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011 - Das Transmitterinferno

011 - Das Transmitterinferno

Titel: 011 - Das Transmitterinferno
Autoren: STAR GATE - das Original
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Mitarbeiter ihren Dienst verrichteten.
    Hauptsache, sie brachten Knüller. Da konnte man auch schon mal ein Auge zudrücken, wenn jemand drei Stunden weniger machte, denn diese drei Stunden würden sich mit Sicherheit anderweitig wieder einspielen und wenn Außendienst angesagt war, ließ sich ohnehin nichts aufrechnen.
    Jerry hatte seine Außendienstrecherchen ein wenig eingeschränkt. Innerhalb des riesigen Werksgeländes von Mechanics Inc. hatte er genug zu tun und in der Regel machte er nur noch Schreibtischarbeit – sich irgendwelche Dinge aus den Fingern saugend, oder die Reportagen von Kollegen überarbeiten. Zunehmend mehr wurde er auf Dinge angesetzt, die ihm überhaupt nicht lagen.
    Aber er konnte es sich nicht aussuchen. Newton war der Boss und wenn Newton ihn an den Schreibtisch setzte, saß er eben am Schreibtisch, statt über das Gelände zu strolchen und berichtenswerte Neuigkeiten aufzuschnappen.
    Bernstein zog es vor, nachts zu arbeiten. Er kam um neunzehn Uhr, klemmte sich an seinen Schreibtisch, hielt sich an die Arbeitsanweisungen seines Chefs und verabschiedete sich um ein oder drei Uhr nachts wieder.
    Falls er nicht Überstunden machte, die ihm keiner bezahlte.
    Sein Büro lag im Verwaltungshochhaus innerhalb der Sicherheitszone, seine Wohnung außerhalb in der Wohnstadt Detroit, in der die meisten der für Mechanics Inc. arbeitenden Menschen untergebracht waren. Nur jene, die mit direkten Geheimprojekten zu tun hatten – und davon gab es einige tausend – sowie die Sicherheitstruppen hatten ihre Wohnungen innerhalb des Sicherheitsbereiches auf dem gigantischen Firmengelände. Allein die Sicherheitszone von Mechanics Inc. mit allen Verwaltungs-, Forschungs- und Produktionsanlagen war so groß wie eine Millionenstadt des vorigen Jahrhunderts.
    Detroit war durch Mechanics Inc. zu einem Koloss geworden. Daran änderten auch die ausgedehnten Grünerholungszonen nicht viel. Bernstein hätte viel dafür gegeben, irgendwo weitab auf freiem Land zu leben, in einem kleinen, romantischen Dorf, hundert Meilen von Detroit entfernt, oder oben in den kanadischen Wäldern – die Sonnenküsten Kaliforniens und Floridas waren als Wohnland unerschwinglich teuer und ansonsten von sonnenhungrigen Touristen überlaufen – wobei halb Florida inzwischen ohnehin ein Weltraumbahnhof war, der an Bedeutung auf dem amerikanischen Doppelkontinent nur noch vom Mechanics-Spaceport übertroffen wurde.
    Bernstein stellte seinen Bodengleiter auf dem Großparkplatz ab, verriegelte ihn sorgfältig, um dann zum großen Portal der Personenschleuse hinüberzugehen, als neben ihm die Seitenscheibe des Gleiters zerplatzte. Sekunden später wurde ein daumennagel-großes Loch in den Kunststoff der Türschale gestanzt.
    Bernstein ließ sich instinktiv fallen. Da, wo er gerade noch gestanden hatte, bildete sich mit hässlichem Knacken ein weiteres Loch, etwa in Herzhöhe.
    Der Reporter robbte so schnell wie noch nie in seinem Leben zur vorderen Fahrzeugkante und hechtete um den Bodengleiter herum in Deckung. Es knackte wieder und wieder.
    Die Schussdetonationen selbst waren nicht zu hören. Der Killer benutzte Schalldämpfung.
    Bernstein schob sich hinter der Verglasung hoch und versuchte, durch zwei Scheiben zu erkennen, von wo genau auf ihn geschossen wurde. Kaum hatte er den Kopf gehoben, flog ein Projektil durch beide Scheiben und verfehlte ihn nur um Zentimeter.
    Da ergriff er die Flucht. In Sichtdeckung seines Gleiters wieselte er davon, zwischen anderen abgestellten Fahrzeugen hindurch, die ebenfalls von Geschossen getroffen wurden. Schließlich erreichte er eine Rufsäule, riss die Halbtür auf und schlug mit der Faust blindlings auf den SOS-Schalter. Augenblicklich wurde Vibrationsalarm in Tätigkeit gesetzt.
    Jerry zog die Hand zurück und ließ sich fallen. Die Verglasung splitterte und ein weiterer Schuss traf den Schalter, den er gerade noch betätigt hatte.
    »Verdammt«, keuchte der Reporter. Der unheimliche Mordschütze, der es auf ihn abgesehen hatte, konnte doch nicht überall zugleich sein! Wo steckte der Kerl, dass er Jerry selbst hier noch im Sichtfeld hatte?
    Der Reporter robbte weiter.
    Übergangslos hörte der Beschuss auf, als Vibrationsalarm das Nahen von Polizeigleitern ankündigte. Mit dem Betätigen des Alarms hatte die Rufsäule selbsttätig Peilzeichen gegeben. Drüben, vom Sicherheitsbereich her, fegten zwei schwere Maschinen heran.
    Jerry Bernstein atmete tief durch, aber er wagte erst, sich wieder zu
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