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0107 - Die Bestie von Manhattan

0107 - Die Bestie von Manhattan

Titel: 0107 - Die Bestie von Manhattan
Autoren: Die Bestie von Manhattan
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von euch Rechenschaft schuldig. So weit kommt es noch, dass ich mich vor euch rechtfertigen muss!«
    Ben Faster zuckte zurück, als der junge Gangsterchef plötzlich vor ihm auftauchte. Er schwieg. Halt deinen Mund, dachte er. Sonst bringt er dich auch noch um. Es wäre ihm glatt zuzutrauen. Vielleicht hätte ich gar nicht anfangen sollen, ihn zu kritisieren. Ich kannte ihn doch. Er ist nicht der Mann, der offene Kritik vertragen könnte.
    »Okay, okay, Boss«, murmelte er. »Ich hab’s ja nicht so gemeint.«
    »Dann halt in Zukunft dein Maul!«, sagte George Andrew barsch.
    Einen- Augenblick herrschte tiefes Schweigen in dem engen Badezimmer. George lehnte sich gegen das Waschbecken und sah auf seine Uhr.
    »Wir haben noch zwanzig Minuten Zeit«, sagte er. »Dann muss die nächste Sache steigen.«
    »In zwanzig Minuten schon?«, fragte Mart Stopkins. »Du hast doch mit dem Snob ausgemacht, dass er erst in anderthalb Stunden kommen soll!«
    George grinste.
    »Sicher. Ich habe ja auch noch etwas vor, von dem ich euch noch nichts gesagt habe.«
    Die anderen rissen die Köpfe hoch.
    »Was ist es denn?«, fragte Mart.
    »Erben wir da auch so viel wie vorhin?«, wollte Lorry Zeer wissen.
    George schüttelte langsam seinen Kopf.
    »Dabei gibt es überhaupt nichts zu erben. Ein paar Hundert Dollar vielleicht. Aber die werden wir gar nicht mitnehmen.«
    Sie sahen ihn ratlos an. George grinste. Er freute sich immer, wenn er jemand überraschen konnte.
    »Passt auf!«, sagte er. »In der sechsundvierzigsten Etage gibt es ein kleines Café. Hinter der Kuchentheke führt eine Tür direkt ins Treppenhaus. Wir werden das Café stürmen und durch die Tür ins Treppenhaus verschwinden.«
    »Ohne irgendetwas mitzunehmen?«
    »Ohne irgendetwas mitzunehmen!«
    »Ja, aber warum denn?«, fragte Mart fassungslos.
    »Weil das bei den Leuten im Café natürlich eine fürchterliche Aufregung verursachen wird. Man wird die Polizei anrufen, weil wir bei der Sache mit unseren Pistolen in der Luft herumschießen werden.«
    Mart Stopkins kratzte sich hinter dem rechten Ohr.
    »Jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr«, sagte er.
    »Das ist auch nicht nötig«, grinste George siegessicher. »Die Hauptsache ist, dass du genauso gut schaltest wie vorhin.«
    »Und was soll das Ganze?«
    »In der gleichen Etage befindet sich, genau dem Café gegenüber, die Werkstatt eines Juweliers, der sein Geschäft im Erdgeschoss hat.«
    »Browns & Craven?«, warf Ben ein.
    »Richtig. In dieser Werkstatt werden Perlenketten, Diamantringe und ähnliches Zeug angefertigt. Aus diesem Grund liegt sie auch so hoch. Man glaubt anscheinend, dass man eine Bude in der sechsundvierzigsten Etage nicht ausräubern könnte, wenigstens nicht so leicht wie im Erdgeschoss. Nachmittags arbeiten in dieser Werkstatt nur ein alter Goldschmied und ein sechzehnjähriges Mädel, die das Handwerk lernen will.«
    »Hui!«, rief Mart. »Und da wäre was zu holen?«
    »Dort ist sogar allerhand zu holen.«
    »Aber warum vorher durch das Café?«
    »Um die Spürhunde abzulenken. Wenn wir durch die Tür ins Treppenhaus stürmen, werden alle glauben, wir wollten durchs Treppenhaus ausreißen, also hinabrennen. In Wirklichkeit werden wir seelenruhig die Werkstatt des Juweliers ausnehmen und dann rauf in das Lohnbüro steigen, um dort die neunzigtausend abzuholen, die auf uns warten!«
    Mart Stopkins wiegte den Kopf hin und her.
    »So ganz gefällt mir die Sache nicht«, brummte er.
    »Warum nicht?«
    »Die Geschichte mit dem Café will mir nicht in den Kopf.«
    George stöhnte.
    »Verstand hast du auch nicht! Wenn die Polizei erfährt, dass wir das Café gestürmt haben, ohne Geld mitzunehmen, wird sie annehmen, dass wir in Panikstimmung gekommen sind.«
    »Ja, das sieht für sie vielleicht so aus.«
    »Klar! Denn wir sind ja dann immer noch im Gebäude, obgleich die Polizei schon die Sache mit dem Überfall auf die Versicherung untersucht. Das ist für sie ein Grund mehr, an unsere Panikstimmung zu glauben. Sie wird zu der Überzeugung kommen, dass wir wie die Verrückten im Bau nach einem Ausgang suchen, durch den wir entkommen können.«
    »Schön und gut. Aber was haben wir für einen Vorteil davon?«
    »Den Vorteil, dass sie ihr Augenmerk vor allem auf sämtliche Ausgänge konzentrieren wird.«
    »Du meinst, es würde sie ablenken?«
    »Jawohl. Sie sollen keine Ruhe finden. Sonst kommen sie womöglich noch auf den Gedanken, dass wir im Haus noch andere Besuche Vorhaben.«
    Mart verzog
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