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011 - Das Transmitterinferno

011 - Das Transmitterinferno

Titel: 011 - Das Transmitterinferno
Autoren: STAR GATE - das Original
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sie merkten, hereingelegt worden zu sein.
    Fisher forschte weiter. Cumbraith Jones war es dann, die fündig wurde.
    »Pierre Vallon ist ein Drogenhändler. Handelt mit Calonzon. Das alles lässt sich aber nicht beweisen, deshalb ist er noch auf freiem Fuß. Er versteht es immer wieder, sich polizeilichen Nachforschungen zu entziehen und sich bombenfeste Alibis zu beschaffen.«
    Fisher lehnte sich im Drehsessel zurück und sah seine Assistentin nachdenklich an. »Also nur ein kleiner Gauner?«
    Er gab sich mit seinem Nicken selbst die Antwort. Ein gegnerischer Agent hätte nach dem vorangegangenen Wirbel um Bernstein gewusst, dass dieser ein Geheimnis entschleiert hatte und seither unter gemäßigter Überwachung stand. Ein solcher Agent wäre niemals so dumm gewesen, sich selbst dadurch in Entdeckungsgefahr zu bringen, indem er den Überwachten in dessen Wohnung aufsuchte.
    Sicher, das allein hätte noch nicht unbedingt ausgereicht, Verdacht zu erregen. Aber Besuch und Attentat … Vallon hätte bodenlos leichtsinnig sein müssen.
    Cumbraith Jones schien die Gedanken ihres Chefs zu erraten.
    »Mister Fisher, es muss nicht unbedingt ein Zusammenhang zwischen Vallons Besuch und dem Attentat auf Bernstein bestehen.«
    Fisher nickte. Er erhob sich und trat bis dicht an die riesige Panoramascheibe, die ihm einen Blick über fast das gesamte Mechanics-Gelände gewährte – zumindest auf dieser Seite. Eine Weile sah der eigentlich mächtigste Mann des Konzerns hinaus in die Dunkelheit, die von den Leuchtkörpern erhellt wurde. Eine Million bunter Lichtflecken über eine unabsehbare Weite verteilt. Scheinwerferkegel, die sich hier und da durch die Nacht fraßen und bestimmte Punkte erhellten. Hin und her jagende Bodengleiter, Lastenfahrzeuge, Schweber … Und ganz, ganz weit entfernt, viele Meilen weit außerhalb der Stadt, die Leuchtfeuer des kombinierten Flug- und Weltraumhafens des Konzerns.
    »Muss nicht, Cumbraith«, räumte Fisher ein. »Da haben Sie recht. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass es so ist.«
    Cumbraith Jones sah ihn erstaunt an und an ihrem Gesicht war abzulesen, was sie dachte: Ein Clint Fisher, der sich auf Gefühle verlässt? Dieser eiskalte Logiker, der bedenkenlos über Leichen geht, um seine Ziele zu erreichen? Wie ist das möglich?
    Er fuhr herum.
    »Es ist möglich und deshalb möchte ich mich persönlich mit diesem Pierre Vallon befassen. Es ist mir einfach zu wichtig. Setzen Sie einen Mann auf ihn an, Cumbraith. Wer von unseren Top-Leuten ist frei?«
    »Chan …«, schlug Jones vor.
    »Chan ist auf dem Mond und so schnell nicht zu erreichen. Wer noch?«
    »Sabaldi, Sir.«
    »Gut. Er soll sich um diesen Vallon kümmern. Ich will wissen, welche Rolle er spielt, was er mit Bernstein zu schaffen hat. Ich kann’s nicht glauben, dass er nur ein einfacher kleiner Gangster ist.«
    An Jansen dachte Fisher nicht mehr. An Jansen, Bernsteins Freund, den sie verhaftet hatten und der unter der Verhörmaschine gestorben war, weil Fisher ihn für den Mann hielt, der den Mikrochip mit Star-Gate-Daten besaß und an Flibo verkaufen wollte. Erst später hatte sich herausgestellt, dass Bernstein der richtige Mann gewesen war.
    Bernstein, der plötzlich wieder eine Rolle zu spielen schien.
    Aber Fehler verdrängte Clint Fisher grundsätzlich. Zugegeben: Er hatte selten genug die Möglichkeit, welche zu begehen.
    Sonst wäre er nicht der mächtigste Mann von Mechanics Inc. geworden.
    Mächtiger noch als der eigentliche Chef, Lino Frascati …
     
    *
     
    Jerry Bernstein war sich darüber im klaren, dass der nächste Schritt bei ihm war. Vallon hatte ihm mit dem Attentat ein Signal gegeben.
    Aber der Reporter wusste immer noch nicht, wofür er zwanzigtausend Verrechnungseinheiten bezahlen sollte – von denen er eineinhalbtausend schon vor Wochen auf rätselhafte Weise los geworden war. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es für ihn einen Grund gab, eine solche Unsumme auszugeben. Es musste etwas eminent Wichtiges sein. Aber dann hätte er es eigentlich unmöglich vergessen können!
    Es sei denn …
    Heftig zuckte er zusammen. War seine Erinnerung gelöscht worden? Vallon hatte etwas von Rheinstadt in Europa, Flibo und Verkaufen erwähnt. Also Verrat?
    Ich ein Verräter? , dachte Bernstein überrascht.
    Wenn es so war, hatten die Mechanics-Leute ihm die Erinnerung genommen. Aber andererseits hatte er genug über Clint Fisher und seine Machenschaften gehört, dass er sich einfach nicht vorstellen konnte, als
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