
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der Stadtmitte. Daraufhin schickte Ron Landry ihn sofort wieder auf den Weg und befahl ihm, Informationen über die Vorgänge in der Nähe des Baalol-Tempels zu besorgen. Seit Sergeant Hannigans Abreise von Utik waren inzwischen fast sechs Tage vergangen. Es war anzunehmen, daß sich in der Zwischenzeit einiges ereignet hatte.
    Meech kehrte nach einer Stunde zurück und brachte außer einem Stapel von Zeitungen Mikrofilmkassetten und Nachrichten- Tonbänder mit.
    Aus den Nachrichten, Bild- und Tonberichten war zu entnehmen, daß man in Massennock begonnen hatte, sich an offizieller Stelle über die merkwürdigen Vorgänge in der Umgebung des Baalol- Tempels Gedanken zu machen. Beobachter waren entsandt worden, aber keiner von ihnen hatte bislang anscheinend den Weg zurückgefunden. Man hatte im Tempel nach dem Grund des Aufruhrs gefragt, aber die Priester der Wahrheit schienen selbst keine Ahnung davon zu haben. Die verzückten Menschenmassen belagerten die Tore der Tempelmauer. Zum erstenmal seit Bestehen des Tempels hatten die Tore geschlossen werden müssen. Den Priestern gelang es kaum, die Tempelanlage mit einem Automatwagen durch die Luft zu verlassen; denn natürlich belagerten die Verzückten das Ziel ihrer Wünsche auch auf diesem Wege. Nur der Abwehrschirm, den die Priester um die Anlage herum errichtet hatten, verhinderte, daß sämtliche Gebäude der Anlage innerhalb weniger Minuten gestürmt wurden.
    Die Polizei von Massennock war aufgeboten worden, um die Menge zu zerstreuen. Aber anstatt das zu tun, hatten die Polizisten ihre Waffen weggeworfen und sich selbst an der Belagerung des Tempels beteiligt. Die Umgebung des Tempels, bis in einem Umkreis von fünfundzwanzig Kilometern, glich einem Heerlager.
    Da alle üblichen Informationsmethoden gründlich versagten, wußte in Massennock niemand genau, worum es bei all der Aufregung eigentlich ging. Das Resultat war Hilf und Ratlosigkeit. Man hatte Gerüchte von einer Wunderblume gehört, die im Tempel der Wahrheit verborgengehalten würde, aber niemand war bereit, diesem Gerücht Glauben zu schenken.
    Seine Hoffnung, auf Grund der vorliegenden Nachrichten einen Plan entwickeln zu können, sah Ron Landry also getäuscht. Mit wenig Begeisterung stellte er fest, daß er sich an Ort und Stelle würde überzeugen müssen.
    Er verlor keine Zeit. Nachdem er das Informationsmaterial studiert hatte, brach er mit Meech Hannigan zusammen ohne Verzögerung auf.
    Die Behörden von Massennock hatten eines zuwege gebracht, sie hatten die Umgebung der Tempels etwa einen Kilometer hinter den am weitesten zurückliegenden Linien der Belagerer absperren lassen. Niemand war ohne besondere Erlaubnis berechtigt, diese Absperrung zu überqueren.
    Ron Landry besaß eine solche Erlaubnis nicht, aber darum machte er sich keine Sorgen.
    Durch eine Straße, in der Neugierige diskutierende Gruppen bildeten, näherte er sich mit Meech Hannigan dem Polizeigürtel.
    Ein Wachtposten, aus fünf Polizisten bestehend, hielt eine Straßenkreuzung besetzt, und ein Stück weiter die Straße hinunter zeigte sich wie ein Teil einer dunklen Mauer die Schar der Belagerer.
    Ron und Meech ließen die diskutierenden Neuigkeiten hinter sich. Ein Polizist löste sich aus der Wachgruppe und kam ihnen ein paar Schritte entgegen.
    „Sie können hier nicht durch", behauptete er im Arkon-Dialekt seiner Heimatwelt. „Die Straße ist gesperrt."
    „Ich kann schon", antwortete Ron kurz angebunden. „Wer ist Ihr Vorgesetzter?"
    Der Polizist zeigte sich durch Rons Bestimmtheit beeindruckt.
    „Lieutenant Nazdek", erklärte er und sprach den Namen so laut aus, daß der Genannte sich umwandte und Ron fragend ansah.
    „Mein Name ist Landry", sagte Ron, „Major der Terranischen Flotte. Sehen Sie sich das hier an, bitte!"
    Er griff in die Tasche und brachte ein kleines, glitzerndes, medaillenähnliches Ding zum Vorschein. Der Leutnant brauchte nur einen kurzen Blick darauf zu werfen, um zu wissen, was er vor sich hatte. Jedermann in der Galaxis, ob Untertan des Solaren Imperiums oder des Arkonidischen Reiches, wußte, was eine violette P-Medaille war und daß er sich in Schwierigkeiten brachte, wenn er dem Träger der P-Medaille nicht sofort das verschaffte, wofür das Pstand: Priorität.
    „Sie können selbstverständlich passieren, Major", erklärte der Leutnant und salutierte stramm.
    „Ich empfehle mich Ihrer Verschwiegenheit", lächelte Ron.
    Er gab Meech einen Wink, und sie überquerten die
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